W - Album


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Band:

SNOWY WHITE & THE WHITE FLAMES

 
Titel: The Way it is  
Label: White Flames Music  
Homepage: www.snowywhite.com

Stil: Blues/Funk/Fusion
VÖ:  11.04.2005
Spieldauer: 12 Tracks / 50:43 min.

 

Was soll man von der Kreativität eines Musikers halten wenn auf dem neuen Album ein Remake des eigenen Mini-Hits aus den 80ern, namentlich „Bird of Paradise“ und ein stark am Original von PETER GREEN angelehntes und weiland bereits zur Genüge von CARLOS SANTANA durchgenudeltes Cover von „Black Magic Woman“ stehen ? Auf den ersten Blick sicher nicht sehr viel, was dem verehrten SNOWY WHITE allerdings auch nicht gerecht wird. Zwar ist „The Way it is“ mitnichten das Gelbe vom Ei, solide Musik in der Schnittmenge von Blues,Funk,Latin und Fusion bietet das Album aber schon.

SNOWY WHITE blickt auch bereits auf eine über 30-jährige bewegte Karriere zurück, stand in der Endphase der bereits in den letzten Zügen liegenden Legende THIN LIZZY im Line-up  und spielte mit ihnen unter anderem das Album „Chinatown“ ein, auch mit FLEETWOOD MAC´S  PETER GREEN, neben JOHN MAYALL und ERIC CLAPTON einer der Großmeister des White Blues hat SNOWY WHITE ebenfalls oft gearbeitet, womit die Interpretation von „Black Magic Woman“ bereits in einem etwas anderen Licht erscheint und durchaus als äußerst persönliche Verbeugung zu sehen ist.

Auch für PINK FLOYD hat der begnadete Gitarrist oft gearbeitet, tauchte das ein oder andere Mal in derem Line-up auf, Höhepunkt war sicher die legendäre „The Wall“- Show 1990 vor über 300.000 Zuschauern an der Berliner Mauer.

Nach einigen erfolgreichen Solo-Alben gründete WHITE in den Neunzigern seine Band THE WHITE FLAMES, „The Way it is“ ist bereits das vierte Album der Multikulti-Truppe, deren Rhythm-Section JUAN VAN EMMERLOOT (Drums) und WALTER LATUPEIRISSA (Bass) indonesische Wurzeln besitzt.

Im Vergleich zu den vorherigen Alben ist „The Way it is“ weitaus weniger funky, weitaus weniger im Fusion-Bereich verwurzelt, um einiges basischer, im traditionellen Blues beheimatet. Dies wird gleich beim stark am Delta-Blues eines ROBERT JOHNSON oder frühen JOHN LEE HOOKER orientierten Opener „No Stranger to the Blues“ verdeutlicht. Ein sehr ruhiger Einstieg eines insgesamt auch zu ruhigen Albums. Und dies ist auch die Krux von „The Way it is“ . SNOWY WHITE sieht sich selbst von Blues-Göttern wie BB KING, OTIS RUSH, BUDDY GUY oder ALBERT KING beeinflusst, zu selten frönt er allerdings dem elektrisierenden gitarrenorientierten High Energy-Blues genannter Herren, egal ob die imaginäre Nadel Songs wie „What I`m searching for“ oder „The Angel inside you“ (mit sehr gelungenen jazzigen Saxophon-Einlagen) oder den sinnierenden Abschluß „Sweet Bluesmaker“ abtastet, man hat den Eindruck dass Mr. White mit angezogener Handbremse agiert. Sicher, die Gitarrenarbeit ist aller Ehren wert, routiniert eben, aber das ist sie in den langweiligen Solo-Alben eines MARK KNOPFLER ebenso und eben daran erinnert „The Way it is“ häufig, wenngleich SNOWY WHITE dann doch noch einen deutlich besseren Eindruck hinterlässt und von beiden definitiv der bessere Songwriter ist. Nur bei „A Piece of your Love“ und dem sehr gelungenen Titeltrack wird die Handbremse gelöst, allein dadurch entwickeln diese Songs schon mehr Verve als der Rest des Albums.

Ich habe nichts gegen ruhige Blues-Scheiben, diese stehen und fallen allerdings dadurch dass die Gitarre eher im Hintergrund agieren mit dem Gesang. Und dies ist ein weiteres Manko im Schaffen von SNOWY WHITE. Sehr schade dass der gute Mann immer noch nicht begriffen hat wie unterdurchschnittlich seine nölig-gelangweilte und leicht manirierte Stimme in „bester“ MARK KNOPFLER/NILS LOFGREN/PINK FLOYD (nach SYD BARRETT)- Manier wirklich ist. Sie ist einfach nicht in der Lage Emotionen zu kolportieren geschweige denn zu tragen, wen wundert es da dass der Titelsong aufgrund des Gastgesangs von DAWN KNIGHT deutlich herausragt. Und so ist „The Way it is“ leider nur ein leidlich solides und routiniertes Album eines begnadeten Gitarristen geworden aus welchem man weitaus mehr herausholen könnte. Tut zwar überhaupt nicht weh bietet allerdings auch nur wenige echte Höhepunkte.

Texas, 7,5 Punkte

 

Die Songs:

 

  1. No Stranger to the Blues
  2. Bird of Paradise
  3. Black Magic Woman
  4. What I´m searching for
  5. Angel inside you (Part 1)
  6. Angel inside you (Part 2)
  7. Falling
  8. The Way it is
  9. A Piece of your Love
  10. This Time of my Life
  11. Easy
  12. Sweet Bluesmaker

 

 


 

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