T - Album |
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Oje,
Steve Austin und seine Kaputten-Crew sind zurück….Ich erinnere mich mit Grauen
an TODAY IS THE DAYs vorletztes Werk „In the Eyes of God“ - das war mal ein
richtig harter Brocken. Die Mischung aus Hardcore, Metal und Noise(-rock), die
nicht selten an die gottgleichen CONVERGE erinnerte und den Perversionsfaktor
mit ins Absurde verzerrtem Geschreie und Gebrüll in fast unübertreffliche Sphären
hob, liegt mir noch heute schwer im Magen. In Folge dessen hab ich um das darauf
folgende Album „Sadness will prevail“ erstmal einen weiten Bogen gemacht. Nun
liegt mit „Kiss the Pig“ das neue Album dieser Psychopaten vor, welches aber
einigen mit aller Gewalt vor den Kopf stoßen wird. Zum einen wird all denjenigen
ein Tritt in den Allerwertesten verpasst, die von TODAY IS THE DAY wieder eine
experimentelle Reise durch Austins eigenwilligen, musikalischen Wahnsinn erwartet
haben. Mit „Kiss the Pig“ definieren sich die Bostoner nämlich selbst neu, mit
einem Sound wie er dreckiger und wütender nicht sein könnte. Musikalisch angelehnt
an den Earache-Sound der späten 80er/frühen 90er, geprägt durch rohen Thrash-/Grind-/Hardcore
der Marke HERESY, DISCHARGE, O.L.D., FILTHY CHRISTIANS, alte NAPALM DEATH usw.
prügeln, wüten und schreien sich diese Herren durch ihre mal blastbeat-lastigen,
mal schleppenden, lärmig produzierten 11 Songs. Hier ist kein Platz für Experimente,
hier regiert die pure Wut in Form einer gewaltigen, musikalischen Axt. Da kommt
es gerade recht, dass vor den Aufnahmen der Drummer der genial-kaputten Noise-Grinder
CIRCLE OF DEAD CHILDREN zu Austins Crew gestoßen ist. Die Vocals sind nur noch
selten verzerrt, was das recht hohe, eigenwillige Brüllen aber auch nicht weniger
nervtötend klingen lässt. Noisige Einlagen und Sampels sind in diesem radikalen
Gebräu aus Grindcore-, Hardcore-, Punk- und Metalversatzstücken auf ein absolutes
Minimum zurückgeschraubt worden, was nur der Intensität der Musik zugute kommt.
Der pure Hass - Musik zum Durchdrehen. Vom musikalischen-stilistischen Aspekt
könnte „Kill the Pig“ ohne Probleme von so kultigen Krachlabeln wie Sound Pollution
(u.a. HELLNATION, ASSÜCK) oder Slap-A-Ham (SPAZZ, YAKOEPSAE) veröffentlicht
worden sein, aber mit Relapse haben TODAY IS THE DAY auch vor allem wegen ihrer
Vielseitigkeit eine ideale Heimat gefunden.
Auch textlich werden schwere Geschütze aufgefahren, was zusätzlich einen tiefen
Riss in die TITD-Fanschar reißen wird, das ist allerdings nichts Ungewöhnliches
für Austin und seine Mannen. Seit jeher wussten die Herren Oberkaputten zu polarisieren,
doch so radikal wie mit diesen elf Songs in sowohl musikalischer wie auch textlicher
Hinsicht haben es die Bostoner noch nie getrieben. Man schreit und schimpft
über die Zustände in Amerika und das tägliche Leben unter der offensichtlich
so verhassten Bush-Regierung, was einigen bestimmt sauer aufstoßen wird, aber
genau auf diese Provokation legen es TODAY IS THE DAY ja offensichtlich an.
„Kiss the Pig“ ist in jeder Hinsicht ein unbequemes, schwer verdauliches Album.
Wütend, roh, aufbrausend und wahrlich radikal. Viel Spass beim Amoklaufen!
Phil, 10,5 Punkte
weitere Reviews: 'Sadness Will Prevail'
Die Songs:
1. Why They Hate Us
2. Kiss the Pig
3. Mother´s Ruin
4. This Machine Kills Facists
5. Outland
6. Don´t Tread on Hope
7. Sympathy Junky
8. Platinum Pussy
9. Train Train
10. Bee´s Way and Star Wars
11. Birthright
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