T - Album |
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Zugegeben, ich konnte lange Zeit nichts mit Blues Rock anfangen und so wirklich kompatibel ist diese Spielart zu einem Webzine der Marke Ancient Spirit im ersten Moment wohl auch nicht. Letzteres mag zwar immer noch irgendwo stimmen, ersteres muss ich aber schon seit längerem revidieren. Nachdem man die ersten Releases von Whitesnake und AC/DC seinerzeit vollmundig als bluesgetränkten Hardrock bezeichnete, ich diese auch als die besten Alben dieser Acts bezeichnen würde und zwischendurch mal einige wenige Blues-Releases vom Schlage Jeff Healey Band oder Walter Trout Band mein eigen nennen und auch lieben konnte habe ich vor gut zwei, drei Jahren auch den ECHTEN Blues für mich entdeckt. Egal ob John Lee Hooker, Albert Collins, Albert King, Otis Rush, Luther Allison, vor allem Stevie Ray Vaughan, Muddy Waters oder neuere Blueskoryphäen wie Joe Bonamassa, Eric Sardinas oder Dave Hole, manchmal sogar den manirierten Salon – Blues eines Eric Clapton, gebt sie mir alle. Was für viele Metal – Freaks wohl vor allem langweilig klingen mag ist meist vor allem eines: Guitar Mayhem. Und in Sachen Feeling machen die Jungs noch allen etwas vor.
Ein anderer der die (Blues-)Musikwelt schon seit drei Dekaden bevölkert ist George Thorogood mit seinen Destroyers. In Europa beinahe unbekannt gehörte er in den 80ern, Anfang der 90er in Nordamerika zu den wichtigsten Grössen in Sachen Slide Guitar. In Europa ist er höchstens durch die damalige heftige Rotation seines grössten Hits „Bad to the Bone“ auf MTV bekannt geworden, selbiger Song lief auch in einem der ersten beiden ersten „Terminator“- Teilen, in der Szene als Arnie die Biker-Kneipe betritt. Fragt mich jetzt aber nicht in welchem, „Terminator“ ist meines Erachtens verzichtbar, muss man sich nicht merken. Zwar leuchtet Thorogoods Stern auch in den Staaten nicht mehr so hell wie es mal der Fall war, gute Alben macht er allerdings trotzdem noch. Thorogood gilt zwar nun nicht als begnadeter Songwriter, das erwähnte „Bad to the Bone“ mal ausgenommen, ca. 95 % der auf seinen Alben verewigten Songs sind Coverversionen, aber es ist die Art der Interpretation dieser Coversongs die ihn so einzigartig macht. Seine räudige Art Standards von John Lee Hooker, Elmore James, Willie Dixon, Robert Johnson oder Chuck Berry runterzurotzen hat bei Blues-Puristen zu keiner Zeit für Wohlwollen gesorgt, sein Ding hat Thorogood dennoch immer durchgezogen und es gibt mit Sicherheit keine coolere und dreckigere Slide Guitar auf diesem Planeten.
Lange Rede kurzer Sinn, zu seinem 30-jährigen Bühnenjubiläum hat es sich Georgie nicht nehmen lassen ein weiteres Live-Relikt auf die Menschheit loszulassen, und ein weiteres lohnenswertes. Wie immer ohne irgendwelche Overdubs bzw. andere Nachbearbeitungen rockt er sich mit seinen Destroyers durch ein gut gewähltes Programm welches neben vielen Songs seines gelungenen „Comeback“-Albums „Ride `til I die“ („Don`t let the bossman get you down“, „Sweet Little Lady“, „Greedy Man“, „The Fixer“ & „That`s it I quit“) natürlich auch einige Standards wie die kongeniale John Lee Hooker-Interpretation „ One Bourbon, One Scotch, One Beer“, „Rockin`my life away“. „I drink alone“ und selbstredend „Bad to the Bone“ beinhaltet. Die Spielfreude mit denen er und seine Jungs sich durch die mit Säufer- und Chicks-Lyrics ausgestatteten Songs rotzt und nölt ist schon fast beängstigend, beachtet man dass fast alle Protagonisten jenseits der Fünfzig sind. Davon können sich Möchtegern-Rotzrocker wie Gluecifer oder Backyard Babies eine gewaltige Scheibe abschneiden, auch wenn es stilistisch natürlich keine Überschneidungen gibt, aber bei Thorogood gibt es eben nichts aufgesetztes, nur pure Gute-Laune-Mucke, die zu keiner Zeit Gefangene macht. Macht einfach Spass wie immer auch wenn das Publikum der in England mitgeschnittenen Shows doch relativ weit in den Hintergrund geschnitten wurde. Parallel zum Livealbum gibt es auch eine ansprechende DVD-Veröffentlichung ,it leicht veränderter Tracklist. Weitere 30 Jahre werden George Thorogood & The Destroyers zwar wohl nicht mehr schaffen, aber ich für meinen Teil würde mich über ein paar weitere gute Alben freuen.
Texas, 10 Punkte
Die Songs:
1. Long Gone
2. Who do you love
3. Night Time
4. I drink alone
5. One Bourbon,One Scotch,One Beer
6. Don`t let the Bossman get you down
7. The Sky is crying
8. Sweet Little Lady
9. Greedy Man
10. Bad to the Bone
11. The Fixer
12. That`s it I quit
13. Rockin` my life away
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