S - Split-Album

Zwei Underground-Helden-Combos des deutschen Black Metals kehren mit dieser Split-CD an die Oberfläche zurück um zu zeigen, wie sie sich traditionellen Black Metal heute vorstellen. SUN OF THE SLEEPLESS (bekanntermaßen die Black-Band von THE VISION BLEAK-, Ex-EMPYRIUM-Mastermind Schwadorf) bieten dabei auf grandiose Art und Weise eine Melange aus Versatzstücken der norwegischen Größen BURZUM ('Filosofem'-Phase), DARKTHRONE (mittlere Phase) und ULVER (die 'Perdition City'-Phase), was soviel bedeutet, daß hier roher, mit unwiderstehlichen Melodien versehener (und glücklicherweise auch besser produzierter) Old-School-Black-Metal zwischen Mid-Tempo und Raserei pendelt und frontal auf Dark-Ambient, dezenten Industrial und sphärische Soundlandschaften prallt. So ist der Opener 'A Wolf In Sheep Skin Clad' nicht nur vom Titel her stark DARKTHRONE-lastig, sondern auch von der Mucke her, wobei schon hier dezent der Industrial durchschimmert. Das geniale 'Romanze Zur Nacht' ist dann fast komplett im Mid Tempo gehalten und erinnert von seinen majestätischen Delay-Melodien an frühe KATATONIA - ganz groß! Das BURZUM-Cover 'Dunkelheit' ist dann wiederum sehr traditionell und originalgetreu umgesetzt, während die sogar umbenannte DARTHRONE-Adaption 'Tausend kalte Winter' (Originaltitel: 'En as i dype skogen' vom 'Transylvanian Hunger'-Album) kaum noch zu erkennen ist, weil aus dem rohen Melody-Raser ein gemächlicher, relaxter, mit PORTISHEAD-Beat versehener, totgeiler Ambient-Trip-Black-Soundwall mit eher BURZUM-like-Zerrvocals geworden ist. Dieser Track, wie auch das Trip-Rock-Stück 'Spring´99' sind den Fans sicher schon von der 'Tausend Kalte Winter'-7" von 2000 bekannt. Vergessen werden darf aber auch der noch fehlende Track 'Neunter November' (handelt der Song tatsächlich vom Tag der Maueröffnung???) nicht: Hier haben wir es mit einem weiteren ULVER-like Dark-Ambient-Trip-Song zu tun, bei dem zu sphärischen Sounds eine schwebende Melodie, einige Sprachsamples und gar Gescratche an den Start kommen. SUN OF THE SLEEPLESS sind experimentell, mutig, erhaben und einfach ganz groß! (11,5 Punkte)

Die drei (der Einfacherheit halber schlicht 'I', 'II' und 'III' betitelt) vertretenen Stücke der sagenumwobenen NACHTMAHR bieten dann für all jene, die mit der Experimentierfreudigkeit von SOTS etwas überfordert waren eher rein old-schooligen Black Metal zwischen doomigen und rasenden Parts und sowohl dissonanten, morbiden als auch majestätischen Melodymomenten. Nicht wirklich überragend oder originell, aber sehr ansprechend und gut anzuhören. (9 Punkte)

Hage

Die Songs:

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