S - Album |
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Nach einigen selbstproduzierten Geschichten und dem Labeleinstand „Beauty ?“ veröffentlichen SUNBURN mit „Loose yourself“ bereits den vierten Silberling. Der Albumtitel ist mitnichten ein Druckfehler, wie in so mancher Publikation behauptet, sondern dürfte ein englischsprachiges Wortspiel darstellen. Manche Schreiberlinge sollten vielleicht öfter mal den guten alten Langenscheidt zu Rate ziehen…;-)))
Ganz so tricky erweisen sich die musikalischen Ergüsse der deutschen SUNBURN nicht, man hat sich ganz dem recht geradlinigen Alternative / Grunge – Stil verschrieben. Breitwandige Gitarrenriffs treffen auf variablen Gesang mit Ausdruck, eingebettet in straighte Songs der Marke „Don`t bore us, get to the Chorus !“. Dabei erinnern die Jungs um den wirklich ausgezeichneten Sänger FERNANDO REINL manchmal an OUR LADY PEACE, CREED oder manches mal gar etwas an FAITH NO MORE, ohne diese allerdings zu sehr zu kopieren, dafür ist das Material von SUNBURN einfach zu sehr „straight in the face“, kompositorische Widerhaken wie sie von oben genannten Combos stets eingebunden werden bzw. wurden sucht man hier weitgehend vergeblich. Das muss natürlich nichts schlechtes bedeuten, schließlich braucht der Mensch auch ab und an etwas straightere Musik beim Autofahren. Etwas variabler hätte man die ganze Chose aber dennoch gestalten können, was nutzt es wenn FERNANDO REINL alle möglichen Register zieht, dies aber meist von einem ähnlichen Klangteppich unterlegt wird ? Sicher, auch die Instrumentalisten agieren sehr solide und routiniert, aber ein ruhigerer („My Place“) bzw. ein auf der Temposkala im schnelleren Bereich angelegter Song („Lender“), das ist einfach zu wenig an Abwechslung um den Hörer wirklich zu fesseln, der Rest der Songs ist durchgehend im Midtempo – Bereich gehalten, was wirklich etwas schade ist zumal „My Place“ wirklich haften bleibt. Ein weiteres Manko ist vielleicht die fehlende Hitqualität der meisten Tracks, die hypnotisierende Kraft ihrer Vorbilder wird nur selten erreicht, manches Mal hat man den Eindruck es würde sich um eine B – Side – und Outtakes – Compilation einer Szenegröße handeln. Die sind zwar oftmals auch nicht schlecht, lassen aber die ganz großen Hits vermissen.
Aber genug gemäkelt, SUNBURN stehen noch recht am Anfang und der Reifeprozess ist ganz sicher noch nicht abgeschlossen. Gutklassig und sehr gekonnt in Szene gesetzt ist das Ganze bereits jetzt schon und ich bin mir sicher dass SUNBURN in Zukunft für Großtaten geschaffen sein könnten. Und trotz aller kleineren Mankos ist „Loose yourself“ auf alle Fälle ein sehr gut hörbares Album geworden, schließlich wurde man bisher von Bands aus deutschen Landen mit dieser stilistischen Ausrichtung eher selten verwöhnt. SUNBURN dagegen haben aber definitiv schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt.
Texas, 8,5 Punkte
Die Songs:
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