S- Album |
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STORMWITCH war eine der absoluten Kultbands meiner Jugend. Klassiker wie
"Walpurgis Night" (1984), "Tales Of Terror" (1985), "Stronger Than Heaven"
(1986) und The Beauty And The Beast" (1988) sind für mich das Beste und
wichtigste, dass je eine deutsche Band in punkto Heavy Metal auf Vinyl verewigt
hat. HELLOWEEN interessierten mich weitaus weniger. STORMWITCH waren
zweifelsohne die Götter des German Metal, zumindest für mich und viele meiner
Kumpels. Aber nur bis mit „Eye Of The Storm" (1990) und "War Of The Wizards"
(1992) das Niveau sank…Über "Shogun" (1994) möchte ich mich erst gar nicht
äußern. Die MASTERS OF BLACK ROMANTIC, wie sie damals von der Presse tituliert
wurden, lieferten im Jahre 2002 mit „Dance With The Witches“ eine
Comebackscheibe ab, die zwar gut war, aber an alte Glanztaten nur bedingt
anknüpfen konnte. Und mit dem mir vorliegenden neuen Album „Witchcraft“ konnte
man sogar einen Deal mit Nuclear Blast einheimsen. Also die Chancen stehen gut
für die Zukunft der Sturmhexen aus Gerstetten. Natürlich waren meine Erwartungen
dermaßen hoch, dass mich das Album nur enttäuschen kann – aber hey, das tut es
nicht wirklich. Es ist wirklich gut, wenn auch kein Überflieger wie die alten
Klassiker! Es ist sowieso unmöglich den „Spirit“ dieser Tage noch einmal zu
entfachen. „Witchcraft“ ist dann wohl eher Hardrock denn Metal. Es gibt wirklich
starke Songs wie den Opener „The Sinister Child“, der auch gut auf „The Beauty
And The Beast“ gepasst hätte. Selbst das flotte „At The Break Of This Day“
gefällt mir ausgesprochen gut, trotz oder gerade wegen seines Tralala-Refrains.
Der stampfende Titelsong ist eine klassische Fist-in-the-Air Hymne und hat einen
unwiderstehlichen Refrain. Der beste Song des gesamten Albums allerdings ist
„Puppet In A Play“ - ein Stück in alter „Tales Of Terror“-Tradition und der
Song, der wohl am meisten „Metal“ ist. Was mich verblüfft ist, das auch bei eher
durchschnittlichen Stücken immer noch coole Ideen eingebaut werden oder durch
das klasse Zusammenspiel der Song noch gerettet wird. Bestes Beispiel: „The
Drinking Song”, der durch seine russischen Folkloreanteile mich irgendwie an
Mief wie DSCHINGIS KHAN erinnert. STORMWITCH machen daraus einen flotten
Partysong, der sich wohl am allerwenigsten ernst nimmt.
Mein Kritikpunkt ist aber, dass ein paar härtere Stücke wären beim nächsten Werk
durchaus angebracht und die Keyboardpräsenz etwas runterfahren. Ansonsten wie
gesagt, sehr gut aber nicht überragend!
Ralf, 9 Punkte
Stormwitch hatte ich für lange Zeit aus den Augen verloren, obwohl sie Anfang bis Mitte der 80er sehr gute („Walpurgis Night“, „Stronger than Heaven“, „Tales of Terror“) bis gute Alben („The Beauty and the Beast“) veröffentlichten aber irgendwann hatte ich den Bezug zu typisch teutonischem Metal verloren und widmete mich hauptsächlich den US-Bands. Alle Alben der (wechselnden) Mannen um Andy Mück (aka Andy Aldrian) sind mir gar nicht bzw. nur marginal bekannt und dass was ich dann kenne hat mich nicht mehr sonderlich angesprochen. Nun ein Album wie „Witchcraft“ zu hören ist wie eine Reise in die Jugend. Stilistisch hat sich nicht viel geändert, das steht schon mal fest, man frönt immer noch dem „Romantic Metal“ wie er weiland wohl genannt wurde und so finden sich neben netten Midtempo-Songs, ultrasoften Doublebass-Hämmern (ja,das bekommen Stormwitch hin…), aufgesetzen orientalischen Einflüssen („Salome“) auch wieder pathethisch-kitschig wirkende balladeske Momente (siehe „Sleeping Beauty“). Aber das Album hat durchaus einige lichte Momente, zum Beispiel das etwas an Accept gemahnende „The Kiss of Death“, das gemächlich relaxte „Moonfleet“ oder das abwechslungsreich arrangierte „Puppet in a Play“ mit einigen maiden-esken Gitarrenharmonies. Und auch der sehr charismatische und mit Wiedererkennungswert ausgestattete Gesang von Andy Mück ist auf der Haben-Seite zu verzeichnen. Was die Jungs aber bei wirklich peinlichen und mehr als flachen Nummern wie oben erwähntem „Sleeping Beauty“, das mit blödem Kinderchor ausgestattete Weichei „Fallen from God“ oder dem schnarchigen Schunkelrocker „Frankenstein`s Brothers“ geritten haben mag möchte ich eigentlich gar nicht wissen. Diese Kompositionen beweisen eindrucksvoll wie muffig und altbacken irgendeine Form von Old School auch sein kann. Und so halten sich gute Momente mit äußerst schwachen beinahe die Waage was im Endeffekt ein recht durchschnittliches Album ergibt, welches zudem auch noch mit einer recht verwaschenen Produktion das Licht der Welt erblickt hat.
„Witchcraft“ ist zwar bestens dazu geeignet ein wenig in der Vergangenheit zu schwelgen, Klassikerambitionen oder eine halbwegs längere Halbwertzeit sehen allerdings anders aus.
Texas, 7 Punkte
sonstige Benotungen: Hage, 5 Punkte
Andreas, 5 Punkte
sonstige Reviews: 'Dance With The Witches'
Die Songs:
1. | The Sinister Child |
2. | At The Break Of This Day |
3. | Fallen From God |
4. | Frankenstein´s Brothers |
5. | Until The War Will End |
6. | Witchcraft |
7. | Sleeping Beauty |
8. | Puppet In A Play |
9 | The Kiss Of Death |
10 | Moonfleet |
11 | Salome |
12. | The Drinking Song |
13. | Blood Lies In My Hand |
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