S - Album

Band: SOULFLY Titel: Prophecy Label: Roadrunner Homepage: www.soulfly.com Stil: Tribal-Thrash-Reggae-Metal VÖ:  29.03.2004 Spieldauer: 12 Tracks / 55:12 min.

Das vierte SOULFLY-Album ist ohne Übertreibung mit Abstand auch das beste…Punkt! Daß dies natürlich automatisch auch bedeutet, daß wir es bei ’Prophecy’ mit einem verdammt herausragenden Werk zu tun haben, steht außer Frage, denn schließlich waren ja auch schon die Vorgänger ’Soulfly’ (1998), ’Primitive’ (2000) und ’3’ (2002) schon sehr stark. Das Besondere an ’Prophecy’ ist aber nicht, daß einfach nur die Songs besser geworden wären, nein, denn es liegt heuer hauptsächlich daran, daß es den guten Max Cavalera einen feuchten Dreck schert, was irgendjemand davon hält, wenn er noch vermehrter absolut Metal-fremde Elemente und Songs einbaut. So folgen auf die ohnehin schon bärenstarken, etwas old-schooliger brezelnden vier ersten Songs (herausragend dabei vor allem der Modern-Thrash-Knaller ’Living Sacrifice’ und die PRO-PAIN-mäßige Stampframme ’Defeat U’) schon beim folgenden ’Mars’ ein absolut grandioser ewig ausufernder Waber-Spanish-Guitar-70s-Psychedelic-Reggae-Part sich einfügt.

Danach verwundert der beim großartigen ’I Believe’ eingebundene Reggae/Ska-Touch überhaupt nicht und man ist förmlich perfekt vorbereitet, daß mit ’Moses’ der erste komplette Sonderling folgt. Dieser eindringliche in Zusammenarbeit mit der Serbischen Band EYESBURN eingespielte Track ist ein zu 70 Prozent aus Reggae-Vibes (mit dezentem HipHop-Schlag) und Gesängen bestehender Relax-Hammer (von den Vocals her in etwa wie eine Mischung aus GENTLEMAN und SEEED), bei dem zusätzlich auch erstmals Bläser zum Einsatz kommen. Grandios! Die folgenden Nummern sind zwar wieder etwas ursprünglicher, münden allerdings immer wieder in eindringliche Hypnotic-Sphären, die sich wie ein roter Faden durch das Werk ziehen.

Die letzten drei Songs sind dann wieder absolut herausragend: Mit dem HELMET-Gottsong ’In The Meantime’ hat man erstmals ein Cover auf einem SOULFLY-Album verewigt, und ich kann nur sagen, daß die Version absolut killt…man hört, hier ist ein echter Fan am Werk gewesen. ’Soulfly IV’ ist dann ein reines Waber-Retro-Relax-Hypnose-Chill-Zwischenstück, bei dem u.a. Congas und Streicher massiv zum Einsatz kommen, ehe das Album vom zweiteiligen ’Wings’ perfekt abgerundet wird. Der erste Part ist eine reine Soulnummer mit hervorragendem weiblichen Gesang und der zweite Teil ist dann das Outro, bei dem man sich eine eigene Guggenmusik-artig gespielte Bläser-Hymne gegönnt hat. Wenn der Begriff „multikulti“ musikalisch eventuell bislang noch nicht verwendet wurde, dann muß er hier definitiv nun zum Einsatz kommen und das Schöne dabei ist, daß SOULFLY dabei immer authentisch und glaubwürdig rüberkommen. Nur knapp am Full House vorbei!

Hage, 11,5 Punkte

sonstige Reviews: '3'

Die Songs:

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