S  - Album


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Band:                SOPOR AETERNUS & THE ENSEMBLE OF SHADOWS

Titel:                  Dead Lover’s Sarabande (Face Two)

Label:                Apocalyptic Vision

Email:               ApoVis@t-online.de

Spieldauer:     11 Tracks / 59:40 min  

 

  

Nach dem endlos traurigen, überaus emotionalen letzten SOPOR AETERNUS-Konzeptalbum „Dead Lover’s Sarabande (Face One)“ war meine Erwartungshaltung gegenüber dem zweiten Teil natürlich sehr hoch gesteckt, denn auch heute noch, nach mehr als einem Jahr nach Veröffentlichung des ersten Kapitels, landet besagte Scheibe mindestens einmal pro Woche in meinem CD-Player. Und so war es dann auch nicht weiter verwunderlich, daß ich nach dem ersten kurzen Probedurchlauf von „Face Two“ zunächst etwas enttäuscht war. Nach weiteren Hörproben allerdings entfalten auch die neuen Songs von Anna-Varney ihre volle Wirkung, am ehesten natürlich wieder über Kopfhörer und bei Kerzenschein. Wie erwartet hat sich im Vergleich zu „Face One“ grundsätzlich nicht viel verändert; auch durch das neue Album zieht sich eine hoffnungslose Trauer und Schwärze, der man sich nur schwer entziehen kann. Um das zu erreichen, wurden wieder fast nur klassische Instrumente eingesetzt, dieses Mal jedoch mit verstärkter Betonung auf Blasinstrumente wie Tuba, Trompete oder Oboe. Daher klingt „Face Two“ auch keineswegs wie ein Abklatsch vom ersten Teil, sondern trotz der gleichen intensiven Grundstimmung irgendwie anders. Der Opener „Abschied“ - übrigens eine Coverversion von NICO, einer Künstlerin aus dem VELVET UNDERGROUND-Umfeld - stimmt nach einem kurzen Uhren-Intro mit melancholischen Klängen perfekt auf die erneut 1-stündige Reise in die tiefsten Abgründe menschlicher Trauer, Depression und Einsamkeit ein. „The Dog Burial“ ist ein kurzes, äußerst bizarres Stück, das sich textlich mit dem Thema des Lebendig-Begrabenwerdens beschäftigt. Das sich anschließende Instrumental „The House is empty now“ kann vor allem durch seine morbiden, dennoch sehr schönen Geigen-Melodien begeistern. Mit „No-One is there“ folgt für mich der schwarze Höhepunkt des Albums, welcher mich in seiner unglaublich dunklen, depressiven Stimmung (beachtet bitte auch den Text!) an das Highlight des Vorgängers, „Ich wollte hinaus in den Garten“, erinnert. Gänsehaut garantiert! „Procession / Funeral March“ hält das, was der Titel verspricht: zu diesem schleppenden Song kann man sich lebhaft eine Trauerprozession vorstellen. Das folgende „Va(r)nitas, vanitas (...omnia vanitas)“ gehört wieder zu den eher bizarren Tracks von Anna-Varney, z. T. mit Drums unterlegt, dann wieder mit einem leicht mittelalterlichen Touch (übrigens mit einem mehr als lesenswerten Text versehen). Ein weiteres Instrumental folgt mit „The Hourglass“, während „Transfiguration“ wieder ziemlich dunkel und hoffnungslos klingt. Das nur aus Bläsern und Pauken bestehende Instrumental „Has he come to test me?“ wirkt im Anschluß völlig monumental und erhaben und läßt fast vermuten, daß die schier schmerzhafte Trauer endlich überwunden wäre. Daß dem natürlich nicht so ist, wird in „If Loneliness was all“ (erneut mit höchst interessanten Lyrics) unter Beweis gestellt. Traditionsgemäß klingt „Face Two“ dann mit einem wunderschönen Instrumental namens „Daffodils“ aus, und ich muß zugeben, daß beide „Dead Lover’s...“-Teile schlicht und einfach gleich gut sind - jeder auf seine eigene Art. Von meiner Seite aus jedenfalls keine Frage - erneut die Höchstnote! Und wer sich für den herannahenden Herbst mit entsprechend melancholischer Musik eindecken will, dem sei „Dead Lover’s Sarabande“ dringend ans schwarze Herz gelegt.

 

Joe, 12 Punkte

 

1.        Abschied

2.        The Dog Burial

3.        The House is empty now

4.        No-one is there

5.        Procession / Funeral March

6.        Va(r)nitas, vanitas (...omnia vanitas)

7.        The Hourglass

8.        Transfiguration

9.        Has he come to test me?

10.      If Loneliness was all

11.      Daffoldis


 

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