S - Album |
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Nach dem herausragenden Debüt 'The Linear Scaffold' (´97) und dem mir leider nicht bekannten Nachfolger 'Neonism' (´99) legen die norwegischen Avantgarde - Blackies SOLEFALD mit 'Pills Against The Ageless Ills' nun ihr bereits drittes Werk vor. Durch den neuen Vertrag mit Century Media endlich auch auf breiter Ebene erhältlich, verlangt das Duo dem Hörer wieder alle nur erdenkliche Aufmerksamkeit und Willenskraft ab, sich ausgiebig genug mit diesem erneut überaus anspruchsvollen und komplizierten Werk zu befassen. Denn für oberflächliches Hören ist 'Pills Against...' auf keinen Fall geeignet, und mir fällt es nun auch nach dem fünften Durchlauf noch schwer, mich zu einer definitiven Meinung durchzuringen, da mir sicherlich noch etlich Sichtweisen das Album betreffend fehlen. Die Scheibe beginnt noch recht normal mit dem rasenden und betörenden "Hyperhuman", das durch den Wechselgesang von Gekreische und klarem packenden Gesang zu begeistern weiß, und recht straight daherkommt. Doch nach diesem Opener - Hit geht es bereits mit dem 6-minütigen "Pornographer Cain" weiter, das einen dann in die abgefahrenen, abstrakten Welten von SOLEFALD entführt. Zu schleppendem Grundtenor brillieren die Norweger mit vorzüglichen Breaks und erstklassiger Orchestrierung. Sehr interessant! Beim folgenden "Charge Of Total Affect", das eigentlich wieder etwas straighter gestrickt ist, kann dann besondere Akzente setzen, da hier auf klassische 70er - Hammond - Orgel - Sounds zurückgegriffen wird. Beim blastigen und mit neuerem AMORPHIS-Touch versehenen "Hate Yourself" kommen dann Polka-Elemente zum Einsatz! Ein weiteres absolutes Highlight stellt dann das ebenso mit Hammond - Sounds bestückte breakzersetzte Hammerstück "Fuck Talks" dar, das nicht nur erneut auf die ohnehin auf der gesamten Scheibe vertretenen genialen Clean-Vocals, sondern auch auf etliche Killerriffs und erneut brillanteste Keyboards verweisen kann. Leider läßt die Scheibe für meinen Geschmack dann etwas nach, da sowohl das extrem schräge und eher langweilige "The Death of Father", als auch das zwar an sich sehr geile, aber leider etwas deplaziert wirkende Gothic - Elektro - Metal - Stück "The USA Don´t Exist" (klingt ähnlich wie das DEATH SS - Hammerstück "Scarlet Woman") das bisherige Level nicht halten können, und erst mit den letzten beiden Songs wieder annähernd das vorherige Niveau angesteuert wird. Alles in allem sollte ich wohl eher in einem halben Jahr nach etwa 40 weiteren Durchläufen das Review beenden, da ich mir nicht schlüssig bin, ob die Scheibe 'nur' sehr geil ist, oder doch eher ein perfektes Meisterwerk darstellt. Solange belasse ich's bei unschlüssigen 10 Punkten, die aber durchaus noch nach oben hin abgeändert werden könnten.
Hage, 10
Punkte
Aufgrund ihrer Nonkonformität und Abgedrehtheit haben es SOLEFALD bis heute nicht geschafft, über den Underground hinauszukommen. Kein Wunder, die Musik des norwegischen Duos Cornelius und Lazare ist alles andere als leicht bekömmlich und fordert dem Hörer einiges ab. Dabei sind es in erster Linie die unterschiedlichen Stimmungen, welche SOLEFALD mit ihrer Musik kreieren. Von verträumten Passagen über psychedelische Experimente bis hin zu monotonen Songstrukturen offenbart das Duo das komplette Repertoire, um den Hörer in seinen Grundfesten zu erschüttern. Dabei gehen SOLEFALD keinesfalls dissonant zu Werke, sondern versuchen mittels musikalischer Qualität und klangtechnischem Anspruch auf intelligente Art und Weise die Seelen in ihren Bann zu ziehen. Erwähnt werden muß auf alle Fälle, daß das neue Album um einiges eingängiger klingt als die beiden ersten Werke, die Songs als solche sich aber grundlegend voneinander unterscheiden. Düstermetal mit hohem Intelligenzquotienten also, oder wie die Band sagen würde: Radikaler Designer Rock´n´Roll!
Andreas, 9 Punkte
Die Songs:
1. | Hyperhuman |
2. | Pornographer Cain |
3. | Charge Of Total Affect |
4. | Hate Yourself |
5. | Fuck Talks |
6. | The Death Of Father |
7. | The USA Don´t Exist |
8. | Anti-City Strategy |
9. | Hierarch |
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