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So langsam scheint es wohl zum Schick des Extremen zu gehören, selbst die dort aufgestellten bzw. etablierten Verhaltensweisen und -regeln geflissentlich zu ignorieren, was durchaus etwas Rebellisches an sich hat und absolut zu gefallen weiß. So schillert die einzige Farbe auf dem ansonsten schwarzen Cover des zweiten Albums 'This City Speaks In Tongues' der norwegischen SHE SAID DESTROY umso provokativer. Was? Pink? Geht ja mal gar nicht, denkt sich da der ein oder andere, und genau darauf zielt die Band auch ab. Sie wollen Konventionen übergehen, Grenzen sprengen, und das sowohl musikalisch als auch mit ihrem Auftreten beziehungsweise dem Drumherum. Gnadenlos brutal ist im Anschluss das, was uns mit klirrenden Gitarren und in grimmiger Black Metal-Manier entgegen gekotzt wird. So was nennt man einen Schlag ins Gesicht. Die sechs unkonventionell agierenden Musiker sind aber genau so schnell wieder weg vom Black Metal-Pfad, wie sie drauf waren. Ganz so, als würden sie von einem Kostüm ins andere schlüpfen. Aber genau das ist das spannende an dieser Scheibe. Die Wandelbarkeit dieser Band. Da wird zum einen mit leicht verprogten Stücken hantiert und zum anderen die fies drückende Extremkeule ausgepackt. Mal dominieren ruhige und nachdenklich stimmende Klangspiralen die Szenerie, mal sind es heftig entflammte Druckablassphasen, die uns da durch den Kopf gejagt werden. Dabei stets das feine Händchen für kleine und größere Spielereien, die auch mal in dezenterem Licht für eine gewisse Ruhe zwischendurch sorgen. SHE SAID DESTROY sind intensiv, destruktiv und absolut zermürbend. Der Hörer sollte sich jedenfalls etwas mehr Zeit für diese Scheibe reservieren, denn Easy Listening (unter Metal-Gesichtspunkten) ist definitiv etwas anderes. 'This City Speaks In Tongues' ist ein hartes Stück Extrem Metal, dass zwar nicht der Überflieger schlechthin ist, aber dennoch in der Top-Liga mitspielt.

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