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Ich muss ehrlich zugestehen, dass ich immer noch der Trennung von EMPEROR hinterher trauere, einer Band, die nie ein schlechtes Album veröffentlicht hat und jedes Mal sich anspruchstechnisch noch mehr übertroffen hat. Die Genialität lebt nun in PECCATUM weiter, wenn auch in anderer musikalischer Form, da der progressive Black Metal hier nicht oft durchschimmert. Allerdings merkt man doch deutlich die Ader von Ihsahn, zugleich aber auch den Einfluss den Ihriel mit einbringt, da die Songs eine nicht überhörbaren Drang in die Soundtrack Richtung haben. Musikalisch liegt man irgendwo in der Schnittmenge zwischen Soundtracks, Tori Amos (vor allem der Gesang von Ihriel hat sich wahnsinnig weiterentwickelt!), ULVER (zu "William Blake"-Zeiten), neuen EMPEROR und OPETH, was zu einem guten Kessel Buntes führt, in keinster Weise allerdings konzeptlos klingt, denn so klingen PECCATUM, das ist ihr Stil! Hier wird man nicht nur mit rasendem Blank Metal oder Avantgarde Metal konfrontiert, hier gibt es alles, sogar einige (Acid) jazzigere Elemente. Was mir besonders gefällt ist die Tatsache, dass man bewusst mit Programmierungen arbeitet und in keinster Weise versucht das Schlagzeug natürlich klingen zu lassen, sondern dies bewusst so einsetzt, dass gerade der klinisch, sterile Sound die Songs noch mehr betont, und somit eine kältere Atmosphäre erzeugt. Als weiterer Vorteil stellt sich der Abwechslungsreichtum heraus, wie eigentlich auch schon vorhin klar geworden sein dürfte. Allerdings sieht dies nicht so aus, dass man in jedem Song sich lediglich auf einen Stil konzentriert, sondern variiert innerhalb der Songs gekonnt (eigentlich hasse ich dieses Wort in Reviews) die einzelnen Stimmungen. Bestes Beispiel ist hier der Übersong "Black Star", der einerseits sehr ruhig daherkommt, andererseits aber auch gewaltige Black Metal (mit genialer Gitarrenmelodie) Eruptionen vorweist, als auch sehr Melo Rock mäßige Elemente enthält. Genial!! Oder als weiteres Beispiel "In the Bodiless Heart", das sehr ruhig anfängt und dabei sogar ein wenig an die bereits oben erwähnten OPETH erinnert, dabei einige Trip Hop Einflüsse sich dazu gesellen und man letztendlich sogar einige Acid Jazz Elemente heraushören kann, bevor dann letztendlich in ULVER ähnliche Gefilde abdriftet; ebenfalls genial. Als letztes Beispiel sollte auch "Veils of Blue" nicht unerwähnt bleiben, das ebenso genrefremde Stile vereint, dabei nicht selten erneut den Acid Jazz für sich entdeckt und dabei einen coole Chill Out Charakter entwickelt. Erinnert mich ein wenig an AUTUMNBLAZE das ganze... nur besser, hehehe. Doch nun genug geschwafelt: EMPEROR Fans, vor allem die der ersten Stunde werden hier bei musikalischer Borniertheit sicherlich keinen Gefallen finden, zu stilfremd sind PECCATUM hier geworden. Musikalisch hat man sich hier alle Grenzen geöffnet und spricht auch diese Menschen an, die nicht gleich alles in Schubladen stecken müssen. Als Tipp möchte ich mit auf den Weg geben, sich für "Lost in Reverie" genügend Zeit zu nehmen, da die Musik wahrlich nicht leicht verdaulich ist. Allerdings lohnt es sich wirklich!!
SasH, 11 Punkte
Viertes Werk der Eheleute Ihsahn (Ex-EMPEROR) und Ihriel. Des Kaisers ehemaliger Zeremonienmeister verbindet auf ’Lost In Reverie’ sehr gekonnt Trip-Rock, Avantgarde-Black-Metal, Lounge-Jazz, Dark-Ambient, Bombast und Industrial zu einer tollen Mixtur aus EMPEROR, BJÖRK, ULVER, THE GATHERING und DAS ICH. Anspieltipps: das sphärisch mitreißende ’In The Bodiless Heart’ und das mit extremer Härte und zerbrechlicher Schönheit jonglierende ’Black Star’. Großartig!
Hage, 10,5 Punkte
weitere Reviews:
Amor Fati
Die Songs:
1. |
Desolate Ever After |
2. | In the Bodiless Heart |
3. | Parasite My Heart |
4. | Veils of Blue |
5. | Black Star |
6. | Stillness |
7. | The Banks of this River Is Night |
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