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O - Album |
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Die deutschen Düsterwaver OTHER DAY wurden 1995 von den Künstlern Sad,
D'eep und Meech gegründet und traten 1997 erstmals auf dem 6. Wave Gothic
Treffen mit ihren Tapes 'Sodium Amnital' und 'Farbentod' öffentlich in
Erscheinung. Anfang 1999 wurden sie dann von dem Stuttgarter Label Pandaimonium
(u.a. CLAN OF XYMOX) unter Vertrag genommen und brachten bereits 1999 ('Erato
Azur') und 2001 ('Sedican') zwei größtenteils gelobte Werke heraus. Jetzt drei
Jahre später erscheint mit 'Karmapolis' wieder eine neue Scheibe der
Deutschen. Und diese Scheibe hat es echt in sich. Schon das Intrue 'Karmapolis
I' vermittelt eine äußerst interessante Mixture aus malerischen Lyrics und
verträumten, fast schon gespenstischen Mystik-Sounds. Langsam taucht man in den
bequemen Sessel ein, 'Dreaming', und hypnotisierende Elektrosounds paaren sich
mit einem wogenden Ozean aus sanftem Frauenstimmen. Man verliert sich endgültig
in der 'Getrauten Stadt', denn hier sinkt dieser musikalische Seelentrip zum
ersten Mal auf den Grund des Meeres, und verführt mit düstren
Klangkonstruktionen und Dichtungen, welche aus BETHLEHEM's 'Alexanderwelt' zu
stammen scheinen. (...flügellose Tauben an blauen Tagen, versteifen an tauben
Wänden, laufen tränenlose Gedanken, Engel, Stein, Straße zu mir...) Mit dem sehr
an WUMPSCUT's 'Soylent Green' erinnernden 'Armenia' folgt dann ein kleiner
Stilbruch, denn hier treten plötzlich verstärkt popige und EBM-Elements in den
Fordergrund. Aber schon mit dem
nächsten Song, 'An uns vorbei' (Text siehe
unten..) finden OTHER
DAY zur vertrauten, intimen Stimmung zurück, und lassen den kurz
aufgeschreckten Hörer endgültig in eine tiefe Trance fallen, um sich all seiner
großen Schlüsselerlebnisse, seinem Erlebten (Karma) zu erinnern, es dann an eine
bestimmte Städte (Polis) zu tragen. Der innere Geist erwacht, 'Awakening',
und ein tragender Marsch aus sphärischen Chorälen und pulsierenden Elektrobässen
läuten hier die stilistische Verwandlung ein, denn mit dem (luftgeschwängerten...) 'Belvedere'
wird der Schlafende aus seiner Ekstase zurückgeholt, orchestrale Keyboard-Sounds
und emotionale, schwere Texte im Stil von LACRIMOSA regen die Geister wieder an.
Und nach 'Du gehst', was mich im ersten Moment sehr positiv an ANATHEMA
erinnert, folgen dann mit dem elektronischen Feuerwerk 'Natalés' und dem softpopigen
Track 'Hauchendes Zart' die zwei letzten Songs der Scheibe, bevor man die
Augen vollends öffnen kann und man bei dem hämmernden und schlagenden
'Nachspiel' hervorragend reflektieren kann, wo man die letzte Stunde eigentlich
gewesen ist. Hammerplatte!
Onkel Tom, 10,5 Punkte
Die Songs:
1. Intrue (Karmapolis I)
2. Dreaming
3. Getraute Stadt
4. Armenia
5. An uns vorbei
6. Awakening
7. Belvedere
8. Du gehst
9. Natalès
10. Hauchendes Zart
11. Nachspiel (Karmapolis II)
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