O - Album |
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Wer beim Release des Debüts „Office Of Strategic Influence“ dachte es würde sich um eine einmalige Geschichte handeln wird erfreut die Veröffentlichung des Zweitwerks „Free“ aufgenommen haben. FATES WARNING-Mastermind Jim Matheos hat sich abermals mit dem ehemaligen DREAM THEATER-Keyboarder Kevin Moore ausgetauscht und zusammen mit den Gastmusikern Mike Portnoy (DREAM THEATER) und Joey Vera (ARMORED SAINT / FATES WARNING) erneut ein melancholisches Ambient Rock / Metal-Album vorgelegt. Auf die Dienste von Steven Wilson (PORCUPINE TREE) und Sean Malone (ex-CYNIC / GORDIAN KNOT) wurde diesmal leider verzichtet. Dies tut der Qualität des Longplayers allerdings keinen Abbruch, auch wenn das Endergebnis etwas electropoppiger ausgefallen ist als der Vorgänger kann man doch von einer logischen Fortsetzung sprechen. Der Großteil des Sounds von OSI setzt sich aus den alternativen Einflüssen der neueren FATES WARNING-Alben und den elektronischen Soundscapes von Kevin Moore`s CHROMA KEY zusammen. Weitere Zutaten werden dem Fundus von Bands wie PORCUPINE TREE, ARCHIVE oder PINEAPPLE THIEF entnommen und auch die Wave-Bewegung der 80er scheint nicht an den Herren Matheos und Moore vorbeigegangen zu sein was Nummern wie das verquere „Go“ und das hitverdächtige „Kicking“ nur zu gut unter Beweis stellen. Ansonsten ist es hauptsächlich die Verquickung der Hauptbetätigungsfelder der Protagonisten welches „Free“ prägt, mal schlägt das Pendel mehr in Richtung Alternative-FATES WARNING aus wie bei den mit kernigen Riffs ausgestatteten „All gone now“ und „Better“, mal mehr in Richtung CHROMA KEY („Home was good“, „Simple Life“). Alle Songs werden besonders von der eher spröden und unnahbar kühlen aber sehr charakteristischen Stimme von Kevin Moore getragen, die abermals oft an einen zu Tode gelangweilten PETER GABRIEL in jungen Jahren erinnert und den melancholischen Flair von OSI bestens unterstreicht und sogar prägt. Ansonsten beherrschen auch oft Sequencer, Programming und elektrische Soundspielereien die Szenerie. Überraschend neben dem ohne diesen „Firlefanz“ auskommenden abschließenden Akustikgitarren-Song „Our Town“ ist vor allem der Umstand dass Mike Portnoy sich äußerst zurücknimmt und sein Schlagzeug sehr songdienlich und passend einsetzt. Zwar war das Erstlingswerk kompositorisch und auch textlich, auf „Free“ behandelt Moore vornehmlich zwischenmenschliche Beziehungskisten, eine Ecke zwingender dennoch ist auch das neue Album eine Bereicherung für jeden toleranten Hörer der nicht immer nur die kreisende Metal-Axt braucht. Und auch der weitere Beweis dafür dass eine örtlich getrennte Kompositionsmethode, Matheos schreibt seine Parts in New Hampshire während Moore von Istanbul und Montreal aus agiert (eingespielt wurde das Album in Matheos` Heimat Connecticut), nicht unbedingt zulasten der Qualität gehen muss. Eine gute Dreiviertelstunde melancholisch-depressiver Musik auf hohem Niveau ist dabei herausgekommen, selbst ohne einen zwingenden Hit. Erscheint auch als Limited Edition mit Bonus-Songs welche aber eher Demo-Charakter besitzen.
Texas, 9,5 Punkte
Die Songs:
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