Das Projekt OCCCULTURE entstand schon vor 3 Jahren in der Frankfurter Gothicszene, wo Daniel Roos, damals noch Produzent diverser Techno/Hardfloor-Produktionen sich mit der Sängerin Lena Amboshi zusammen tat. "...und nun ist das Wort Klang geworden". So endet das von einer Roboterstimme gesprochene, ans Johannes-Evangelium angelehnte Intro sehr eindrucksvoll. Und mit satanischem Grindgewisper und EBM-Beats, die vielleicht am ehesten an WUMPSCUT erinnern, stampft die nach ihrem 2003 erschienenen Erstlingswerk 'Fallen Angel' zweite Platte gleich mal sehr hypnotisch vorwärts. Gut der popige Gesang zwischen den brettharten Beats ist sicher nicht jedermanns Sache. Da gefallen mir die ruhigen Tracks 'Wasting Time' und 'Haunted' (ANNE CLARK meets EURYTHMICS) schon bedeutend besser. Mit 'Killing Fields' und 'Violation' rollen dann zwei weitere düstere Dark-EBM Walzen an, die sicher alle Fans aggressive Darkwave-Sound auf die Tanzfläche zwingen werden. Am genialsten finde ich aber doch das vertonte Chaos namens 'Scars', denn hier haben die Hessen einen echt süchtig machenden Cocktail aus Industrial und Wave gemixt. Das sehr Techno-lastige 'Evil is Here' ist zwar beim ersten Durchlauf noch sehr schwerverdaulich, ob seines sehr hohen Aggressionspotentials, aber wenn man sich mal reingehört hat, wird gerade das Stück allen gefallen, die auf laute Screams, harte Bässe und kratzige Synthesizer-Arbeit stehen. Und mit dem 'Mare Tranquillitas', dem Meer des Friedens, der Ruhe, findet diese Platte nach fünfundfünfzig meistens sehr anstrengenden aber kurzweiligen Minuten zum Ende. "...und der Klang ward still...".

Onkel Tom,  7 Punkte

Die Songs: