N - Album |
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Ganze vier Jahre sind vergangen, seit NINE mich mit „Killing Angels“ schwer und
nachhaltig beeindrucken konnten. Ihr damaliger Metalcore-Mix aus modernerem
Hardcore der Marke REFUSED und dreckigem Metal mit Rotzrock-Schlagseite der
ENTOMBED Schule wusste damals voll und ganz zu überzeugen, war heavy, eingängig,
mitreißend und einfach nur geil. Und eigenständig. Auch die beiden Alben zuvor,
„Lights out“ (2001) und „Kissing the Misanthrope“ (1999) kamen bei mir trotz
kleiner stilistischer Unterschiede und einer größeren Nähe zum ursprünglicheren
REFUSED/Hardcore Sound bestens bei mir an.
Eigentlich hatte ich mich sehr auf „It’s your Funeral“ gefreut, leider stellte
sich beim ersten Durchlauf recht schnell Enttäuschung bei mir ein. Und auch nach
mehrmaligem Hören sollte kaum Begeisterung für das neue Material der Schweden
bei mir aufkommen.
Der Rotzrock-/Metal-Anteil wurde drastisch reduziert, heuer agiert man eher in
stilistischer Nähe zu Post-/New-School-Hardcore Bands wie THE GREAT DECEIVER und
BREACH ohne dabei die NINE-typischen, klassischen Hardcore-Einflüsse missen zu
lassen. Ähnlich wie die Erstgenannten bewegt man sich dabei fast ausschließlich
im monotonen Midtempo mit ebensolchem, wenn auch recht melodischem Riffing, was
die Songs auf die Dauer recht schnell langweilig und eintönig erscheinen lässt.
Wo Tompas Wahnsinnigenverein die maschinelle, gewollt sterile Monotonie mit
mächtigen Wutausbrüchen, emotionalen Reibeisenvocals und dissonanten und dennoch
zerbrechlich wirkenden Gitarrenarrangements zerreißen, bleiben NINE über weite
Strecken erschreckend farb- und kraftlos. Der raue Gesang bildet hierbei keine
Ausnahme, ist immerzu gleichförmig gebrüllt, wirkt lust- und ebenso kraftlos wie
die meisten Songs selbst.
Einzig der letzten Song „Stigmata“ überrascht positiv, denn hier wird auch mal
die Geschwindigkeit dezent angezogen und die Gitarren wechseln zwischen typisch
schwedischen, modernen Thrash Metal Anleihen, BREACH-typischen, unterschwelligen
Melodien und heavy Rockriffs. Hier zeigen die Schweden, was wirklich in ihnen
steckt und was aus „It’s your Funeral“ hätte werden können…
Lobi, 6,5 Punkte
Die schwedische Groovemasschine legt mit ‘It´s Your Funeral’ bereits ihr fünftes Langeisen vor, brauchte allerdings satte vier Jahre um nach dem überragenden ‘Killing Angels’-Hammer einen passenden Nachfolger einzutüten. Nun isser allerdings da und bietet NINE-typische, aber auf keinen Fall standardisierte Kost. So gibt es durchaus deutlich erkennbare Unterschiede zum Vorgänger, wenn auch eindeutig NINE herauszuhören sind, allein schon wegen der Stimme. Will heißen, daß die Neuner-Bande heuer deutlich räudiger und weniger rockig um die Ecke kommt, dabei wie ein schick groovender, treibender und mit sich nach und nach immer mehr entfaltenden melancholischen Melodiebögen gespickter Mid-Tempo-Bastard aus PRO-PAIN, RAISED FIST und TENEBRE klingt, und etliche Highlights setzt. Das größte dabei ist das grandiose ’Nopthing Left For The Vultures’…unbedingt antesten! Und überhaupt: Sorgt dafür, daß diese Band endlich über den Status des absoluten Geheimtips hinauskommt!
Hage, 9,5 Punkte
Die Songs:
No Air Supply
Bird Of Prey
Nothing Left For The Vultures
The Blade
Grace
Line Of Crosses
Until Death Do Us Apart
Venom
Bleeding Hearts
Stigmata
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