N - Album |
---|
# | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
|
Die Geschichte hat uns - leider - gelehrt, dass Bands im Laufe ihrer Karriere oft langweiliger und "lascher" werden. NIGHTWISH ist da eine Ausnahme. Bisher war auf jedem Album eine Weiterentwicklung zu hören, besonders auf dem letzten Output 'Century Child'.
Die Hinzunahme von Marco Hietala am Bass hat damals für neue Impulse gesorgt, nicht zuletzt, weil er auch ein ausgezeichneter Sänger ist und dem einen oder anderen Song auf 'Century Child' seinen Stempel aufgedrückt hat. Aber das, was mir gerade aus den Boxen entgegen schallt, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt. Besonders, nachdem ich die vorab Single 'Nemo' gehört hatte - das definitiv schwächste Stück auf 'Once'.
1. NIGHTWISH 2004 sind bretthart!
2. NIGHTWISH 2004 sind tighter!
3. NIGHTWISH 2004 sind bombastischer!
4. NIGHTWISH 2004 sind mit einem niedrigeren Opern-Faktor versehen.
5. NIGHTWISH 2004 sind experimenteller.
Ansonsten ist alles beim Alten:
NIGHTWISH machen exzellenten Power Metal mit viel Melodie und Gefühl. Ein Hit jagt den nächsten, ausgefeilte Arrangements und das Gespür für einprägsame Refrains sind mehr denn je herauszuhören.
'Once' ist für mich bisher der kreative Höhepunkt des Jahres und es wird schwer sein dieses Meisterwerk zu toppen. Den ganzen 08/15 Power Metal Bands wird hier gezeigt, wo der Hammer hängt! Ohne die Traditionellen Elemente Härte, Heavyness, Aggressivität und Melodie auch nur eine Sekunde zu verleugnen, verpassen NIGHTWISH dem Genre eine vor Kreativität nur so strotzende Frischzellenkur. So wirds gemacht! NIGHTWISH setzten Trends und haben sich mit diesem Album selbst übertroffen. Ganz großee Klasse!
Der Opener "Dark Chest Of Wonders" kann repräsentativ für das ganze Album und den neuen Sound von NIGHTWISH gesehen werden. DER Hammer des Albums ist für mich aber das zweite Stück, "Wish I Had An Angel" - ein Brett vor dem Herrn, durchwoben von der Geschmeidigkeit Tarjas und der rauhen Dynamik von Marco. Das Stück wird nach vorne getrieben durch einen glatten, geraden Beat, wie ihn auch Rammstein verwendet. Das anschließende "Nemo" kommt meiner Meinung nach ziemlich uninspiriert und verwaschen daher - schade. Dafür entschädigen das folgende, recht aggressive, "Planet Hell" und das experimentelle "Creek Mary's Blood". Bei Stück Nummer sechs, "Siren", bleibt es expreimentell: Mit Sitar-Sounds (echte?) und leichten indischen Anklängen im Gesang wird ein tolles Klangerlebnis geboten. Das an siebter Stelle folgende "Dead Gardens" ist recht komplex, aber dennoch sehr gut verdaulich. "Romanticide" beginnt wie ein konventioneller Melodic Power Metal-Stampfer, überrascht dann aber in der zweiten Hälfte mit Sprechgesang und Mosh Pit-Atmosphäre. Der epische Höhepunkt von 'Once' heißt "Ghost Love Score" und ist ein unheimlich vielschichtiges sowie überaus interessantes Stück, bei dem NIGHTWISH allerhand schräge Dinge probieren und teilweise die klassischen Instrumente die Führung übernehmen. Sehr gelungen! Gegen Ende gibt's mit "Kuolema Tekee Taiteilijan" mal wieder ein finnisches Stück. Eine traumhafte, zärtliche Ballade, die einem die Tränen in die Augen treibt und die nahtlos übergeht in "Higher Than Hope", das letzte Stück auf 'Once'. Ein Feuerzeug-Song vom Feinsten!
Tarja Turunen (v), Marco Hietala (b), Erno Vuorinen (g), Tuomas Holopainen (k) und Jukka Nevalainen (d) haben etwas geschafft, dass nur wenigen gelingt: Sie haben sich selbst neu erfunden.
NIGHTWISH ist tot - es lebe NIGHTWISH!!!
Es ist nach wie vor unverkennbar NIGHTWISH, aber es ist vieles neu und anders:
Jawoll! Die Gitarren sind fetter und härter abgemischt und stehen dazu noch mehr im Vordergrund als auf früheren Alben.
Unheimlich dicht, kräftig und ohne die geringste Lücke drückt einen der Sound fast gegen die Wand.
Die neue Dimension von "Bombast" wie NIGHTWISH sie hier verwendet, ist das, was mich am meisten überrascht hat. NIGHTWISH waren an einem Punkt, wo die Erweiterung der bombastischen Elemente, hauptsächlich gespeist von Tuomas' Keyboard und Tarjas Gesang, eigentlich nur noch ins Schwülstige abgleiten konnten. Von wegen! Sie haben es endlich gewagt ein richtiges Orchester hinzu zu nehmen (London Session Orchestra) und ihr Faible für Film-Soundtracks mit in ihre Songs einfließen zu lassen. Ein Großteil des Albums klingt wie eine obergeile Mischung aus den alten NIGHTWISH, THERION, RAMMSTEIN und den Soundtracks zu Gladiator und Conan.
Tarja schwebt nicht mehr über den Instrumenten, sondern sie wirkt "dichter dran" am Gesamtsound. Selbstverständlich ist es keine 180 Grad Drehung, aber man hört doch eindeutig die Unterschiede. Sie klingt auch insgesamt weniger nach Oper als auf den früheren Scheiben - und ergänzt sich perfekt mit "Gelegenheitssänger" Marco.
Sei es der Techno-Rammstein-Beat bei "Wish I Had An Angel", das an indianische Klänge angelehnte "Creek Mary's Blood" oder das mit indisch anmutenden Sprenklern durchsetzte "Siren": Egal was die Über-Band aus Finnland anpackt oder ausprobiert, es wirkt alles schlüssig und eingängig und man hat zu keinem Moment das Gefühl hier etwas aus verschiedenen Stilen zusammengeschustertes oder aufgesetztes vorgesetzt zu bekommen.
Stefan, 11,5 Punkte
sonstige Benotungen: Hage, 9,5 Punkte
sonstige Reviews: | Century Child |
Over the Hills and far away | |
Wishmaster | |
Oceanborn |
Die Songs:
1. | Dark Chest Of Wonders |
2. | Wish I Had An Angel |
3. | Nemo |
4. | Planet Hell |
5. | Creek Mary's Blood |
6. | Siren |
7. | Dead Gardens |
8. | Romanticide |
9. | Ghost Love Score |
10. | Kuolema Tekee Taiteilijan |
11. | Higher Than Hope |
Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine Webmaster: info@ancientspirit.de
|