N - Album


# A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Band: NIGHTMARE
Titel: Silent Room
Label: Napalm
Homepage: www.nightmaremusic.com
Stil: Power Metal
VÖ:  13.10.2003
Spieldauer: 13 Tracks / 60:00 min.

 

In meinen jungen Jahren, so Mitte der Achtziger, zeichnete sich bereits eine regelrechte Metal-Sucht ab – mein Kumpel und ich durchstreiften fast täglich die hiesigen Plattenläden Kaiserslauterns. Denn damals gab es viel mehr Auswahl wie heuer. Nun, wir kauften uns einige Bands auf dem englischen Ebony-Label und lernten so Bands wie GRIM REAPER, CHATEAUX, SAMURAI oder SYRON VANES kennen. Zu diesem Zeitpunkt kam auch eine Platte („Power From The Universe“) einer französischen Band namens NIGHTMARE raus, die coolen Melodicmetal beinhaltete. Trotzdem ließen wir die Finger weg, da in meinen Augen französische Bands auch in ihrer Heimatsprache zu singen haben! Das war eben meine Einstellung, da Bands wie SORTILEGE oder H-BOMB bei mir schwer angesagt waren. So entgingen mir die beiden Alben „Power From The Universe“ (1984) und „Waiting For The Twilight“ (1985) wegen dieser Sturheit. 1999 erschien eine EP namens „Astral Deliverance“ bei Adipocere Records und 1 Jahr später fasste die Band ihr Schaffen auf einer Livescheibe  zusammen, die sich „Live Deliverance“ nannte. Ich hatte die Band aber seit 1985 völlig aus den Augen (aber nicht dem Sinn) verloren.

Irgendwann, nämlich 2001 tauchte dann über das Gothic/Blackmetal-Label Napalm Records ein neues Album namens „Cosmovision“ auf und ich wusste sofort, dass es die NIGHTMARE von damals waren. Und ich Hornochse war völlig begeistert von der Musik der Froschfresser! Natürlich ist der Zahn der Zeit nicht spurlos an der Band vorübergegangen, man klingt heute deutlich moderner, allerdings nicht „Nu-Metal-like“.  Es ist traditioneller, melodischer Powermetal, der relativ eigenständig klingt, mit symphonischen Elementen, Chören etc. Trotzdem hat das Ganze mit den angesagten Symphonic-Speed-Bands mit ihren Kindermelodien überhaupt nichts zu tun! Allein schon diese Reibeisen-Röhre von Sänger Joe Amore (Super Name…) hat es mir angetan. Witzigerweise singt der gute Mann erst seit „Cosmovision“ und war vorher der Drummer von NIGHTMARE. Seine Stimme klingt irgendwie wie eine Mischung aus Lothar Antoni (TRANCE) und Ron Atkins (PRETTY MAIDS)…Auf ihrem 2003er Werk „Silent Room“ klingen die Franzmänner noch ausgefeilter und auch durchdachter und vor allem sehr abwechslungsreich. Desöfteren tauchen an Carl Orff angelehnte Chorpassagen auf, welche dem ganzen ein symphonischen Touch verleihen. Die musikalische Ausrichtung ist ziemlich old-schoolisch und vereinnahmt alle obligatorischen Mittel, wie Speedsongs, Stampfer bis hin zum Epic-Stoff! Ein dezenter Gothic-Anklang ist auch drin! Das Zusammenspiel der Band ist einfach traumhaft, das technische Können beeindruckend. Eine leichte progressive Ausrichtung ist nicht von der Hand zu weisen. Aber die Power und der Drive des Ganzen wird nicht eingeschränkt. Das dies ein Konzeptalbum im Stile von „Operation: Mindcrime“ ist, entnehme ich dem Promozettel, denn wie immer liegen mir keinerlei Texte vor. Wenn diese genauso stimmig, wie die Musik dieses Meisterwerkes ausgefallen sind, dann kann ich nur gratulieren! Als Bonus gibt es auf der Erstauflage einen Videoclip zum Titelsong sowie eine brauchbare, wenn auch nicht überragende Coverversion vom VICIOUS RUMORS-Smasher „Ship Of Fools“. Fazit: Kaufen statt Kohle versaufen, denn wer dieses Album verpasst, der hat definitiv ein Highlight übersehen bzw. überhört (sofern er auf melodischen Power Metal mit Ultra-Röhre abfährt!).

Ralf, 11,5 Punkte

sonstige Benotung: Hage, 8 Punkte

Andreas, 7 Punkte

 

sonstige Reviews: 'Cosmovision'

 

Die Songs:

 

  1. Paranormal Magnitude

  2. The Rise Of A Child

  3. Strange Connection

  4. Travel In The Spheres Of Dreams

  5. Shades In The Night

  6. Silent Room

  7. Mind Matrix Schizophrenia

  8. A Piece Of Paradise

  9. Virtual Freedom

  10. Sniper In The Playground

  11. The Death Toll

  12. Prisoner Of The System

  13. Ship Of Fools   (VICIOUS RUMORS)

 


 

Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine

Webmaster: info@ancientspirit.de