N - Album


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Band: NEUROSIS
Titel: A Sun That Never Sets
Label: Relapse
Homepage: www.neurosis.com
Stil: Melancholic-Psycho-Core
VÖ:  August 2001
Spieldauer: 10 Tracks / 68:20 min.

Die Bay Area-Götter sind zurück! Das neben der neuen TOOL wohl anspruchsvollste, zum Nachdenken am meisten anregende und verstörendste Werk des Jahres ist erschienen. Wenn es darum geht, welche Band es am besten fertigbringt, die Abgründe der menschlichen Seele freizulegen und darin noch herumzubohren, dann kann es nur eine einzige Antwort geben: NEUROSIS! Auf ihrem bereits siebten Longplayer ‘A Sun That Never Sets‘ (erneut mit einer Spielzeit von knapp 70 Minuten!) setzen die Oakland-Jungs ihre Reise in die menschliche Psyche genau dort fort, wo sie mit den vorangegangenen Meisterwerken ‘Times Of Grace‘ (´99) und der EP ‘Sovereign‘ halt gemacht hatten. Will heißen, daß immer mehr Augenmerk auf depressivste und traurigste Melodien gelegt wird, die infernale und bedrückende Wall-Of-Sound, aber nie allzu weit in den Hintergrund gedrängt wird, um ihr jederzeit die Möglichkeit zu geben, wieder alles in Beschlag zu nehmen. Bedrückende, düstere, zutiefst traurige, verzweifelte und scheinbar hoffnungslose Klangbilder werden hier zuhauf gezeichnet, daß man wahrlich sich die Frage stellen muß, wieviel Scheiße den Jungs eigentlich ständig passieren muß, um so zu klingen. Daß die aktuelle Tendenz bei NEUROSIS aber eher weg von brachial-brutaler Selbstzerstörung, hin zu nachdenklicher und eher in sich gehender Verarbeitung geht, beweisen die etlichen Leadmelodien, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk ziehen, und ihren hypnotisierenden und ekstatischen Höhepunkt im finalen, knapp zehnminütigen, mit 70s-Gitarren getragenen "Stones From The Sky" finden, wo dann fast so etwas wie ein Schimmer Licht durch die Fassade zu dringen scheint. Davor wird dieser erneute Meilenstein, nach dem stimmungsaufbauenden "Erode", mit "The Tide" tieftraurig und sehr ruhig sechs Minuten lang in fast schon neue NEUROSIS-Welten entführt. Hier klingen Anwandlungen von ANATHEMA, KATATONIA oder MINDROT mit hinein, und die auf diesem Album offensichtlicher als je zuvor eingesetzte wundervolle Geige von Miss Kris Force (AMBER ASYLUM) beginnt den Geist fast schon zu umgarnen, als Steve Von Till und seine Mitstreiter dem ein Ende bereiten, und bei den letzten zwei Minuten wieder ihre undurchdringbare Wall-Of-Sound auspacken. Gefühlschaos pur!

Ich könnte hier versuchen auf jeden der restlichen sieben Songs einzugehen, doch erstens würde ich das nie und nimmer würdig hinbekommen, und zweitens bin ich noch derart im Bann der beiden genannten Göttersongs gefangen, daß ich so oder so keine Worte mehr finden könnte. Ich muß bei jedem neuen NEUROSIS-Werk aufs Neue feststellen, daß es erneut mindestens genauso genial wie der schon unerreichbar erscheinende Vorgänger ist. Ich möchte daher behaupten, daß die Kalifornier überhaupt keine schwachen Songs mehr verfassen können, da sie in ihrer unerreichbaren Kuppel auf dem Olymp sitzen, und lediglich alle Jahre wieder die gewöhnlichen Erdenbürger mit einem weiteren Stück Genialität darauf aufmerksam machen, daß sie nicht vorhaben diesen Ort jemals wieder zu verlassen. BESSER GEHT´S NICHT!!!

Hage, 12 Punkte auf der nach oben leider unflexiblen Skala

 

Die Songs:

 

1. Erode
2. The Tide
3. From The Hill
4. A Sun That Never Sets
5. Falling Unknown
6. From Where Its Roots Run
7. Crawl Back In
8. Watchfire
9. Resound
10. Stones From The Sky


 

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