M - Album |
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Schon mit dem letzten Album "The Light at the End of the World" haben sich MY DYING BRIDE lautstark in der Düster-Szene zurückgemeldet, nachdem der Vorgänger "34.788 %...complete" doch etwas zu experimentell ausgefallen war und wohl auch einigermaßen gefloppt ist. Mit "The Dreadful Hours" allerdings haben sich die Briten in meinen Augen nochmals selbst übertroffen. Kaum eine andere Band schafft es, derart dunkle, morbide oder melancholische Szenarien zu erschaffen, was auf "The Dreadful Hours" fast zur Perfektion gebracht wird. Den fast durchgehend längeren Songs entströmt eine faszinierend-düstere Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann und die es einem verdammt schwer macht, sich beim Anhören auf etwas anderes als nur die Musik zu konzentrieren. So ist es mir mehr als einmal passiert, dass ich in ein gutes Buch vertieft war und zwischendrin immer wieder aufgehört habe zu lesen, weil ich mich mehr mit den im Hintergrund "operierenden" MY DYING BRIDE als mit dem Buch befasste. Besonders der Opener und gleichzeitig Titelsong gehört zu den besten MDB-Tracks aller Zeiten, mit einer unglaublich schönen, traurigen Melodie im Mittelpunkt, die sich wie ein roter Faden durch den Track zieht. Nach einer Weile gesellt sich Aaron's gequälter Gesang hinzu, und nach ungefähr der Hälfte des Songs entlädt sich pure Aggression, während gegen Ende die Melancholie wieder die Oberhand gewinnt. Ähnlich grandios ist das sich anschließende "The Raven and the Rose" mit fantastischen Riffs, Aaron's abgrundtiefem Geröchel sowie einem supergeilen Knüppelpart in der Mitte des Tracks, während verhaltene Pianoklänge den Song stilvoll ausklingen lassen. Bei "Le Figlie della Tempesta" halten eher verträumte Klänge Einzug, wobei vor allem die wunderschöne Leadgitarre und die relaxte Atmosphäre zu überzeugen wissen. Mit "Black Heart Romance" folgt dann ein Song, der zwar auch geil ist, meiner Meinung nach aber nicht ganz an die anderen Tracks heranreicht. Das vergisst man bei "A Cruel Taste of Winter" allerdings schnell wieder, da es sich hierbei um einen typisch-schwermütigen MDB-Doomster handelt, der u.a. mit starken Chören zu begeistern weiß. In "My Hope, the Destroyer" wird gelegentlich wieder das Tempo etwas angezogen, fette Riffs und schöne Keyboards veredeln auch diesen Song aufs Neue. "The Deepest of all Hearts" ist schließlich der letzte neue Song und erweist sich als gelungener, schleppender Doom-Song in typischer MDB-Manier. Als I-Tüpfelchen folgt dann noch eine Neuaufnahme des grandiosen "The Return of the Beautiful"-Opus vom Erstlingswerk "As the Flower withers", hier mit fast einer Viertelstunde sogar noch 2 Minuten länger als die damalige Version. Dass es sich dabei um einen absoluten Klassiker im Doom-Death-Bereich handelt, brauche ich nicht mehr extra erwähnen. Alles in allem ist "The Dreadful Hours" ein düsteres Meisterwerk ohnegleichen, und wäre da nicht ein Song wie "Black Heart Romance", der nicht ganz die Klasse von "The Raven and the Rose" oder des Titelsongs erreicht, wären 12 Punkte unumgänglich. Potentielle Selbstmörder sollten jedenfalls einen großen Bogen um MY DYING BRIDE machen. Was für ein Album, was für eine Band!!!
Joe, 11,5
Punkte
hier geht's zum Review von "Meisterwerk 1"
hier geht's zum Review von "Meisterwerk 2"
Die Songs:
1. | The Dreadful Hours |
2. | The Raven and the Rose |
3. | Le Figlie della Tempesta |
4. | Black Heart Romance |
5. | A Cruel Taste of Winter |
6. | My Hope, the Destroyer |
7. | The Deepest of all Hearts |
8. | Return of the Beautiful |
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