M - Album |
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Die Band MORBID FEELING um den französischen Gitarristen Cyril Achard ist ein gutes Beispiel dafür, dass instrumentales Können nicht unbedingt ausreicht, um ein starkes Album abzuliefern. Seit mehr als 15 Jahren spielt der Junge Gitarre, hat dabei diverse Musikschulen besucht (u.a. auch Jazzschulen), hat bei allen möglichen Prog-Bands in Frankreich mitgespielt, gibt inzwischen selbst Gitarrenunterricht usw., kann also auf einen beeindruckenden musikalischen Background zurückblicken. Für das vorliegende Solo-Album hat er sich letztes Jahr eine Reihe gleichguter Musikerkollegen geangelt, die ebenfalls auf hohem Niveau spielen, darunter auch den Gitarristen Tony MacAlpine, der bei drei Songs fleißig mitzockt. Wie nicht anders zu erwarten ist "...In Inconstancia Constans" rein instrumental gesehen dann auch ziemlich beeindruckend ausgefallen, und ich bin mir sicher, dass einigen Musikern ganz schön die Kinnlade runterklappt, wenn sie sich diesen Silberling anhören. Das Problem liegt allerdings darin, dass Cyril bzw. die Band es nicht schafft, über längere Strecken interessante Songs zu schreiben. Vieles wirkt zu gekünstelt technisch, die einzelnen Parts passen in meinen Augen nur selten richtig zusammen, und zu oft werden anstrengende, fast jazzige Solopassagen eingebaut, die mit der Zeit einfach nerven. Und obwohl dieser Longplayer nun bestimmt schon das zehnte Mal in meinem Player rotiert, frage ich mich nach jedem neuen Durchlauf, was ich da eben eigentlich gehört habe; hängen geblieben sind nur vereinzelte Parts, die sich aber meistens auf den übrigens hervorragenden Gesang beziehen. Dass man technische Musik problemlos mit eingängigen Melodien oder ansprechendem Songwriting kombinieren kann, haben Bands wie YES, WATCHTOWER oder DREAM THEATER schon oft unter Beweis gestellt, daran kann's also nicht liegen. Aber das ist wohl oft das Problem von den sogenannten Gitarrenhelden, das musikalische Können steht viel zu sehr im Vordergrund, die Songs sind dabei nur Nebensache. Vielleicht ist "...In Inconstancia Constans" für angehende Vollblut-Musiker interessant, mir ist's auf Dauer einfach zu anstrengend. Empfehlenswert nur für Die-Hard-Proggies!
Joe, 7
Punkte
Die Songs:
1. | Alone among my Friends |
2. | Fallen from Grace |
3. | Empty now |
4. | Fields of Graves |
5. | Exile is over |
6. | The Deep One's |
7. | Be my Thing |
8. | The lucky One |
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