Eröffnet wird "Cuts from the Crypt" mit 6 Songs von den "Mars Attacks Demos", welche ursprünglich auch so veröffentlicht werden sollten. Enthalten sind hierbei uns allen bereits bekannte Stücke vom ´97er "American Psycho"-Album: "Dead Kings rise", "Blacklight", "The Haunting", "The Hunger", das Titelstück "Mars Attacks" sowie den noch nicht bekannten "Dr.Phibes rises again". Schade nur das von mir so vergötterte "Shining" nicht mitenthalten war, dann wäre die Session wirklich komplett gewesen. In den exklusiven Linernotes steht im übrigen, dass der Song "Mars Attacks" während einer Tasse Kaffee von Jerry Only geschrieben wurde, kurz nachdem er die Nachricht hörte, dass Tim Burton den gleichnamigen Film drehen wolle. Die Demoversion wurde im übrigen an Tim Burton persönliche geschickt, welcher MISFITS zwar einen Dankesbrief geschickt hat, aber in selbigem erwähnte, dass er den Song nicht im Film benötigen würde. 

Danach geht es weiter mit dem IGGY POP Coversong "I got a right", welcher auf dem Tribut Sampler "We will fall - a Tribute to Iggy Pop" veröffentlicht wurde. Geboten wird hier Punk Rock in seiner rohesten Form, wie man es auch gewohnt ist. 

Das nächte Stück "Monster Mash" ist leicht ungewöhnlich für MISFITS Verhältnisse, da man sich hier eher an 50er Jahre Rock `n`Roll orientiert, als an dem üblichen, gewohnten Gothic Punk, der die Band ansonsten zelebriert. Der Leadgesang wurde hier von Jerry Only übernommen, wobei Michael Graves hier lediglich für die Backing Vocals verantwortlich war. Der Song wurde auf einer 1000 Stück limitierten Promo Single veröffentlicht, das Cover dafür wurde extra in Auftrag gegeben und zeigt Boris Karloff als Charakter in dem Rankin Bass Film "Mad Monster Party". Wirklich zu genial, auch wenn der Song etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber was will von einem Coversong aus der damaligen Zeit erwarten. Das Original hierzu stammt im übrigen von den mir unbekannten Bobby Picket und Leonard L.Capizzi, was das Stück aber auch nicht sonderlich besser werden lässt.  

Da wird es mit den nächsten Nummer "I wanna be a NY Ranger" wieder etwas besser, wobei der Gesang von Regisseur John Cafiero nicht gerade als Offenbarung dargestellt werden sollte, da merkt man doch mal wie charismatisch der Gesang von Michael Graves doch ist. Ich denke doch mal, dass es besser wäre, wenn er weiterhin die Videoclips von den MISFITS dreht, als sich hinterm Mikro zum Clown zu machen. Da treibt es mir doch bei der Demoversion von "Scream" wieder ein Freudenlächeln ins Gesicht. Was für ein Hammersong, auch wenn es sich doch nur um eine Demoaufnahme handelt. Hierzu ist übrigens auch der Videoclip als CD-Rom Bonus mit auf "Cuts from the Crypt" enthalten. 

Die nächsten drei Stücke "1000000 Years B.C.", "Helena 2" und "Devil Doll" stammen allesamt von den "Famous Monsters"-Sessions, wobei diese Tracks sich lediglich auf der europäischen Digipak Version, sowie der japanischen LP befinden. Schade eigentlich da sich vor allem "1000000 B.C." sowie "Helena 2" als wahre Hits entpuppen, wobei letzter wahrlich der wohl brachialste und aggressivste Song der MISFITS sein dürfte. Stellenweise dachte ich, dass hier eine neue Melodic Death Metal Band zu Gange wäre.

Die beiden Songs "Fiend without a Face" und "Bruiser" wurden speziell für den George A.Romero Film "Bruiser" komponiert und sind auch auf dessen Soundtrack enthalten. Der Kontakt kam dadurch zustande, dass MISFITS für den Song "Scream" einen Regisseur brauchten, da ihr Freund John Cafiero gerade mit einem anderen Film beschäftigt war. George benötigte noch für eine finale Mord Szene eine Band, da war der Tausch einfach: George A.Romero übernahm die Regie für "Scream" (den Song!) und MISFITS spielten dafür in seinem Film "Bruiser" mit!

"No more Moments" war eigentlich ursprünglich von Don Oriolo, dem Erben des "Fritz the Cat"-Schöpfer" komponiert worden, doch die MISFITS fanden das Ergebnis dermaßen miserabel, dass der Anfang, ein Mittelteil, das Ende, sowie die Texte und Gesangslinien komplett umgeschrieben wurden. Die ursprüngliche Version würde ich gerne mal hören, da diese hier, sehr gut und vor allem sehr düster klingt. Als Rausschmeißer gibt es nochmals einen Coversong, diesmal von der Punk / Hardcore-Legende BLACK FLAG. "Rise Above" wurde im Juli 2001 in Porto Allegre live auf der MISFITS M25 Tour aufgenommen, wobei sich hierzu noch die Originalmitglieder Robo und Dez hinzu gesellten. Ihr seht, dass "Cuts from the Crypt" eine sehr sorgfältig und vor allem liebevoll zusammen gestellte Compilation ist, mit massig Linernotes zu jedem einzelnen Song, sowie massig Bildmaterial, dass sich ebenfalls mit der Zeit bei den MISFITS so angesammelt hat. Für wahre MISFITS Fans sollte dies hier ein Pflichtkauf sein, die anderen sollten lieber auf das neue Album warten.

+