M - Album |
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Band:
MAYHEM Titel:
Grand Declaration of War Label:
Season of Mist Homepage:
http://www.season-of-mist.com/ Spieldauer:
8 Tracks / ca. 40 min
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Nun ist’s also doch noch wahr geworden - gemeint ist natürlich die Veröffentlichung des zweiten MAYHEM-Full-Length-Albums „Grand Declaration of War“, das schon seit Ewigkeiten angekündigt ist und immer wieder verschoben wurde. So wundert es dann wohl auch niemanden, daß das ursprünglich als härtestes Black Metal-Album aller Zeiten angekündigte Output sich keineswegs als ein solches erweist, sondern im Black Metal-Bereich ziemlich neue Pfade beschreitet und bestimmt viele Fans vor den Kopf stößt. Grundsätzlich sollte ich vorwegnehmen, daß MAYHEM um einiges abwechslungsreicher, progressiver, fremdartiger und experimenteller geworden sind, und wer auf einen direkten Nachfolger von „Wolf’s Lair Abyss“ oder sogar „De Mysteriis Dom Sathanas“ gehofft hat, wird maßlos enttäuscht sein. Man sollte an dieses Album ohne Vorurteile herangehen (und vielleicht sogar für diese 40 Minuten vergessen, daß es sich um MAYHEM handelt!) und sich intensiver damit beschäftigen, vielleicht das Album nach mehrmaligem Anhören sogar einige Zeit links liegen lassen und sich dann erneut heranwagen. Denn so nach und nach entfalten diese 8 Songs ihre Wirkung, auch wenn der erste Teil des Albums noch wesentlich bodenständiger ausgefallen ist als der zweite Teil (übrigens Part II und III benannt, da „Wolf’s Lair Abyss“ im nachhinein als Part I betitelt wurde). Die Scheibe startet jedenfalls grandios mit dem Titelsong, der mit prägnanten (und MAYHEM-typischen) Riffs, einer abgefahrenen Rhythmik und coolen Vocals zu begeistern weiß. Das längere „In the Lies where upon you lay“ beginnt zunächst rasend schnell, wird dann recht bald ziemlich technisch und zeigt, daß vor allem Maniac sehr viel mit seinem Gesang experimentiert, denn neben seinem typischen Gekreische gibt’s noch alle möglichen Varianten wie gesprochene Passagen, normaler Gesang oder verzerrte Vocals zu hören. Die beiden folgenden „A Time to die“ und „View from Nihil“ sind ebenfalls z. T. recht schnell, dann wieder ziemlich vertrackt und progressiv gehalten und zeigen sehr deutlich, was für ein hervorragender Schlagzeuger Hellhammer über die Jahre geworden ist. Der erste Titel von Part III, „A Bloodsword and a colder Sun“, wird durch ein geflüstertes Intro eingeleitet, wonach ein Elektro-Beat sowie eine düstere Synthie-Melodie für eine unheilschwangere Atmosphäre sorgen (mit Metal aber nichts zu tun haben). „Crystalized Pain in Deconstruction“ wartet dann mit recht einfachen, fast thrashigen Parts auf, während das längere „Completion in Science of Agony“ fast BLACK SABBATH-mäßig ausgefallen ist und durch schleppende Riffs, wiederum coole Vocal-Effekte und einen abgefahrenen Mittelteil zu gefallen weiß. Mit „To Daimonion“ wird’s dann fast punkig, denn die schlichten Riffs und einfachen Songstrukturen gehen recht schnell ins Ohr. Tja, das war’s dann auch schon, und ich kann mir vorstellen, wie nach dieser detaillierteren Beschreibung manche Kinnladen runterfallen. Aber das sind eben MAYHEM 2000, die mit typischem Black Metal nicht mehr unbedingt viel zu tun haben, obwohl ich zugeben muß, daß ich den 4 Jungs ein derart schwieriges, wenn nicht gar intellektuelles Album garantiert nicht zugetraut hätte. Den alten Fans allerdings wird „Grand Declaration of War“ mit Sicherheit nicht gefallen, und auch ich hatte anfangs meine Probleme mit diesem Material, aber nach einer Eingewöhnungszeit habe ich mich mit dieser Scheibe angefreundet, auch wenn die unten genannte Punktzahl nur vage ist und sich auch noch gut und gerne nach oben oder unten verschieben könnte. Vielleicht hätten MAYHEM zuerst eine Art Übergangsalbum veröffentlichen sollen, um die Fans langsam an ihren neuen Stil zu gewöhnen...
Joe,
9,5 Punkte
Part II1.
A Grand Declaration of War 2.
In the Lies where upon you lay 3.
A Time to die 4.
View from Nihil Part III - Il Principe5.
A Bloodsword and a colder Sun 6.
Crystalized Pain in Deconstruction 7.
Completion in Science of Agony 8.
To Daimonion
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