M - Album |
---|
# | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
|
Diese Scheibe ist eine echte Überraschung geworden. Ich habe erst kürzlich erfahren, dass die Ex-Helloween Recken Roland Grapow und Uli Kusch ein neues Projekt am Start haben. Aber das ist eigentlich nicht richtig, denn ein Projekt ist es nicht. Vielmehr bilden die beiden zusammen mit Axel Mackenrott am Keyboard, dem Norweger Jorn Lande am Mikro und Jan Eckert am Bass eine geile neue Band, die ein saustarkes Album abgeliefert hat! Die Musik ist zwar melodischer Metal, hat aber mit Helloween und Konsorten bis auf wenige Ausnahmen nix zu tun. Man ist sich auch nie wirklich sicher, ob man die Scheibe nun nicht doch eher dem Hard Rock Lager zurechnen soll. Songstrukturen, Melodien, Stimmlage und Gitarrensound klingen meist nach gutem altem Hard Rock in modernem Gewand. Allerdings wird teilweise so auf die Gaspedale gedrückt, dass man den Stoff auch getrost der Melodic Metal Sparte zurechnen kann. Nach den (im anglo-amerikansichen Sprachraum oft belächelten) typischen „Kindelied-Refrains“ sucht man aber vergeblich. Sind diese ganzen Schubladen nicht eh unwichtig? „Masterplan“ ist ne geile Platte geworden, nur das zählt.
Die Songs im Einzelnen:
“Spirit Never Die” eröffnet den Reigen und ist ein optimaler Opener. Schnell, coole Breaks, geiler Refrain. Macht Spaß!
Da kommt “Enlighten Me” schon etwas bedächtiger, aber nicht weniger intensiv daher. Recht gefälliges Stück.
“Kind Hearted Light” erschließt sich einem nicht sofort, wird aber von Durchlauf zu Durchlauf mächtiger. Richtig gute Gesangsleistung von Jorn Lande. Streckenweise fühlt man sich an „Out in the Fields“ von GARY MOORE und PHIL LYNNOT erinnert.
“Crystal Night” fängt spielerisch an und schlägt dann in ein fettes Riff um. Wieder hat der Norweger am Mikro einen ganz starken Auftritt! Inhaltlich geht es um die Kristallnacht von 1938, kein “Trallala-Text” also. Genauso wenig, wie bei den anderen Stücken des Albums.
“Soulburn” ist das erste Mega-Highlight auf einer CD voller starker Stücke. Eine beeindruckende Kombination aus Riff und Keyboard-Thema treibt das Stück voran und lässt die Strophen in einem sehr melodischen Refrain münden.
Bei “Heroes” hat man das einzige Mal das Gefühl, dass diese Band etwas mit Helloween zu tun haben könnte. Die Gitarre ist catchy, es geht flott nach vorne, alles ist sehr melodisch gehalten und der Gastauftritt von Michael Kiske tut ein Übriges. Einfach, aber gut.
“Sail On” ist eine interessante Nummer, die trotz des eingängigen Chorus nicht gleich beim ersten Hören hängen bleibt. Später entfalten sich aber doch noch einige reizvolle Details.
“Step Into The Light” wirkt anfangs wie eine Ballade, entpuppt sich aber als recht komplexer Song, der sich auch nicht gleich beim ersten Hören offenbart. Cooles Gitarrensolo.
“Crawling From Hell” killt! Schnell, aggressiver und pumpender Bass, dazu die sensationelle Gesangsleistung von Meister Lande. Hier passt einfach alles zusammen. Weiterhin gibt’s eine gute Schlagzeugarbeit und als I-Tüpfelchen werden an den richtigen Stellen die Akzente vom Keyboard gesetzt. Ganz großer Metal-Sport!
“Bleeding Eyes” ist mein persönlicher Favorit. Das Stück erinnert stark an LED ZEPPELIN. Rau, intensiv und melodisch. Super!
“When Love Comes Close” ist das Ende der Reise durch ein Album voller interessanter, überraschender, aufregender und schöner Momente. Hier zitieren MASTERPLAN – gewollt oder ungewollt – die klassischen 80er AOR-Sounds á la SURVIVOR oder GTR, aber nicht ohne dem Stück eine eigene Note zu verleihen. Die Akkustik-Sequenzen sind untypisch, kommen aber gut.
Producer Andy Sneap hat der Scheibe einen astreinen Sound hingezimmert. Das hat auch dazu geführt, dass MASTERPLAN mit ihrem ersten Streich gleich einen Volltreffer gelandet haben. Ein richtig starker Erstling!
Stefan, 9,5 Punkte
sonstige Benotungen: Hage, 8,5 Punkte
Andreas, 8 Punkte
Die Songs:
1. Spirit Never Die
2. Enlighten Me
3. Kind Hearted Light
4. Crystal Night
5. Soulburn
6. Heroes
7. Sail On
8. Into The Light
9. Crawling From Hell
10. Bleeding Eyes
11. When Love Comes Close
Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine Webmaster: info@ancientspirit.de
|