L - Album


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Band: LYZANXIA
Titel: Mind Crimes
Label: Reality
Homepage: www.lyzanxia.com
Stil: Melodic Death Metal
VÖ:  10.05.2004
Spieldauer: 12 Tracks / 52:41 min.

 

LYZANXIA? Ha! Franzmänner ... nach all den Jahren? Ich hatte mich ja schon damit abgefunden, dass aus unserem Nachbarland nach MASSACRA nix gescheites mehr kommen würde - und jetzt das! Ich habe zwar keine Ahnung, wie man auf so einen beknackten Bandnamen kommen kann, aber die Musik ist über jeden Zweifel erhaben! David Potvin (g/v), sein Bruder Franck (g/v), Eguil Voisin (b) und Dirk Verbeuren (d) hauen dem Hörer hier zwölf mal ein fettes Melodic Death-Brett namens 'Mind Crimes' vor die Rübe. Für mich füllen die Franzosen exakt die Lücke, die zwischen IN FLAMES und den alten CHANNEL ZERO klafft. Zugegeben, dass es da eine Lücke gibt, war mir bis heute auch nicht klar, aber genau da passen sie rein! Der eigentliche Witz an diesem Album ist, dass es schon zwei Jahre alt ist, aber erst jetzt weltweit veröffentlicht wird. Vorher kamen nur die Japaner in den Genuss von 'Mind Crimes'. Aus dem Jahr 2001 gibt es sogar noch einen 'Eden' betitelten Vorgänger. Wie konnte die Welt so lange schlafen?
Härte, Brutalität und Melodie wurden hier gekonnt vermischt und in zwölf Songs, auf CD gebannt. Geil sind dabei die wechselnden Vocals von David und Franck Potvin. O.K., sie brüllen beide ziemlich durch die gegend, schaffen es aber dennoch verschiedenartig zu klingen und dadurch einen großen Teil der (vielzitierten) Spannung und Dynamik dieses Werks auszumachen. Dazu kommt, dass die beiden Burschen auch bei der Gitarrenarbeit ziemlich klotzen. Fett und hart - das sind die Attribute, die einen geilen Metal-Gitarrensound ausmachen (zumindest für mich) und die Potvins legen hier einen verdammt gut gefetteten Stahl vor! Das Brüderpaar wird von zwei weiteren superben Musikern unterstüzt: Bassist Voisin macht genau das, was ein Bassist tun soll. Das heisst, er rundet den Sound gekonnt ab und treibt sich nicht übertrieben im Vordergrund herum. Und das Schlagzeug? Bei dieser Art von Musik sind die Drums oft Gradmesser für technischen Anspruch und Abwechslungsreichtum. Der technische Level ist recht hoch, obgleich sicher keine vertrackten Rhythmen á la DREAM THEATER geboten werden und Eintönigkeit oder gar Langeweile kommt nicht auf, denn Dirk Verbeuren macht einen ausgezeichneten Job.
LYZANXIA haben es geschafft, Direktheit und Intensität eines Live-Gigs in dieses Studioalbum zu packen. Das ist ein ganz wesentlicher Grund dafür, warum diese Scheibe so klasse ist. Wer hier nicht mitbangt, dem ist nicht mehr zu helfen. Anspieltipps sind nebem dem geilen Opener "Time Dealer" und dem folgenden "Medulla Need" noch das schleppend-aggressive "D. M.", das zum Ende hin nur noch killt und der Rausschmeißer "Glass Bones", für mich sowohl das härteste, als auch das melodischste Stück der CD.

Stefan, 10,5 Punkte

 

Die Songs:

 

1. Time Dealer
2. Medulla Need
3. Damnesia
4. Mindsplit
5. Dusk
6. Gametime
7. My Blank Confession
8. Black Side
9. Silence Code
10. D. M.
11. Fugitive
12. Glass Bones


 

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