L - Album


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Band:

LOWER DEFINITION

Titel: The Greatest Of All Lost Arts
Label: Ferret Music
Homepage: www.myspace.com/lowerdefinition
Stil: Progressive/ Screamo
VÖ:  11.07.2008
Spieldauer: 11 Tracks / 44:02 Min.

 

Die San Diego Boys legen ein sehr ordentliches, dezent chaotisches, proggy Debüt vor, das für Fans zwischen Emo/Post-Core, Alternative und einem Schuß Metalcore sehr zu empfehlen ist. Die DEFTONES, THRICE, BOYSETSFIRE, EVERGREEN TERRACE, COHEED AND CAMBRIA oder auch 3 sind den Burschen sicherlich sehr geläufig.

Hage, 9,5 Punkte

 

Es ist schon interessant zu sehen, wie schnell sich die Musikszene entwickelt. Nachdem über Jahrhunderte immer nur ein zähes Voranschreiten in den Stilen möglich war, stieg die Geschwindigkeit der Veränderungen proportional zur Medienentwicklung.

Erst Radio und Schallplatte, dann Fernsehen, Musikfernsehen, Kasseten zum selber bespielen, CD's, CD-Brenner und jetzt das Internet. Junge kreative Köpfe werden zu jeder Zeit über alle denkbaren Kanäle von Musik beschallt und das Auftreten/ Erscheinungsbild der Künstler ist durch Fernsehen und Internet-Videos allgegenwärtig.

Nu Metal, Gothic, Hardcore ... alles evolviert und entwickelt sich auch weiter.

LOWER DEFINITION aus den USA haben wieder ein paar neue Nuancen in einen aktuell recht beliebten Musikstil gemischt. Emo Core oder auch Screamo, so etwas wie Musik für harte Weicheier, Heulsusen mit Hang zum Headbangen oder Hardcore-Thrasher, die einfach nicht so ganz mit der Welt klar kommen, ist derzeit (wieder) recht präsent.

Auf ihrem Album 'The Greatest Of All Lost Arts' ist Screamo die kreative Grundsubstanz. Hinzu kommen allerdings Elemente des melodischen Heavy Metal und progressive Elemente. Allerdings ist die Truppe nicht in der Lage auch vernünftige Songs mit Punkt und Komma, bzw. mit Wiedererkennungswert anstatt bloßer Komplexität zu kreieren.

Davon abgesehen ist mir die Produktione nicht hart und nicht fett genug. Wenn schon geschreddert und gebrüllt wird, muss es auch richtig krachen - meine Meinung.

Sänger Matt Geise ist ein sehr talentierter Bursche, der tollen klaren und emotionsgeladenen Gesang ebenso abliefern kann, wie infernalisches Gebrüll. Auch wenn ich der Meinung bin, dass es nach wie vor keiner so gut hinkriegt wie Burton C. Bell von FEAR FACTORY ... der klingt vor allen Dingen nicht so weinerlich.

Die Instrumentale Seite ist ebenfalls vom Allerfeinsten! Technisch gesehen zumindest. Die Spannweite von aggressiv bis gefühlvoll, von dissonnant (das ist teilweise schon fast Math-Core) bis ohrenschmeichelnd wird von Bassmann, Schlagzeuger und vor Allem vom Gitarristen locker aus dem Ärmel geschüttelt.

Aber wie schon weiter oben angedeutet, schaffen es LOWER DEFINITION nicht mehr zu sein, als nur die Summe der einzelnen Teile. Elf zusammengekaufte Super-Fußballer ergeben halt auch nicht zwangsläufig eine top funkionierende und von Sieg zu Sieg eilende Spitzenmannschaft. Ähnlich verhält es sich mit der Musik von LOWER DEFINITION: Es fehlt die Seele, der Rahmen, die Schlüssigkeit und die Authentizität (Nicht richtig progressiv, nicht richtig Emo, nicht richtig Metal ... einfach nur Mischmasch). Auch ist es schlichtweg zu anstrengend, zumindest für mich, sich durch jeden Song durchzukämpfen um die guten Momente herauszufiltern, die Konzentration mal hier auf die Gitarrenarbeit, dort auf eine Bridge und an anderer Stelle wieder auf einen abgefahrenen Basslauf zu legen. Einzelne Songs zu nennen oder gar zu analysieren ist hier überflüssig, da sie zwar alle grundverschieden sind, sich aber doch durch Unruhe, Komplexität und Ungeschliffenheit so ähnlich sind, dass man sie über einen Kamm scheren kann. In der Band steckt sicherlich großes Potenzial, aber noch können sie es nicht abrufen.

Nach zweimaligem, intensivem "Genuss" von 'The Greatest Of All Lost Arts' verspüre ich nicht die geringste Lust, diese CD nochmal aufzulegen.

Stefan, 5 Punkte

 

Die Songs:

  1. To Satellite
  2. The Ocean, The Beast!
  3. Miami Nights
  4. The Choreohrapher
  5. Versus Versace
  6. Pueblo Cicada
  7. His Silent Film
  8. The Ventriloquist
  9. If We Speak Quietly
  10. The Weatherman
  11. Namaskar
     

 


 

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