K - Album |
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Es ist müßig darüber zu spekulieren warum die drei Texaner DOUG PINNICK (Vocals, Bass), TY TABOR (Guitar, Vocals) und JERRY GASKILL (Drums) mit KING`S X trotz aller unbestritten vorhandenen Ohrwurmqualitäten niemals den Erfolg einfahren konnten den sie verdient hätten. Das mag vielleicht daran liegen dass ihr groovebetonter Rock zu sehr in den 60ern oder 70ern verwurzelt ist, dass sie sich mit ihren Soul-, Blues- und Funkeinflüssen zu sehr zwischen alle Stühle gesetzt haben, für melodische Rockfans einfach zu hart und sperrig, für Hardliner zu soft. Vielleicht liegt es auch nur an der Ungerechtigkeit des Musikbusiness, in dem tausende von talentierten Bands ihr kümmerliches Dasein fristen. Wer kann das schon erklären? Fakt ist jedoch dass KING`S X ihre Köpfe nicht in den Sand stecken und nicht aufgeben uns ihre Version von emotionaler Rockmusik zu präsentieren. Hat man sich in den letzten Jahren mit unzähligen wenig überzeugenden Solo- Alben und schwachen Bandalben („Black like Sunday“, „Please come home, Mr. Bulbous“) verzettelt besinnen sich KING`S X nun wieder auf ihre ureigenen Stärken. Dazu holte man sich prominente Verstärkung, nämlich die Produzenten – Ikone MICHAEL WAGENER, dessen Namen ich schon verdammt lange nicht mehr auf einem Backcover gelesen habe. Er hat dem Trio auch gleich einen mehr als amtlichen und jederzeit erdigen Sound verpasst. Befreit von der Produktionslast konnten sich die Herren PINNICK, TABOR und GASKILL vollkommen auf die Musik konzentrieren und dies hat dem Album deutlich gut getan. Es groovt und rockt an allen Enden, die bereits legendären In Memoriam- BEATLES – Harmony – Vocals gibt es ebenso in bewährter Form zu bestaunen wie drogengeschwängerte Sounds mit Hippie – Feeling („Sooner or later“, brillantes Solo auch). Ansonsten wummert sich PINNICK`s Bass durch eine Reihe toller Songs mit coolen Melodien, angereichert mit einfallsreichen aber auch nicht übermäßig spektakulären Gitarrenspielereien und lässigem Drumming. Und über allem thront PINNICK`s Gänsehautorgan, wie immer mit sehr viel Soul und Blues ausgestattet, sich textlich mit der alt bewährten Mischung aus religiösen Standpunkten, sozialen Missständen und persönlichen Erfahrungen befassend, nur bei der netten Ballade „Honesty“ überlässt er TY TABOR den Gesangsposten. „Ogre Tones“ klingt frisch und unverbraucht, wie eine kleine Frischzellenkur, Songs wie „Alone“, „Stay“ oder „Mudd“ gehen locker-flockig ins Ohr, überzeugen durch schöne Arrangements und prägnante Gesangsarrangements. Eine neue (alte) Form von KING`S X`scher Gelassenheit sozusagen. Und mit dem jazzig-bluesigen „Bebop“ hat man gar einen ziemlich genialen Ohrwurm und eine kleine Überraschung an Bord. Sicher, Meilensteine wie „Gretchen goes to Nebraska“ oder „Faith,Hope,Love“ bleiben weiterhin das Maß aller Dinge, aber mit „Ogre Tones“ bewegen sich KING`S X endlich wieder völlig überzeugend in der selbst geschaffenen Nische, mit allen Trademarks und Stärken die dieses Trio auf der größten Strecke ihrer „Karriere“ ausgezeichnet hat. Stark.
Texas, 10 Punkte
sonstige Benotungen: Hage, 7,5 Punkte
Andreas, 9 Punkte
Die Songs:
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