K - Album |
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Mit ‘Alive Or Just Breathing’ und insbesondere ‘The End Of Heartache’ haben KSW ENGAGE sowohl kompositorisch als auch kommerziell völlig neue Höhen erklommen und für viele andere Metalcore Acts zahlreiche Türen geöffnet. Speziell das überaus melodiöse (und dennoch druckvolle) 2004er Meisterwerk diente als Blaupause für viele Nachahmer. Mit ‚As Daylight Dies’ scheitern die Bostoner an dem Unterfangen, einen würdigen Nachfolger zu präsentieren. Dabei gibt sich das Quintett durchaus Mühe, hat die Songstrukturen etwas komplexer gestaltet, einige ungewöhnliche Rhythmuswechsel eingebaut und keineswegs ein Nummer Sicher Album eingespielt. Die eigentlichen Stärken der Band – Refrains mit absolutem Ohrwurmcharakter – kommen jedoch zu selten zum Tragen. Natürlich mündet jeder Song in einem einprägsamen Chorus, doch wirken diese nicht ganz so zündend und inspirierend wie in der Vergangenheit. Erste Abnutzungserscheinungen? Kann sein. ‚As Daylight Dies’ ist unterm Strich und für sich gesehen ein gutes Album, kann gegen die Großtaten der Vergangenheit aber nicht anstinken.
Andreas, 8 Punkte
Ich kann´s eigentlich nicht wirklich verstehen, daß es etliche Leute gibt, die der Meinung sind, daß KILLSWITCH ENGAGE mit ihrer neuen Scheibe eher enttäuschen, als die Erwartungen zu erfüllen. Die Band hatte mit den beiden Vorgängern, die Blaupause erschaffen, wie Metalcore zu klingen hat, dienten damit als Vorbild für Milliarden exakt diesen Sound kopierende Clones und brauchen daher auch eigentlich niemandem mehr etwas zu beweisen. Eigentlich...aber KILLSWITCH sehen das anders, denn sie wollen allen (auch sich selbst) beweisen, daß sie es eben nicht nötig haben, ihr Erfolgsrezept des Vorgängers zu kopieren und setzen stattdessen wie oben richtig erwähnt auf deutlich komplexere Songs, Strukturen, Rhythmen und auch Gesangslinien. Das macht die Stücke freilich schwerer zugänglich, dafür in der Halbwertzeit aber auch viel ausdauernder. Wer Howard Jones vorwirft, er habe dieses Mal keine so großen Ohrwurmrefrains erschaffen, der hat entweder die Platte zu wenig gehört oder ein Popalbum erwartet. Nein, das ist 'As Daylight Dies' mitnichten und stattdessen dürften eher jene Fans, denen 'The End Of Heartache' zu cheesy im Vergleich zu früher war, wieder den Zugang finden, denn deutlich deftiger sind die Massachusettes-Boys um Chefdenker Adam Dutkiewicz auch wieder geworden.
Doch zurück zu den Vocals: Diese passen sich perfekt den anspruchvoller gestalteten Kompositionen an und fungieren als perfekt ergänzendes Glied in einer Reihe von Ausnahmekönnern, um dann bei etlichen Momenten wieder zu Tränen zu rühren und mit genialsten Gesangslinien zu brillieren (als Beispiele seien hier allein die vier schon zu Beginn für klare Verhältnisse schaffenden 'This Is Absolution', 'The Arms Of Sorrow', 'Unbroken' und 'My Curse' oder die fabelhaften 'Eye Of The Storm' und 'Break The Silence' genannt...Hammer). Nach und nach entwickeln Jones` Vox-Lines zudem einen genauso geilen Sog wie er es beim Vorgänger schaffte...hier sei gesondert die absolute Glanzleistung 'Deperate Times' angeführt...wow, Gänsehaut pur!
Als perfekte Beispiele für die Vertracktheit der Scheibe möchte ich zwei Beispiele heranziehen: Erstens das brettharte 'For You', das schon fast als lupenreiner Modern-Prog-Thrasher daherkommt und zweitens das übergeniale, eben schon genannte 'The Arms Of Sorrow'. Dieser Song hätte die typisch cheesy Ballade und erste Single für MTV werden können, weil sowohl Melodie, als auch Gesangslinie absolut wundervoll sind. Jedoch haben KSE sich den Luxus erlaubt einen versetzten Rhythmus darunter zu packen, der zunächst beim ersten Hören verwirrt, dann aber den ganz besonderen Reiz ausmachen.
Und was das Thema Härte angeht, so seien einerseits die Blast- und Doublebass-Einlagen bei 'Still Beats Your Name' (was ein genialer, straighter und brettharter Thrasher, der sich über einen an DAWN oder frühe DARK TRANQUILLITY angelegten Harmony-Doppellauf-Fast-Part zu einem sehr schönen, getragene Chorus entwickelt...und dann wieder zurück) und beim als lupenreiner Melo-Deather losgehenden 'Reject Yourself', das gar zu einem Fabel-Harmonie-Gitarren-Duell kurzzeitig Blasts auffährt! ...Ganz zu schweigen von all den wirklich messerscharfen Riffings und Stakkato-Salven!
So bleibt mir letztlich eigentlich nur noch zu sagen, daß es keinen Aussetzer hier gibt, daß es doch furchtbar wurscht ist, ob das Speed-Riff am Anfang von 'This Is Absolution' nun von HAMMERFALL stammt oder nicht und daß das leider noch nicht erwähnte Opener-Statement-Titelstück die perfekte Mischung aus Brachial-Hammer und Intro-Song darstellt. Fazit: Etwas anders, aber genauso geil wie der direkte Vorgänger und einen kleinen Tick vor dem auch brillanten 'Alive Or Just Breathing'-Hammer...auch wenn der Vorlauf um zu dieser Einschätzung zu kommen deutlich länger dauert. KSE sind die grandiose Speerspitze und der uneingeschränkte König der Metalcore-Szene!!!
Hage, 11,5 Punkte
sonstige Reviews: | The End Of Heartache |
Killswitch Engage Re-Release | |
Alive Or Just Breathing |
Die Songs:
01. Daylight Dies 02. This is Absolution 03. The Arms of Sorrow 04. Unbroken 05. My Curse 06. For You 07. Still Beats Your Name 08. Eye of the Storm 09. Break The Silence 10. Desperate Times 11. Reject Yourself
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