K - Album |
---|
# | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z |
|
Mit ihrem grandiosen "Notes from the Past"-Album hatten sich die Schweden-Proggies KAIPA letztes Jahr eindrucksvoll zurückgemeldet. Fans und Presse waren begeistert von der Reunion KAIPA's, wenngleich ihr Sound im Vergleich zu ihren Siebziger-Wurzeln natürlich etwas moderner ausgefallen war, aber das konnten selbst hartgesottene Fans problemlos verkraften. Vermutlich angespornt von den durchgehend positiven Reaktionen legt das Duo Hans Lundin und Roine Stolt unter Mithilfe der exakt gleichen Studiomusiker wie beim letzten Mal nach genau 17 Monaten bereits neues Material vor, das - soviel kann ich vorwegnehmen - keinen Deut schlechter klingt als das Material auf dem letzten Longplayer. Vielleicht sind die im Durchschnitt etwas längeren Tracks (alle jenseits der 6-Minuten-Grenze) noch eine Ecke progressiver und verspielter, zumindest hat's bei mir etwas länger gedauert, bis ich mit dem komplexen Songmaterial völlig warm wurde. Aber dann nimmt man wieder erstaunt zur Kenntnis, welch ausgefeilte, vielschichtige und durchweg interessante Musik die beiden da wieder zusammengebastelt haben. Mir wird es auf ewig ein Rätsel bleiben, wie man es schafft, derart anspruchsvolle und progressive Songs - dazu noch über eine Länge von 80 Minuten - zu komponieren. Progressiv trifft den Nagel dabei auf den Kopf, denn die abwechslungsreichen, alles andere als 08/15 strukturierten Longtracks strotzen nur so vor fantastischen Soloeinlagen und spannenden Ideen, allen voran das grandiose "Distant Voices" (13 min.), das teils sehr relaxt klingende "End of the Rope" (14 min.) oder das von Sängerin Aleena veredelte "A complex Work of Art" (12 min.). Ich muss allerdings immer wieder betonen, dass KAIPA nicht nur ihr musikalisches Können unter Beweis stellen, sondern auch viele eingängige Melodien und schöne Gesangslinien einbauen und auch vor atmosphärischen, ruhigen Parts nicht zurückschrecken, die den Songs Wiedererkennungswert geben und sie damit nicht zur reinen Präsentation der instrumentalen Fertigkeiten degradieren. Mit "Keyholder" ist den Schweden erneut ein Meisterwerk gelungen, und jeder, der sich gerne Zeit zum Anhören eines Albums nimmt und auf anspruchsvolle Rockmusik steht, sollte sich dieses komplexe Kunstwerk schleunigst zulegen. Alle anderen dagegen, die Musik nur oberflächlich konsumieren oder sich die (notwendige) Zeit nicht nehmen, werden KAIPA auch weiterhin hassen...
Joe, 11
Punkte
weitere Reviews: "Notes from the Past" (2002)
Die Songs:
1. | Lifetime of a Journey |
2. | A complex Work of Art |
3. | The Weed of all Mankind |
4. | Sonic Pearls |
5. | End of the Rope |
6. | Across the big Uncertain |
7. | Distant Voices |
8. | Otherworldly Brights |
Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine Webmaster: info@ancientspirit.de
|