J - Album |
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Reinrassigen Grindcore haben die JAKAs ja bekanntlich nie gezockt, doch soweit gen Metal geneigt haben sich die Herren aus dem Pott noch nie mit einer ihrer Veröffentlichungen. Zwar tummeln sich auf "Rauchen und Yoga" noch massig Blastbeats und sogar einige klassische, einfach-rotzige Hardcore/Grindcore-Riffs, doch wurde wohl einer deutlichen Steigerung des Wiedererkennungswertes wegen, weitestgehend auf chaotisch wirkende, abgefahrene Songstrukturen und allzu wildes Geballer verzichten. Stattdessen fährt man, natürlich wieder mehrstimmig wütend, brüllend und anprangernd, oftmals eher in gemäßigtem Uptempo, öffnet den Sound nicht nur dem artverwandten Death Metal, jedoch auch eher progressiverer Natur, sondern lässt auch thrashmetallische Riffs von altbacken bis modern mit einfließen. Dabei kommen die zumeist recht straighten, aggressiven Songs schnell auf den Punkt, bleiben trotz deutlichem Anspruch stets eingängig und nachvollziehbar, sind allerdings dank der nun entdeckten Direktheit auch etwas charmeloser als man es von den früheren Veröffentlichungen gewohnt war.
Gelegentlich möchte man meinen, dass der aus den USA unaufhaltsam herüberschwappende Deathcore-Trend auch den JAKAs nicht spurlos vorbei gezogen wäre, was wohl neben der gebotenen, akustischen Mischung auch an der überaus dicken, modernen, schwer todesmetallischen Produktion von "Rauchen und Yoga" liegen mag, dennoch konzentrieren sich die JAPANISCHEn KAMPFHÖRSPIELE deutlicher auf kurze, vielseitige, knackige Brecher mit Anspruch, geschickt und sinnvoll eingesetzte Breaks und Geschwindigkeitsvariationen von D-Zug bis Doom statt auf Unmengen mathematischer, kaum nachvollziehbarer Fingerübungen, gutturaler Rülpsorgien und die eben genretypische, kalkulierte Abgedrehtheit.
"Rauchen und Yoga" ist mit Sicherheit das bisher ausgereifteste Werk der Grindcombo. Zwar ist nun das charmante Chaos der Frühwerke deutlich artikulierteren Songs gewichen, dank dem erfolgreichen Spagat zwischen verschiedenen Extremgenres und der nahezu vollständigen Verneinung gängiger Klischees in jenen Bereichen, können die JAPANISCHEn KAMPFHÖRSPIELE auch ein weiteres Mal zweistellig Punkten. Die JAKAs bleiben auch weiterhin eine Referenz im leider recht schwachen Grindcoredschungel der Republik.
Lobi, 10,5 Punkte
Noch nie kamen die JAKAs so gut produziert und noch nie so nachvollziehbar daher. Zwar gibt´s nach wie vor ihren typischen leicht progressiven, chaotischen, humoresk hintergründig kritischen Grind auf die Ohren, aber dieser ist von Fortschritt und Entwicklung nicht unberührt geblieben. Gute Scheibe…in diesem Sinne: ’Komm, wir drehen einen Porno’!
Hage, 8,5 Punkte
weitere Reviews:
"Früher war auch nicht alles gut" (Old Stuff Compilation)
"Hardcore aus der ersten Welt"
"Deutschland von vorne" (Cover-MCD)
"Heirat aus Hass, Scheidung aus Spaß - Split-EP" (mit POOSTEW)
Die Songs:
1. Der Angriff startet
2. Der Hund kriegt nichts
3. Eruiert
4. Wir haben nicht gewusst, dass es solche Lager gibt
5. Kundenbetreuer
6. Punkerpolente
7. Hungerhilfe
8. Steig aus
9. Das Experiment
10. Betatier
11. Komm, wir drehen einen Porno
12. Leute ohne Lust
13. 18:46:53
14. Erfolg verdammt
15. Rauchen und Yoga
16. Böses Blut
17. Verrat am Metal
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