AS Reviews

Tja, was Band und Label sich bei diesem Cover gedacht haben, erschließt sich wohl nicht nur mir absolut gar nicht. Da wird vorgetäuscht, daß man es bei den US-Newcomern mit einer schmierigen, theatralischen Gothic-Combo mit Trällerelse am Mikro zu tun hat. Und was bekommt man dann voller Erstaunen zu hören? Richtig geilen, fetten und oftmals auch brettharten Modern-Metal/Metalcore vermengt mit einem deutlichen Alternative-Schlag. Tja, und auch die vermutete Trällerelse offenbart sich stattdessen als erstens sehr hübsche, und zweitens (und damit das eigentlich wichtige Kriterium) mit ihrer Wechselgesang zwischen tierischem Gebrülle und starkem Klargesang überaus einzigartige und coole Frontdame. Maria Brink, so ihr Name - sicherlich nicht verwandt mit unserem Schlagerheini mit Vorname Bernhard - klingt wie eine Mixtur aus WALLS OF JERICHO/UNDYING und DIE HAPPY/GUANO APES, wobei die Südkalifornier dazu musikalisch grob gesehen die Schiene KILLSWITCH ENGAGE meets STONE SOUR meets eben auch GUANO APES/DIE HAPPY fahren und so ein richtig origineller Sound entsteht. Zumal superfett produziert dürfte in Zukunft ein weiterer Megaseller herangezogen werden, der es aber dann auch vollauf verdient hätte, wenn man solch erstklassige Songs wie 'Prayers', den Titelsong (mit starkem Alternative-Schlag und guten Voxlines), das famose, brettharte 'Ashes' oder die an WALLS OF JERICHOs Super-Powerballade 'No Saving Me' erinnernde, dezent orchestrierte 'The Legacy Of Odio' zugrunde legt. Okay, um hier nicht den Eindruck eines kompletten Überfliegers entstehen zu lassen, sei gesagt, daß der Dame und den Herren nach jener genannten Ballade leider etwas die Luft ausgeht und man nur noch recht ordentlichen gehobenen Durchschnitt abliefert (v.a. die lahme und recht dröge Akustikballade am Ende hätte man sich gern sparen können), aber dafür ballert die erste Hälfte schon mal einen richtig stattlichen Vorsprung zu Ausgleich heraus. Coole Band!

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