I - Album |
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Das EMPEROR-Abschiedsalbum “Prometheus” war ein kalter,
schwerverdaulicher Brocken mit dem ich auch bis heute noch nicht verdaut habe.
Zu steril, technisch und negativ ist mir das Album gewesen. Deshalb kommt mir
das Soloalbum von EMPEROR-Kopf Ihsahn mehr als willkommen. Nicht, weil es so
EMPEROR-mäßig ist, nein, weil es viel facettenreicher und auch melodischer
klingt. Ich brauche einfach Melodien und die gibt es auf „The Adversary“ ohne
Zweifel. Die Songs mögen zwar durchaus komplex wirken, gehen mir aber verdammt
gut rein. Gleich der Opener „Invocation” offenbart sowohl Raserei als auch
verträumte Progpassagen in einem Song. Hier geht einfach alles schlüssig
ineinander über. „Called By The Fire“ startet sogar mit einem Original MERCYFUL
FATE-Riff und der einsetzende Gesang klingt wirklich sehr nach KING DIAMOND, wir
aber dann eher krächzig um beim Refrain dann sehr melodisch zu werden und auch
die hohen Passagen werden nicht ausgespart. Einem alten Kauzmetal-Fan wie mir
geht das natürlich vorzüglich ab. Ein Göttersong. Wer hätte so etwas erwartet?
“Citizen” ist dann ganz EMPEROR-like klirrendes Blasting mit disharmonischen
Riffing und ein begeisterungsfähiges Piano/Gitarren-Interludium. Puuh! Das ist
wirklich kaiserlicher Stoff! Bei „Homecoming” wird man in die Siebziger
katapultiert, was die Stimmung betrifft. Ruhig und relaxt wird hier ein spaciger
Trip vertont, der mir die Kinnlade bis zu den Füßen runterklappen läst. Den
Vogel aber schießt xdeer Norweger mit dem Abschlußtitel „The Pain Is Still Mine“
ein wahnsinniger Progrocksong mit tausenden Wendungen und geilen Melodien und
Riffs und Ideen ohne Ende…
Was will der Magier der Töne IHSAHN eigentlich? Black Metal, Hippie Space Rock,
Old School-Metal, oder alles zusammen? Das werden ihm viele Kritiker wohl wieder
vorwerfen. Ich habe da allerdings keine Probleme damit, Schubladen interessieren
mich nicht. Mich interessiert das Werk als Gesamtheit - ich bin begeistert! Um
auch nicht völlig zu langweilen, erspare ich mir jeden einzelnen Song zu
beschreiben. Da die Scheibe ziemlich abgedreht ist und die meisten Metalfreaks
wohl maßlos überfordert sein werden, lass ich es sein. Den Extrem-Metalfans ist
es zu melodisch und progressiv – den Proggies wird es zu heftig sein und mir ist
es genau richtig!
EMPEROR als Einheit waren verdammt geil - IHSAHN ist im Alleingang noch besser!
Ralf, 11 Punkte
Die Songs:
1. Invocation
2. Called By The Fire
3. Citizen
4. Homecoming
5. Astera Ton Proinon
6. Panem Et Circenses
7. And He Shall Walk In Empty Places
8. Will You Love Me Now?
9. The Pain Is Still Mine
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