H - Album

Band: HROSSHARSGRANI Titel: Schattenkrieger Label: CCP Homepage: hier klicken Stil: Epic Metal VÖ:  24.03.2003 Spieldauer: 17 Tracks / 40:56 min.

Nach dem ersten Durchlauf war ich mir sicher, zum ersten Mal in meinem Leben NULL Punkte zu vergeben. "Watch your ears and save your neck we´re on our third attack!" Solche Sprüche findet man auf der Homepage von HROSSHARSGRANI. So abstrus wie diese Aussagen und der Bandname ist auch die Musik - oder sagen wir lieber: So abstrus sind die Klangwelten, die sich auf 'Schattenkrieger' dem Hörer entgegenwinden. Thematisch geht es um den Herrn der Ringe. Trittbrettfahrerei auf dem derzeitigen "Ringe-Zug" kann man den Österreichern aber nicht nachsagen, da sie, ähnlich wie BLIND GUARDIAN, schon länger in den Welten von J.R.R Tolkien schwelgen. Eigentlich stehe ich ja auf Fantasy, Mystik und Pathos; dieses dritte Album von HROSSHARSGRANI ist aber einfach daneben! Alles klingt billig und wirkt aufgesetzt. Die gesprochenen Verse sind ungefähr so packend und überzeugend wie Arnies schauspielerische Leistung in "Twins". Die musikalischen passagen sind an den mystischen Stellen nicht mystisch genug, an den atmosphärischen Stellen nicht atmosphärisch genug, an den drückenden Stellen nicht drückend genug und an den poetischen Stellen nicht poetisch genug. Es gibt ganz wenige Tracks, die ansatzweise dem Anspruch von Hugin (Texte), Munin (Musik) und Fylgja (weibliche Stimme), nämlich "Heroic Battle Hymns" zu erschaffen, gerecht werden. Das ruhige und schöne "Wenn Winters Sang Und Klang Verstummt" ist eine solche Ausnahme. Aber auch die "Armee" von zusätzlichen Musikern, die das Trio mit den seltsamen Pseudonymen unterstützt, vermag es dabei nicht Dichte und Authentizität zu erzeugen.
Anspieltipps? Neben "Wenn Winters ..." ist sicherlich noch "... Krieg Entbrannte (Nacht Der Helden)" zu nennen. Dazu kommt der "Fünfte Schattenzyklus" - aber eher wegen dem Kult-Faktor, denn absolut geil ist dabei der Dialog der Gefährten mit österreichischem Einschlag.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einige Leute gibt, denen die Scheibe gefallen könnte. Ich gehöre allerdings nicht dazu. Wer "Warrior's Prayer" als sein liebstes MANOWAR-Stück bezeichnet, sollte hier dringend mal reinhören. Ansatz und Idee gefallen mir sehr gut, aber die Umsetzung ist leider Mangelhaft. Wie man Musik und gesprochenes Wort mit Kraft und Atmosphäre verbindet zeigen zum Beispiel "E Nomine." Dance/ Techno-Act hin oder her, die kriegen das super hin! Natürlich wird ein großer Teil der Wirkung durch die exzellenten und professionellen Synchronsprecher erzielt. Wie heißt es so schön? "Wer ein Feuer in seinen Zuhörern entfachen will, der muss selber brennen". Auf 'Schattenkrieger' brennt nichts.

Stefan, 2 Punkte

Die Songs:

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