G - Album |
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Ich habe keine Ahnung, was sich die Band (oder das Label, oder beide...) bei diesem Brüller-Cover gedacht hat (haben). Da braucht man sich nicht wundern, wenn die CD bereits vier Monate nach Veröffentlichung bei gewissen Mailordern für einen "kleinen Blauen" zu haben ist. Aber egal, Cover hin oder her, das wichtigste ist, war und bleibt ja wohl die Musik. Dies ist der zweite vollständige Longplayer der vier Jungs aus dem Ruhrpott. Der Opener "Enemy Maker", ein melodischer Heavy Rock Song, schleicht sich sofort mit seinen simplen, aber effektiven Riffs und einer guten Hookline in die Gehörgänge. Das Ding haut einen zwar nicht unbedingt vom Hocker, hat aber etwas sehr sympathisches, unverbrauchtes an sich. Ein ganzes Stück besser gefällt mir der zweite Song "Turn of the Fortune", der mit seinen IRON MAIDEN / THIN LIZZY-mäßigen Gitarrenleads und dem sehr an Andy Deris (Helloween, Ex-Pink Cream 69) erinnernden Gesang erste Akzente setzen kann. Auch dieser Song ist relativ einfach strukturiert und bleibt deshalb auch sofort hängen und läßt mich gierig weiterlauschen. Als nächstes erwartet mich eine Coverversion, nämlich "Astronomy Domine" von PINK FLOYD. Die ist zwar gut gemacht, aber nicht herausragend innovativ, muß ich sagen. Die kanadischen Götter von VOIVOD hatten das Teil auch mal gecovert, allerdings mit mehr eigenen Einflüssen, also nicht so nah am Original gehalten. Es folgt mit "Politicians" ein Uptempo-Song, der mit HELLOWEEN-mäßigem Riffing und einer Gesangsmelodie, die ich garantiert (hundertprozentig) genau so schon mal von Andy Deris gehört habe (Zufall?). Trotzdem weiß auch dieser Track musikalisch zu gefallen, der ziemlich krasse, klischeehafte Text wird jedoch bei manch einem auf Ablehnung stoßen. Nun erreichen wir ein weiteres Highlight der CD, nämlich das powervolle "The Man that was used up", dessen Melodieführung und Refrain einfach nur noch geil sind und an gute alte PINK CREAM 69 Zeiten erinnert. Das nächste Stück heißt "Outta Here" und fällt in die Kategorie "alte" JUDAS PRIEST im traditionellen NWOBHM-Stil und ist ebenfalls durchaus gelungen (netter Akustikgitarren-Ausklang). Es folgt "Soul Survivors", dessen Aufbau und wunderbare Bridge erneut alle MAIDEN-Fans entzücken kann und wird. Das hardrockige "Freedom to Fly" erinnert mich sehr stark an einen bekannten Song aus den späten Siebzigern, nämlich an einen Song von Ritchie Blackmores RAINBOW. Dieser nennt sich "Since you`ve been gone" und klingt wie gesagt, beinahe genauso . Das Ganze geht aber dennoch in Ordnung, meine ich, denn Absicht unterstellen kann man den Jungs hier sicher nicht. Mit "Waiting for Godot" und dem fantastischen, epischen (knapp neunminütigen) Titeltrack stehen am Ende nochmals zwei sehr gute Songs. Bei "Exorcism" bekommt man von den beiden jugoslawischen Gitarristen sogar einige folkloristische, traditionelle Balkan-Klänge zu hören. Klangtechnisch ist die CD meines Erachtens im oberen Bereich anzusiedeln, was man ja nicht unbedingt von allen SHARK-Releases behaupten kann. Die Scheibe klingt rauh, aber trotzdem immer klar und druckvoll, so wie ein traditionelles Heavy Metal Album zu klingen hat. Dazu geht man noch verdammt abwechslungsreich zu Werke, was Gitarreneffekte betrifft. Letztendlich bleibt nur noch zu sagen, das die Scheibe zu dem momentan erhältlichen Preis von 10.- DM (Hellion) ein "Muß" ist, wer da nicht zugreift, ist selber schuld und muß sich zur Strafe ein noch dämlicheres CD-Cover einfallen lassen. Na, wenn das nicht Strafe genug ist! Sollte diese Band bei ihrem nächsten Album ihre Ausstrahlung, Unbefangenheit und Spielfreude beibehalten, dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns dann ein richtiger "Kracher" erwartet. Da mir dieses Album mit jedem Hören besser gefällt, gebe ich ...
Frank,
10 Punkte
Die
Songs:
1. | Enemy Maker |
2. | Turn Of The Fortune |
3. | Astronomy Domine |
4. | Politicians |
5. | The Man That Was Used Up |
6. | Outta Here |
7. | Soul Survivor |
8. | Freedom To Fly |
9. | Waiting For Godot |
10. | Exorcism (Part I and II) |
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