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Folk-Death-Black-Viking-Polka-Metal??? FINNTROLL holen mit „Jaktens Tid“ zu ihrem zweiten Rundumschlag aus. Und der hat’s in sich. Das Intro „Krig“ kommt düster einher und versetzt uns in eine kriegerische Stimmung. Das darauf folgende „Födosagan“ setzt uns im Viking-Metal-Stil Hörner auf und drückt uns Schwerter in die Hand. Doch plötzlich ist alles ganz anders. So als wären wir in den falschen Fjord hineingerudert und ganz aus Versehen in Sankt Petersburg herausgekommen. Finnische und russische Folk-Elemente (die teilweise starke Parallelen aufweisen) werden uns um die Ohren geblasen und lassen alle Trübseeligkeit, Dunkelheit und schlechte Laune auf einen Schlag vergessen. Dabei gelingt es den finnischen Trollen, dass der Metal stets die Oberhand behält und nichts im Kitsch versinkt, noch dass alles so alberne Züge annimmt wie z. B. bei ihren Kollegen von ELEKELÄISET (obwohl das bei denen sicher beabsichtigt ist). Ausnahmen bestätigen die Regel, so kommt „Bakon Varje Fura“ im reinen Folk-Gewande daher, mit einem zutiefst finnischen Anstrich versteht sich. Von Anfang an wird man in einen Taumel aus Metal und Folk hineingesaugt. Feierten so die alten Wikinger? Der Beginn des Stückes „Skogens Hämnd“ erinnert mich irgendwie an die alte russische Volksweise von „Katjuscha“, welche mir zum letzten Mal beim völkerverständigenden Treffen der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft so ca. anno 1983 begegnete – so klein ist die Welt. Und bedeutet das Plätschern und Gluckern in „Kitteldags“ etwa, dass da einer im Wodka untergeht? Zwischendurch gibt es immer wieder ein paar kleine atmosphärische Einschübe, die von der Schönheit der skandinavischen Berge und Wälder künden. Gutklassigen Death/Viking-Metal vermischt mit Polka und anderen Elementen finnisch/russischer Volksmusik – so verrückt können doch nur Finnen sein, oder? Ob die Texte ausschließlich über ausschweifende Feierlichkeiten berichten, kann ich leider nicht sagen, da mein Finnisch nicht gerade das beste ist. Doch dass sie zumindest einen großen schwarzhumorigen Anteil haben (nach Selbst-Aussage der Band), merkt man den Songs ohne größere Schwierigkeiten an. Das Outro „Tomhet Och Tystnad Härska“ bietet schließlich einen friedvollen, besinnlichen Abschied von dem feiersüchtigen musikalischen Rausch und wir versuchen unseren Heimat-Fjord wieder zu erreichen. Und wer noch eine halbe Minute Zeit erübrigen kann, bekommt anschließend noch ein nicht näher erwähntes kurzes Stück amerikanisches Gefiedel und Banjo-Gezupfe zu hören. Sind wir etwa schon wieder zu weit gerudert ... ???

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