E - Album |
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Und
wieder ein Album, dass es einem nicht einfach macht. Eines sei vorweg gesagt:
Es soll ja Zeitgenossen geben, die die französische Sprache auf den Tod nicht
ausstehen können (könnte am Französich-Unterricht in der Schule liegen) -
diese können hier getrost aufhören zu lesen, denn sie werden das Album hassen.
EROS NECROPSIQUE, deren Ursprung (unschwer zu erkennen) in Frankreich liegt,
bestehen aus zwei Leuten: Olivier, der für den Gesang und die Keys
verantwortlich ist, und Cof, der den spärlich gesäten Bass bearbeitet. Wie
kann man „Crise De Lucidité“ nun beschreiben? Eigentlich ist es schwer etwas
über die Musik zu sagen, denn das dominierende Instrument ist eigentlich
Oliviers chansonanter Sprechgesang, der einen nicht mehr los lässt, wenn man
das Album einmal gehört hat. Die restlichen Melodien bewegen sich zwischen
Neofolk und Neoklassik: einfache Percussionelemente, Piano, Geigen, Flöten,
alles sehr gediegen und klassisch aufgebaut.
Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist der sensible Einsatz von E-Gitarren,
so z.B. im Track Nr. 2: ‚Necrophile’. Der Einsatz der Gitarren ist insgesamt
jedoch sehr spärlich, was jedes Mal einen Überraschungseffekt mit sich bringt
und auch athmosphärisch klare Abgrenzungen zum Rest des Albums schafft. Auch
die einfachen weiblichen Backgroundvocals passen sich hervorragend in die
Klangstruktur mit ein und sind ein wichtiger Bestandteil der vorherrschenden
Stimmung.
Womit wir beim Punkt wären - in diesem Album geht es nur um Atmosphäre. Wer
musikalische Höhenflüge erwartet, der wird wohl enttäuscht werden. Die
Stimmung, die dieses Album jedoch zu transportieren vermag ist pathetisch,
morbide, traurig - richtig schöne Friedhofsstimmung eben. Oliviers Stimme
trägt dazu den entscheidenden Teil bei, sie als Gesang zu bezeichnen wäre
übertrieben. Er spricht, erzählt und schreit mit einem enormen Pathos in der
Stimme - vergleichbar mit der Erzählweise einer Hauptperson der klassischen
französischen Komödie oder den Chansons am Anfang des letzten Jahrhunderts.
Allerdings ist das sehr gewöhnungsbedürftig, ich brauchte auch zwei, drei
Durchläufe, bis ich das Album richtig hören konnte, ohne dass mir die Stimme
auf die Nerven ging. Mittlerweile schätze ich „Crise De Lucidité“ aufgrund des
entspannenden Effektes sehr hoch ein. Jedoch wird es wohl eher einem
Lottospiel gleichen, ob jemand Zugang zu dieser Musik findet, da sie doch sehr
speziell ist. Alles in Allem jedoch ein sehr interessantes Album von einer
Band, die in der selben Liga wie ELEND oder WELTENBRAND spielen könnte.
Dan,
7 Punkte
Die Songs:
1. Le Commencement D`une
Fin
2. La Fable Du Lisier
3. Le Nécrophile
4. Reflets D`univers
5. Ce Que Charrie Le Flot De Vie
6. La Voix
7. La Pluie D`or
8. Alcool
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