D - Album


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Band: DYING FETUS
Titel: War on Attrition
Label: Relapse Records
Homepage: www.dyingfetus.com
Stil: Death Metal
VÖ:  09.03.2007
Spieldauer: 8 Tracks / 36:46 min.

 

„Killing on Adrenaline“, noch immer das Vorzeigealbum der wechselhaft besetzten US Death Metal Institution DYING FETUS, war seiner Zeit ein Vorschlaghammer aus New-York-lastigem Death Metal, Grindcore und Hardcore. Ein Gewaltakt, der noch heute seines gleichen sucht. Nach dem ebenfalls ordentlichen Drittwerk „Destroy the Opposition“ ging es letztendlich erstmal musikalisch wie auch besetzungstechnisch bergab für die sterbenden Föten. Zum einen wurde Bandcheffe John Gallagher von ¾ seiner Band verlassen, die sich schwups bei den genialen Senkrechtstartern MISERY INDEX wieder fanden, zum anderen brachten die neuen Bandmitglieder keinen frischen Wind in das sterbende Stück Fleisch.
„Stop at Nothing“ sollte die Quittung für all die bandinternen Probleme sein und wusste voll und ganz zu enttäuschen. Die Durchschlagskraft war dahin, der Fötus endgültig tot.
Einige Besetzungswechsel und -querelen später versucht man nun, den Leichnam mittels Elektroschocks wieder zum Leben zu erwecken. Dass die Leiche dabei nicht gleich zu tanzen beginnt, ist klar, aber dennoch regt sich darin Leben. Ein Zucken nur, das im Laufe der acht Tracks auf „War on Attrition“ deutlich stärker wird!
Mittlerweile an der Schießbude verstärkt durch DIVINE EMPIREs Duane Timlin schaffen es DYING FETUS fast, den Ausrutscher „Stop at Nothing“ vergessen zu machen. Zwar ist das technische Level enorm hoch, die charakteristischen Frickel- und Tappingeinlagen noch immer präsent, doch hat sich wieder mehr Wut und Dreck in das Songwriting der Amerikaner eingeschlichen. Ein deutlicher Schritt zurück in Richtung „Killing on Adrenaline“, auch soundtechnisch. Nur der klinische Sound des Schlagzeugs wirkte anfangs etwas unpassend auf mich.
Wütend und aggressiv schallt ein Song um den anderen aus den Boxen, durchweg auf gleich bleibenden Niveau und im typischen DYING FETUS Stil zwischen mitreißenden Blast und zwingenden Hardcore-Grooves, tiefen Grunzevocals und aggressivem Gebrüll - also alles beim Alten!? Leider nicht ganz. Bei aller technischen Finesse, musikalischer Durchschlagskraft und dem wirklich wieder stark verbessertem Songwriting, fehlt DYING FETUS anno 2007 vor allem eines: Hits der Marke „Pissing in the Mainstream“, „Kill your Mother, rape your Dog“ und eigentlich allen anderen Songs auf „Killing….“
Sehr schade, wie ich finde, aber dennoch befinden sich DYING FETUS mit „War on Attrition“ mehr als eindeutig auf dem richtigen Weg und sollten mit diesem Album die wenigsten Fans enttäuschen.
Zumindest musikalisch. Dass man mittlerweile meilenweit von Jason Nethertons intelligenten sozial-politischen Lyrics entfernt ist, ist bedauerlich, doch die mitunter wenig latente Sympathie bezüglich Themen wie den US-amerikanischen „War of Terror“ finde ich bedauerlich. Die Band gibt sich zwar nicht offensichtlich konservativ oder als Befürworter des Bush-Regimes, dennoch liegt eben jener Gedanke beim Begutachten der Texte nahe, was von Texter Mike Kimball in Interviews weder bestritten noch bejaht wird.
Somit bleibt „War on Attrition“ ein musikalisch überaus gutes und überzeugendes aber textlich etwas zwiespältiges Werk der Amerikaner, welches die Band zumindest zeitweise wieder an die Death Metal Front befördern wird. Nun bleibt abzuwarten, ob DYING FETUS damit die Hürden der ewigen Besetzungswechsel hinter sich lassen können, denn dann könnte man durchaus mit dem nächsten Werk wieder an alte Glanztaten anschließen. Zumindest musikalisch.

Lobi, 9,5 Punkte

 

Fast vier Jahre mußten die Fans ausharren, ehe ihre Gemetzel-Faves den Nachfolger des 2003er-Hammers ’Stop At Nothing’ endlich nachschieben. ’War Of Attrition’ heißt dat sehnsüchtig erwartete Schätzchen und wird alle, aber auch wirklich ALLE Erwartungen erfüllen, denn es ist einmal mehr ein Lehrstück in Sachen technisch versiertester US-Extrem-Death mit gewaltiger Groove-Schlagseite. Das, was die Burschen aus Maryland hier abliefern ist technisch absolut perfekt – man übertreibt auch die neu hinzugenommenen Gitarren-Solo-Frickeleien absolut nicht – und in Verbindung mit dem wie immer vorherrschenden unglaublichen Druck, dieser immensen Power und dem einem einmal mehr durch etliche Mosh- und Mid-Tempo-Passagen erzeugten Drive, entwickelt sich dieser typische DF-Groove, dem man sich kaum entziehen kann. Anspieltipps: ’Unadulterated Hatred’ und ’Ancient Rivalry’! Absolut geil...KAUFEN!

Hage, 11 Punkte

 

weitere Reviews

"Grotesque impalement"

 "Destroy the opposition"

"Stop at Nothing"

 

 

Die Songs:

1. Homicidal retribution
2. Fate of the condemned
3. Raping the system
4. Insidious repression
5. Unadulterated hatred
6. Ancient rivalry
7. Parasites of catastrophe
8. Obsolete deterrence


 

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