D - Album |
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Was zieht her von welken Nächten? Diese Frage wird dem Hörer auf diesem Album der aus Österreich stammenden Band DORNENREICH sehr häufig gestellt. Ich muss gestehen, dass es einige Anläufe gedauert hat, bis ich mit dem dritten Album der Band etwas anfangen konnte. Diesem Album sollte man viel Zeit widmen, denn die Musik hat viele Facetten und eignet sich nicht gerade zum nebenbei anhören. Auch das Booklet ist sehr liebevoll aufgemacht, mit Erklärungen zu jedem Text und interessanten Fotos. Mit „Eigenwach“ fängt die CD sehr Black Metal-lastig an. Das Stück ist sehr komplex gehalten und für einen Opener recht sperrig. Aber gerade das macht diese CD bzw. diesen Track sehr interessant. Highspeed-Parts sowie der aggressive Gesang wechseln sich mit sehr geilen Midtempo-Passagen ab. „Ich bin aus mir“ geht etwa in die gleiche Richtung. Doch gegen Ende des Tracks kommt eine sehr emotionale Passage, welche mit cleanem Gesang dargebracht wird. Die nächste Nummer „Wer hat Angst vor Einsamkeit?“ erzeugt eine sehr beeindruckende Atmosphäre und ist für mich der beste Song des Albums, ja sogar einer besten Düstersongs, welche mir in der letzten Zeit zu Ohren gekommen sind. Besonders hervorzuheben ist hier die sehr abwechslungsreiche Gesangsleistung und das nahezu perfekt eingesetzte Keyboard. Bei „Grell und dunkel strömt das Leben“ kommt auch mal eine Violine zum Einsatz. Der Track tendiert mehr in die Dark Metal-Richtung, jedoch wird an manchen Stellen die Textzeilen dem Hörer sehr hasserfüllt entgegengeschmettert. Aber was ist nun das? „Innerwille ist mein Docht“ und „Hier weht ein Moment“ haben mit Metal nun gar nichts mehr zu tun, sondern hier wird eine bedrückende Stimmung mit Hilfe vom hervorgehobenen, sehr düsterem Gesang sowie spärlich eingesetzten Instrumenten erzeugt. Gitarren elektrischer Machart sind überhaupt nicht mehr zu hören, Akustik pur! Sehr eigenwillig und anspruchsvoll, aber sehr interessant! „Schwarz schaut tiefsten Lichterglanz“ macht dann dort weiter, wo man mit „Grell und dunkel strömt das Leben“ aufgehört hatte. Ein düsterer Metalsong mit einer fast schon (düster-) romantischen Atmosphäre. „Trauerbrandung“ ist der wohl eingängigste Track auf diesem Album und sollte eigentlich - mit einer genialen Gitarren-Melodie ausgestattet - spätestens jetzt den Hörer überzeugt haben. Der abschließende Track „Mein Publikum - Der Augenblick“ geht zunächst mal in Richtung der gewöhnungsbedürftigen Tracks im Mittelteil der CD, hat aber im Gegensatz zu den anderen harte Gitarren am Start (wenn auch nur leise im Hintergrund). In achteinhalb Minuten erlebt nochmals eine sehr depressive Stimmung. Somit hat die CD einen würdigen Ausklang. Nur eine Frage bleibt noch offen: Was zieht her von welken Nächten? Die Antwort müsst Ihr selbst herausfinden...
Oliver
Grob,
11 Punkte
Die Songs:
1. | Eigenwach |
2. | Ich bin aus mir |
3. | Wer hat Angst vor Einsamkeit? |
4. | Grell und dunkel strömt das Leben |
5. | Innerwille ist mein Docht |
6. | Hier weht ein Moment |
7. | Schwarz schaut tiefsten Lichterglanz |
8. | Trauerbrandung |
9. | Mein Publikum – Der Augenblick |
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