D - Album |
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HELL YEAH! "Live The Storm" ist tatsächlich der erhoffte Knaller geworden! Richtig gelesen: erhofft, nicht erwartet, denn die bisherigen Full-Length-Releases der Schweden, "Soul Scars" (Pure DISCHARGE Worship), "Everyday Slaughter" (schon etwas rockiger, typischer Schweden D-Beat-Hardcore) und "Misanthropic Generation" (mehr Rock, die erste mit Tompa), hatten zwar ihre Hits wie "Powerload", "A Thousand Reasons" oder "Everyday Slaughter", dafür aber leider auch jede Menge durchschnittliches, eher typisches Krusten-Material. Dem entgegen standen immer saugeile Liveshows, was nicht zu letzt meinem All-Time-Fave-Shouter und Überfrontman Tomas "Tompa" Lindberg (AT THE GATES) zu verdanken war, der wirklich jede Crowd von Metalheads bis Punks locker im Griff hat und mit seinen göttlichen Wahnsinnsvocals auch Klassiker wie "A Brutal Sight Of War" nochmals eine ganze Ecke geiler rüberkommen ließ.
Zwar fahren DISFEAR auf "Live The Storm" noch immer die gleiche Schiene wie auf dem Vorgänger, knallen aber ungleich kraft- und wuchtvoller und wesentlich flotter, fetter und präziser aus den Boxen und kommen schneller auf den Punk(t). Hier sitzt jeder Song - Durchschnittliches oder gar Ausfälle gibt es hier nicht zu vermelden. Generell haben DISFEAR einen weiteren, kleinen Schritt gen (Death) Metal vollzogen, gerade ENTOMBED-Rotz hört man hier dank Hinzunahme von Ex-NIHILIST Uffe Cenderlund (bis 2006 bei dem Schwedentodflagschiff tätig) an allen Ecken und Kanten heraus. Überhaupt rockt "Live The Storm" wie ein dreckiger, gemeiner High-Energy-Bastard aus POISON IDEA, MOTÖRHEAD und eben ENTOMBED, die Krustenurväter DISCHARGE, DOOM oder ANTI-CIMEX hört man nur noch selten wirklich heraus. Zudem können die Jungs mit fettgeilen Soli, einigen Groovewalzen und massig unprollige, mitgröhl-kompatible Gangshouts auftrumpfen, die den zumeist schnellen Brechern die nötige Eingängigkeit verpassen.
Produziert wurde dieses Monster übrigens von CONVERGE-Klampfer Kurt Ballou auf der letztjährigen US-Tour der Schweden, und auch wenn ich mir eher einen dreckig-fetten Sunlight-Sound gewünscht hätte, passt die angenehm krachige und dennoch transparente Produktion bestens zu "Live the Storm"... auch wenn ein wenig mehr Dreck und Rotz durchaus fein gewesen wäre... aber man kann ja nicht alles haben.
Dafür klang Tompa seit Jahren nicht mehr so geil - meine Güte, bei seinem Einsatz beim Opener "Get It Off" bekomme ich regelmäßig eine Gänsehaut und weiche Knie und freu mich nur noch mehr auf die AT THE GATES Gigs im Sommer! Allein dafür hätte "Live The Storm" schon die Höchstnote verdient.
Um es abschließend kurz zu machen: "Live The Storm" ist ein wildes High-Energy-Crust-Metal-Rock'n'Roll-Monster - zehn fette Kicks in den Allerwertesten: just Killers, no Fillers! - das erste Highlight im noch jungen Jahr und mit Sicherheit jetzt schon in meiner Jahres-Top-Ten.
Lobi, 12 Punkte
Die Schwedischen Cruster um die Death Metal Legenden Tomas Lindberg und Uffe Cederlund sind unzerstörbar! Zwar halten sie sich mit Veröffentlichungen meines Erachtens ein bisschen zu sehr zurück, dafür waren DISFEAR in den letzten Jahren an der Livefront mächtig aktiv. Fünf Jahre nach ‚Misanthropic Generation’ nun also endlich das neue Album, welches genau das bietet, was man von dem Quintett verdammt noch mal auch erwartet. Einen aggressiven, direkt nach vorne gehenden D-Beat nämlich, der mächtig in die Beine geht und Lust auf Bier macht! Im direkten Vergleich mit der eigenen Vegangenheit gehen DISFEAR anno 2008 etwas rockiger zu Werke und streuen des öfteren auch mal ein klassisches Rock´n´Roll Solo ein. Das wird den Ultra-Crusties weniger gefallen, dafür könnten DISFEAR mit ‚Live The Storm’ auch mehr Metaller für sich begeistern. Mainstream? Nah, immer noch weit davon entfernt…
Andreas, 9 Punkte
Frühere Reviews:
"Misanthropic Generation" (2003)
Die Songs:
01. Get It Off
02. Fiery Father
03.Deadweight
04. The Cage
05. The Furnace
06. Live The Storm
07. Testament
08. In Exodus
09. Maps Of War
10. Phantom
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