D - Album


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Band: DIE APOKALYPTISCHEN REITER
Titel: Samurai
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.reitermania.de
Stil: Reiter Metal

VÖ:  01.11.2004
Spieldauer: 13 Tracks / 48:28 min.

 

Hmm, selten war ich mir bei einer Scheibe so uneinig wie bei der neuen REITER, und das obwohl ich die Band seit dem ersten Album fast schon vergöttere. Zum einen ist natürlich klar, dass der ostdeutsche Fünfer seit jeher zu den originellsten Bands überhaupt zählt, oder kennt Ihr andere Combos, die derart geschickt alle möglichen Stile - auch außerhalb des Metal-Genres - miteinander verschmelzen, ohne dabei konfus oder aufgesetzt zu klingen? Die Alben 1 bis 3 der REITER würde ich dann auch ohne Abstriche als absolute Klassiker bezeichnen, während das 2003er Werk "Have a nice Trip" in meinen Augen qualitativ einen Schritt zurück bedeutete, zumindest lief mir dieses Album lange nicht mehr so gut rein wie die Vorgänger. Nun folgt also mit "Samurai" der bereits fünfte Silberling, der den auf "Have a nice Trip" eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt, d.h. die Brachialität / Brutalität wurde erneut zugunsten melodischer, ohrwurmartiger Songs zurückgeschraubt, und da sind wir auch schon bei meinem Problem mit "Samurai": der bisher einmalige Kontrast zwischen ungezügelter Aggression und gnadenloser Schnelligkeit auf der einen und zuckersüßen Melodien auf der anderen Seite ist leider größtenteils auf der Strecke geblieben. Das war eigentlich immer das, was die REITER ausgemacht hat - die Verbindung von brutalstem Death-Grind mit fast schon poppigen Refrains. "Samurai" ist wesentlich vielseitiger ausgefallen, die 13 Titel beziehen ihre Inspirationen aus allen möglichen Stilen: der Refrain von "Die Sonne scheint" könnte fast als Schlager durchgehen, "Silence of Sorrow" ist Thrash mit Tom Angelripper-mäßigen Vocals und einem tollen Refrain, "Lazy Day" ist purer Reggae, "Barmherzigkeit" hat punkige Einflüsse, "Northern Lights" kommt mit Electro-Beats daher, und mit "Reitermaniacs" ist natürlich auch wieder die typische Bandhymne am Start. Wie man es von den REITERN gewohnt ist, klingt trotz der immensen Vielfalt alles sehr schlüssig und geht eigentlich auch sofort ins Ohr (und verankert sich dort auch sogleich). Aber der einzige richtig heftige Titel ist "Der Teufel" - hier wird nochmals geblastet und gebrüllt, was das Zeug hält - und das ist für meine Begriffe schon etwas wenig. Doch das versteht man wohl unter Weiterentwicklung, und im Prinzip sind sich die REITER ihrer unnachahmlichen Art ja auch treu geblieben, aber für das nächste Album würde ich mir einfach wieder eine Handvoll mehr heftiger Songs wünschen. We'll see...

Joe, 9 Punkte

sonstige Benotungen: Hage, 10 Punkte

 

weitere Berichte / Reviews:

"Have a nice Trip"  (Album 2003)

"Allegro Barbaro"  (Re-Release 2003)

"Soft & Stronger"  (Re-Release 2003)

"All you need is Love"  (Album 2000)

Listeningsession-Report zum "Have a nice Trip" Album

Interview (Februar 2003)

 

Die Songs:

 

1. Wahnsinn
2. Eruption
3. Rock 'n' Roll
4. Silence of Sorrow
5. Der Teufel
6. Reitermaniacs
7. Barmherzigkeit
8. Per Aspera Ad Astra
9. Lazy Day
10. Die Sonne scheint
11. Roll my Heart
12. Hey Ho
13. Northern Lights

 


 

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