D - Album

Bands: DEPRESSION / HAEMORRHAGE Titel: Zur Stille finden / Live at the Morgue Label: Cudgel Agency Homepage: www.cudgel.de // come.to/haemorrhage  Stil: Death/Grind VÖ:  2001 Spieldauer: 22 Tracks / 48:41 min.

Mit einer Split-CD gibt es neues Futter aus dem Hause Cudgel für alle Death/Grind-Freaks. Die Klinke in die Hand geben sich hier zwei der besten Bands dieser Art, nämlich DEPRESSION und Spaniens Gore-Grind Legende HAEMORRHAGE. Den Anfang machen die deutschen Vertreter, von denen man nach der "Chronische Depression" eigentlich nichts mehr gehört hatte. "Zur Stille finden" nennen sich die neuen Tracks. Hoffentlich ist der Titel aber nicht ernst gemeint, denn nachdem man erneut groovigen Death/Grind vom feinsten abliefert, wäre es Schade wenn sie das zeitliche segnen würden. Was mir bei der Band schon seit Jahren auffällt ist, dass sie sich nie wiederholen und immer versuchen ihre Tracks abwechslungsreich zu gestalten. Da dies im Death/Grind nicht so einfach ist und auch nicht viele Bands es schaffen, sollte es mal erwähnt werden. Nach einem Intro lassen es die Dortmunder Jungs mit "No tumours, no rumours" gleich krachen. Der Opener ist Grind pur, schnell und brutal. "Defaced" kommt mit einem total geilen, treibenden Riff daher und "(She´s) Satan in high heels" erinnert mich ein wenig an BLOOD´s "Dogmatize". Track Nummer 5 ("No need a god") ist dann wieder purer Grind und eigentlich der totale Gegensatz zum danachfolgenden, groovigen, eher Midtempo-lastigen "Under the pale moonlight". Eine Coverversion hat man auch wieder parat. Diesmal durften AGATHOCLES dran glauben. Mit "Enough" hat man sich einen Track ausgesucht, welcher im DEPRESSION-Sound fast wie ein eigener Song klingt. Mit "The battle" sind wir schon beim achten Song angelangt. Er geht zuerst schnell nach vorne los, bevor dann in bester AUTOPSY-Manier das Tempo gedrosselt wird um dann zäh und doomig aus den Boxen zu kriechen. Gegen Ende wird´s dann aber wieder schön flott. Nach dem dritten Grind-Knüppel-Song "An autumn blaze" groovt das darauffolgende "I am the devil" wieder ohne Ende. Das Tempo wechselt hier geschickt zwischen Midtempo und schnelleren Passagen. "Jimmy was in town" ist der letzte Song und fängt mit einer geilen Doublebass Dampfwalze an, um dann bald wieder alles Niederzuknüppeln. Fazit: Kein einziger schwacher oder nur mittlerer Song, sondern nur Kracher. "Zur Stille finden" ist auf jeden Fall einer der besten DEPRESSION-Releases. Dazu noch dieser Hammersound... Einfach nur geil!   (10,5 Punkte)

Damit ist natürlich die Messlatte für die zweite Band verdammt hoch gelegt worden. Aber Spaniens Gore-Grind Aushängeschild kann da natürlich Paroli bieten. Geboten wird ein knapp halbstündiger Live-Mitschnitt von HAEMORRHAGE´s Jubiläums-Konzert. Denn die aus Madrid stammende Band gibt es mittlerweile auch schon über 10 Jahre. Und wie es sich für ein richtiges Jubiläum gehört, werden alle Phasen der Band mit Songs aus der Entsprechenden Zeit abgedeckt. Sei es "Deranged for loathesome" vom Debüt "Emetic cult", "Decom-posers" von "Grume" oder sogar ein Song der "Loathesong" MCD ("Oozing molten gristle"). Die meisten Tracks stammen aber von "Anatomical inferno", welches sicherlich auch das beste Album der Bandhistory darstellt. Angereichert wurden die eigenen Tracks mit Covers von CARCASS, REGURGITATE und IMPETIGO, welche alle einen hörbaren Einfluss auf die Band ausgeübt haben. Wer die Band noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass HAEMORRHAGE supergenialen Grind der Marke CARCASS spielen und Ihr Sound vor allem durch Spielwitz und massigen Killerriffs besteht. Der Sound dieser Live-Aufzeichnung ist sehr gut. Er ist recht druckvoll und man kann alles prima raushören. Es scheint bei diesem Konzert echt eine fantastische Stimmung geherrscht zu haben, denn gegen Ende der CD kann man sogar noch ein Ständchen hören, welches das Publikum der Band gesungen hat.  (ebenfalls 10,5 Punkte)

Oliver  

Die Songs:

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