D- Album


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Band: DEMIGOD
Titel: Shadow Mechanics
Label: Spikefarm Records
Homepage: www.demigod.xrs.net 
Stil: eigenständiger Death Metal
VÖ:  März 2002
Spieldauer: 11 Tracks / 45:04 min.

Zuerst das Debutalbum von DIMENSION ZERO, mit dem ich eigentlich überhaupt nicht mehr gerechnet habe und dann das!! Die finnischen Death Metal Götter melden sich nach 10 Jahren mit ihrem 2ten Album "Shadow Mechanics" zurück. Ach Kinder, was habe ich auf das Nachfolgewerk von "Slumber of sullen Eyes" gewartet und da ist es nun, ich kann es noch gar nicht fassen. die Erwartung war natürlich verdammt groß, was will man nach 10 Jahren Abwesenheit auch anderes erwarten. Doch alle Zweifel wurden schon beim Opener "My Blood your Blood" wie weggeblasen. Vielleicht liegt es auch daran, dass dieser Song in seiner ursprünglichen Form auch schon 1993 geschrieben wurde. Auf alle Fälle merkt man, dass DEMIGOD ihrem ureigenen Stil die Jahre über hinweg treu geblieben sind! Brachial und brutal wie eh und je fegen sie mit dem ersten Song durch meine Gehörgänge hinweg, als wenn sie nie eine Pause eingelegt hätten. Auch das nächste Stück "in the Mirrors" bestätigt dieses Urteil und überrascht mit klarem Gesang, der einfach perfekt zur Musik passt! Man könnte fast behaupten, dass die Finnen, die mittlerweile vom Quintett zum Septett herangewachsen sind, in den 10 Jahren Abwesenheit nur ihren Stil perfektioniert haben. Dies zeigen sie auch mit "Lost within", welches mit aggressiven Black Metal Akkorden verfeinert wurde. Doch bevor nun wieder irgendein Hitzkopf meint, dass dies mittlerweile viele Death Metal Bands tun: Das haben DEMIGOD bereits 1992 schon gemacht, also Klappe zu! Die ganzen Songs wurden im übrigen im Zeitrahmen von 1993 bis 2001 komponiert, was die Atmosphäre auf "Shadow Mechanics" sehr abwechslungsreich werden lässt. Der nächste Track "Where the Shadows clash" stammt im übrigen ursprünglich aus dem Jahr 1994, als Ursänger und Gründungsmitglied Esa Linden noch in der Band war. Hier merkt man wieder die brachiale Urgewalt, verdeutlicht durch die walzenden Doublebass. Danach folgt das übergeniale "Trail of Guilt", welches deutlich ruhiger ausgefallen ist. Hier hat man die Geschwindigkeit durchweg langsam gehalten, wobei der Gesang ausschließlich aus cleanen Vocals besteht, die auch schon wie bei "In the Mirrors" hervorragend zur Musik passt. Vom ersten in den fünften Gang wird wieder mit "Gates of Lamentation" geschaltet, einem Stück das 1993 von Esa Linden und Seppo Taatila komponiert wurde. "Silent with Earth" bietet schnörkelosen Death Metal, wie er eigentlich sogar auf das "Slumber of Sullen Eyes" gepasst hätte, wobei da der klare Gesang ein wenig gestört hätte, aber hier passt er dafür perfekt. Beim nächsten Song scheint es sich wohl allem Anschein nach doch tatsächlich um ein neues Stück zu handeln, da es auf keinem der vorigen Releases bisher veröffentlicht wurde. Dafür zeigt man sich hier ungewöhnlich aggressiv, wenn man bedenkt, dass einige ältere Songs deutlich ruhiger sind. Wie z.B. auch "Crimson Tears", welches aus dem Jahre 1999 stammt. Hier herrscht eine ziemlich bedrückende Stimmung, welche vor allem durch den 2-stimmigen Gesang, der noch zusätzlich von Growls begleitet wird, betont wird. "Drifting" stellt dann wohl das nächste neue Stück dar und auch hier zeigt man sich von der brachialen Seite, wobei allerdings die Songstruktur deutlich prägnanter und direkter ausgefallen ist. Zum Abschied wird dem Hörer schließlich das 99er Stück "Burning" geboten, das zwar ruhig beginnt, allerdings kurz darauf in einer Geprügelorgie fort geführt wird. Das war´s und das Endresultat kann letztendlich nur lauten: Volle Punktzahl für ein Album, mit dem ich eigentlich nie mehr in meinem Leben gerechnet hätte. Zugleich Überraschung und auch (ein) Highlight des Jahres 2002!

 

SasH , 12 Punkte  

Etwa zehn Jahre sind seit dem letzten Album der finnischen Death Metaller DEMIGOD vergangen. Das lag nicht etwa daran, dass die Band zu faul wäre neues Material zu schreiben, sondern vielmehr an der Tatsache, dass sich die Band Mitte der Neunziger aufgelöst hatte und sich erst jetzt wieder zurück meldet. Inspiriert durch Bands wie INFERNAL MAJESTY, POSSESSED, OBLIVEON, INVOCATOR und CARCASS tat sich die Band erstmals 1990 zusammen und veröffentlichte im gleichen Jahr ihr erstes Demo "Unholy Domain", welches 1992 auch als Split-Album mit den Finnen NECROPSY über Seraphic Deacy Records erschien. Nachdem DEMIGOD einen Deal mit dem spanischen Label Drowned Productions (später Repulse) ergatterten, ging es ins Tico Tico Studio, wo man im Sommer 1992 das erste Album "Slumber Of Sullen Eyes" aufnahm. Es folgten 1993 und 1994 noch zwei Demo-Tapes und obwohl es eigentlich gut für DEMIGOD lief, lösten sie sich danach auf. Nu sind sie aber wieder da und haben mit ihrer aktuellen CD "Shadow Mechanics" ein musikalisch vielseitiges Album im Gepäck, das mehr bietet als nur brutales Geknüppel. Technisch versiert und mit einem Gespür für Melodien gehen die Burschen hier mit kompositorischer Finesse ans Werk und liefern so ein abwechslungsreiches Death Metal Album mit leichter Thrash-Schlagseite ab. Auch die Sangeskünste der beiden Vocalisten (einmal tief und einmal clean) werden effektvoll umgesetzt und passen gut ins Gesamtbild der Musik. Ob langsam schleppend, fast melancholisch, wie bei "Trail Of Guilt" und "Crimson Tears" oder ultraschnell wie "Gates Of Lamentation", DEMIGOD präsentieren ihre Songs eindrucksvoll und Überzeugend. Die Hard Fans, die sich ansonsten DEICIDE oder KRISIUN rein ziehen, sollten sich das Teil vorher vielleicht erst mal anhören , allen anderen kann ich das Scheibchen nur empfehlen. "Shadow Mechanics" ist ein Album, das sich zwar erst nach mehrmaligem hören richtig entfaltet, dafür aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Thomas, 10 Punkte

Achtung! Dieses Album nicht nach dem ersten Hördurchlauf verdammen, eine zweite Chance geben und staunen! Von der DEMIGOD Re-Union hatte ich ein old-school Death Metal Album erwartet, die Finnen belehren mich allerdings eines Besseren und gehen überaus zeitgemäß zu Werke. Hier paaren sich technische Eleganz mit Brutalität und fetten Metal-Grooves aus den Kombinaten Death und Thrash Metal. So klingen DEMIGOD anno 2002 in etwa wie Bands der Sorte THRENODY, LOUDBLAST oder PESTILENCE zu ihrer ‚Testimony‘ Phase. Absolut intelligent arrangierte Brachialsongs, die aber stets melodisch bleiben und mit sogenannten "twisted riffs", pumpenden Bassläufen und groovigen Drums jederzeit im grünen Bereich bleiben. Auch der Gesang ist überaus abwechslungsreich, mal brutal gegrowlt, die nächste Strophe clean gesungen, so muß zeitgemäßer Metal klingen! Kaum zu glauben, daß einige der Songs bereits in den frühen Neunzigern entstanden sind. Über dem gesamten Album schwebt eine düstere, morbide Atmosphäre, die einen förmlich zu packen scheint. Da auch der Sound erstklassig ist muß hier eine dringende Kaufempfehlung ausgesprochen werden!

 

Andreas, 10 Punkte

 

sonstige Benotungen:

Hage, 10,5 Punkte 

 

zum "Slumber of Sullen Eyes" Review

 

Die Songs:

 

1. My Blood Your Blood 
2. In the Mirrors 
3. Lost within 
4. Where the Shadows clash
5. Trail of Guilt
6. Gates of Lamentation
7. Silent with Earth
8. Derailed 
9. Crimson Tears
10. Drifting 
11. Burning


 

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