D - Album |
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Ich dachte bereits seit längerem, dass keine großartigen Veröffentlichungen aus dem Black Metal-Bereich kommen. Da haben mich aber BELPHEGOR, zuletzt ANCIENT und jetzt DARK FORTRESS vom Gegenteil überzeugt. Und gerade deshalb, da DARK FORTRESS aus Deutschland kommen und nichts mit dieser ganzen brauen Szene am Hals haben ist es um so erfreulicher, dass sie eines der besten Schwarzmetal-Alben der letzten Monate veröffentlichen…Sie klatschen Dich mit dem rasanten Opener „Iconoclasm Omega“ erst einmal völlig an die Wand. Im ICE-Tempo wird hier geblastet wie die Hölle, bevor bei „Self Mutilation“ das Tempo drastisch gedrosselt wird – ein eher stampfender Old-School-Song mit BATHORY-Drive und absolut genialer Gitarrenarbeit. Die gnadenlose Doublebass zwingt einen förmlich auf die Knie – um die Götter des schwärzesten Metals, der vorstellbar ist, anzubeten. Dieser Song ist atmosphärisch so dicht, dass sich einem sogar die Arschhaare aufrichten. Der Titelsong ist das Herzstück des Albums mit seinen acht Minuten Spielzeit. Er brettert wieder im Highspeed los und könnte stilistisch auch aus Norge kommen, so klirrend geht es hier ab. DARK FORTRESS brauchen sich technisch gesehen hinter keiner skandinavischen Kombo zu verstecken. Vielleicht mögen sie nicht ganz so anspruchsvoll wie z. B. EMPEROR sein – aber genau so begabt, was das Songschreiben angeht. Obacht: Ein Super-Mittelpart! Hier kommt so etwas wie die vertonte Seelenqual rüber. Heftig aber deftig! „When 1000 Crypts Awake” hat wiederum einen leichten BATHORY-Touch, garniert mit Psycho-Riffs a la EMPEROR. Wahnsinn! „Despise The Living” beginnt furios und ballert wieder flott mit DISSECTION-mäßigen Riffs durch die Landschaft. Hier sitzt wieder jede Note. Bei Bangen fliegt einem die Rübe runter…Hatte ich schon erwähnt, dass die Produktion sehr druckvoll ist. Und das, obwohl in Eigenregie produziert… “A Midnight Poem” durchbricht wieder die 8-Minuten-Marke und beginnt mit mysteriösen Beschwörungen um dann im Midtempo loszugaloppieren. Wunderschöne Gitarrenharmonien umschmeicheln das abwechslungsreiche Drumming und akustische Breaks tauchen auf. Diese leicht komplexe Nummer klingt anfangs etwas gewöhnungsbedürftig – hat aber was! Es muss ja auch nicht nur geradeaus gebolzt werden…„Rest In Oblivion“ macht wieder Dampf und trumpft mit absolut bösartigen Vocals auf. Wobei „Vanitas…No Horizons” nur ein Piano-Intro zu “Like A Somnubalist” darstellt. Dieser ist ein sehr stimmiger, schleppender Song mit (passenden) Keyboards. Ergreifend dargeboten, mit coolem Akustikbreak und leidender Stimme…“Sleep“ ist mit seinen 3 Minuten ein eher kurzer Beitrag auf diesem Meisterwerk, und eher die (gesprochene) Einleitung zum abschließenden Epos „Endtime“. Dieses beschließt „Stab Wounds“ genauso beeindruckend, wie es begann. Eher doomig schleicht sich der Songs wie eine eklige Krankheit dahin und hat alles, woraus ein Meisterstück zu bestehen hat - ein Song, der Dich mit diesem verträumt, verzweifelten Gitarrenlead beinahe in den Wahnsinn treibt, ist einfach Atmosphäre pur.
Ein würdiger Abgang für ein Album, dass mich völlig umgehauen hat. Auch wenn einige Nörgler nicht mehr dran glauben wollen – solange Bands wie DARK FORTRESS solche Hammerscheiben raus bringen ist der Black Metal noch nicht tot. Amen!
Ralf, 12 Punkte
sonstige Benotungen: Hage, 11 Punkte
weitere Reviews
Die Songs:
Iconoclasm Omega
Self Mutilation
Stab Wounds
When 1000 Crypts Awake
Despise The Living
A Midnight Poem
Rest In Oblivion
Vanitas…No Horizons
Like A Somnubalist
Sleep!
Endtime
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