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Anlässlich ihres zehnjährigen Bandjubiläums veröffentlichen DARK AVENGER aus Brasilien diese knapp 30-minütige Mini-CD. Ich kenne von der Bands nur das ausgesprochen starke Debut aus dem Jahre 2000, das Nachfolgewerk war damals nur auf dem Importwege zu beziehen, daher lief es total an mir vorbei. Mit dem Titelsong des Debuts steht als Opener zunächst einmal eine bekannte, allerdings neu aufgenommene Nummer. Der Song besticht durch viele Tempiwechsel, den variablen Gesang (eine Mischung aus Bruce Dickinson und John Arch) und einen kontinuierlichen Spannungsaufbau. Hierbei treffen treibende Riffs der Gattung alte METAL CHURCH, FATES WARNING auf coole MAIDEN-artige Leads. Ein guter Song, der damals wie heute überzeugen kann, allerdings mehrere Durchläufe benötigt, um zu zünden. Aber wir wissen ja, gerade solche Songs sind und bleiben auf lange Zeit die interessantesten und besten. Stimmts? 'Caldavwch' (spricht sich "Caldawitch") ist eine mit Streichern unterlegte Ballade, bei der der Sänger einmal mehr an JOHN ARCH erinnert. Manchmal habe ich das Gefühl, er versucht absichtlich so zu klingen. Das gelingt ihm, wenn es denn beabsichtigt sein sollte meines Erachtens bedingt, aber die Klasse eines JOHN ARCH bleibt natürlich unerreicht. Auch diesen Track sollte man sich öfter zu Gemüte führen, denn er entwickelt sich mit der Zeit zu einem guten Song. Schade, daß die Instrumentierung so spärlich ausfiel (Akustikgitarre und Keyboard-Streicher), da hätte man noch mehr daraus machen können. Das darauf folgende 'Utther Evil' ist in zwei Teile gesplittet. Zuerst erklingt ein wirklich cooles, düsteres Piano-Intro, mit dem man prima einen Stummfilm-Horrorstreifen hätte untermalen können. Danach erfolgt ein hartes METAL CHURCH-artiges Riff, untermalt von passenden Vocals, die einmal mehr durch die hohen Schreie an DAVID WAYNE (MC) erinnern. Außergewöhnlich gestaltet sich der Track durch das eingestreute Gitarren/Keyboard Duell, das den Song am Ende etwas in eine progressivere Richtung treibt. Könnte durchaus auch THRESHOLD-Fans ansprechen. Die Abschlussnummer 'Unleash Hell' ist ein straighter Klopfer mit geilen Double Bass und durchgängiger, zweistimmiger Gitarrenarbeit. Erinnert von den Klampfen her etwas an KING DIAMOND / MERCYFUL FATE oder neuere US-Metal Acts wie CAGE. Den teilweise extrem hohen Gesang hätte wohl selbst ROB HALFORD nicht besser hinbekommen. Wenn man am Gesang etwas bemängeln kann, dann ist es das verbesserungswürdige Englisch, was am deutlichsten bei der Ballade zu Tage tritt. Ich kann nur sagen, daß sich der Kauf dieser Mini-CD lohnt (saustarkes Cover übrigens). Diese Scheibe hebt sich eindeutig vom Power Metal Einheitsbrei ab und gehört somit in jede ernst zu nehmende Sammlung.

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1.	Dark Avenger 2003
2.	Caldavwch
3.	Utther Evil
4.	Unleash Hell