C- Album |
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Wieso kann man von CRADLE OF FILTH kein schlechtes Album erwarten? Es ist ja eigentlich schon der Hammer, dass die Briten trotz der massiger Line-Up Wechsel (gab es eigentlich mal 2 Releases in der selben Besetzung, hehehe?) konstant geniale Scheiben auf den Markt schmeißen, die man eigentlich allesamt in die Alltime Charts aufnehmen müsste. Dabei ist es zu Beginn wieder mal sehr witzig zu beobachten, wie wenig mir die Scheibe gefällt. Da kannste machen was du willst, mir gefällt die Scheibe nicht. Zwar finde ich einige Riffs oder den einen oder anderen Song auf Anhieb schon geil, aber der Großteil langweilt mich. Doch gerade das ist das geile an solchen CDs, wie in diesem Falle "Damnation and a Day": Man muss sie wachsen lassen; sich in sie rein hören und fühlen! Und dann macht's Bang!! Nach einigen Durchläufen kann man sich die nächsten Tage kann nicht mehr ohne diese CD vorstellen. Es ist zusätzlich erstaunlich, dass Dani und seine Jungs nicht kommerzieller geworden sind, da sie mittlerweile mit Sony Music / Epic ein Majorlabel im rücken haben, die unter anderem solche Monumentalitäten wie die Aufnahmen der gesamten Orchester- und Chorpassagen in Budapest von einem 40 köpfigen Orchester und einem 32 köpfigen Chor. Ich glaube kaum, dass dies nur ein paar Euro fuffzig gekostet hat. Aber dafür merkt man der Platte auch an, was für eine Energie dahinter steckt. Hier wurde nicht gekleckert sondern geklotzt meine Damen und Herren. Doch möchte ich zur genaueren Erläuterung lieber einzeln auf die Tracks eingehen:
"A Bruise upon the silent Moon":
Das obligatorische Intro, das wirklich von mal zu mal besser wird. Natürlich musste sich das 40 köpfige Orchester und der 32 köpfige Chor ja rentieren, weswegen man es gleich hier zum Einsatz brachte. Von der Epik und Monumentalität kann man dieses Stück schon mit dem "Herr der Ringe" Soundtrack vergleichen. Eine bessere Steigerung zum ersten Stück "The Promise of Fever" hätte man gar nicht hin bekommen können. Ein perfekter Einstieg für ein fast perfektes Album.
"The Promise of Fever":
Mit einer mächtigen Geknüppelorgie beginnt dann auch der erste richtige Track auf "Damnation and a Day". Wie bei jedem Album wird man mit einer Tatsache konzentriert: Man merkt "Das sind definitiv CRADLE OF FILTH!", doch irgendwie klingen sie jedesmal anders, als wie beim Vorgänger. Bereits nach wenigen Sekunden sind aber diese Gedanken verschwunden, so dass man sich wieder auf die Musik konzentrieren kann. Irgendwie erinnert mich "The Promise of Fever" ein wenig an "Desire in violent Overture", was vor allem die Mischung aus heftigstem Geknüppel und brachialen Riffs bewirkt. Cooler Opener, der Lust auf mehr macht.
"Hurt and Virtue":
War die vorige Nummer noch sehr roh, mit einer "Voll auf die Fresse"-Attitüde, so geht man bei "Hurt and Virtue" wieder um einiges melodischer zur Sache. Es werden auch wieder die komplexen Arrangements bemerkbar, die CRADLE OF FILTH bisher ausgezeichnet haben. So hört man im einen Moment ein melodisches Lick, während im anderen thrashige Riffs über einen nieder donnern. Sehr genial ist übrigens das Doublebass Gewitter mit melodischen 16tel Gitarren am Ende des Songs!
"An Enemy led the Tempest":
Ja, was geht jetzt ab? Schon wieder eine Blastbeatorgie? Es scheint, als wenn sich CRADLE OF FILTH einen Dreck scheren um ihrem Major Label Vertrag und das tun, was sie immer getan haben, nämlich Musik ohne jegliche Limitierung. Vor allem der Anfang ist sehr genial ausgefallen. Hier treffen Highspeeddrumming, infernalische Gitarren und ein abartiger Schrei von Dani aufeinander, die klingen, als wenn das Armageddon bevorstehen würde. Mit dieser infernalischen Stimmung geht es dann auch weiter, wenn auch eher im Midtempobereich angesiedelt. Die Stimmung erreicht dann nach guten 3 Minuten mit Einsatz der Blechbläser den Höhepunkt des Stückes. Kann man denn wirklich solch eine Untergangsstimmung aufkommen lassen? Unglaublich! Muss man aber wirklich selbst gehört haben!
"Damned in any Language" (A Plague on Words):
Wer findet den "Omen"-Soundtrack düster und okkult? Dann wird euch garantiert dieses kurze Stück namens "Damned in any Language" (A Plague on Words) gefallen, da hier wieder perfekt der Chor zum Einsatz kommt, untermalt von atmosphärischen Streichern und apokalyptischen Blechbläsern.
"Better to reign in Hell":
Dieses Stück hätte sich eigentlich auch hervorragend als Singleauskopplung geeignet, doch statt dessen hat man lieber auf das komplexere "Babalon A.D." zurückgegriffen. Dieser Song erinnert mich ein wenig an die "Bitter Suites to Succubi"-Stücke, da er zum einen einen ähnlichen weirden Touch besitzt und zum anderen die Arrangement sich doch sehr ähneln. Vor allem ist dies aber auch ein Stück, das bereits beim ersten Durchgang hängenbleibt. Geiler Song, der bestimmt live sehr gut ankommen dürfte.
"Serpent Tongue":
An dieser Stelle möchte ich jetzt Obelix in der Folge "Asterix bei den Briten" zitieren, als er, frisch in England angekommen, Wildschwein serviert bekommt: "Fein, fein, fein, fein , fein! Mjam, mjam, mjam...". "Serpent Tongue" ist mittlerweile einer meiner Lieblingstracks auf "Damnation and a Day", wobei hier der Anfang auch sein Scherflein dazu beigetragen hat. Hört euch nur mal diese genial melancholischen Gitarren an in Verbindung mit dem Upbeat-Drums und den galoppierenden Bassdrums. What a Killer! Bei diesem Song habe ich irgendwie das Gefühl, dass CRADLE OF FILTH wieder etwas schneller agieren, als noch bei "Midian" und "Bitter Suites to Succubi", da man auf "Damnation and a Day" doch vermehrt Blastbeats einsetzt.
"Carrion":
Mit einem leicht ungewöhnlichen Riff, dass ich eher SUIDAKRA zugeordnet hätte, beginnt "Carrion". Doch kurze Zeit später ist der Schrecken auch schon wieder vorbei. Kommen im ersten Teil vorwiegend Death Metallische Riffs zum Einsatz, so scheut man sich hier auch nicht dies mit einigen eher atmosphärischen Parts zu mischen. Doch auch die Streicher kommen hier im Mittelteil wieder stärker zum Einsatz, wobei ich mich frage, ob man dies live mit den Keyboards ersetzen will oder das vom Band laufen lassen möchte? Wir werden sehen!
"The mordant Liquor of Tears":
Wieder ein rein orchestrales Stück, das mich zu Beginn und am Schluss von den Streichern her sogar ein wenig an "She mourns a lengthening Shadow" erinnert. Sehr nettes Intro für "Presents from the Poison hearted", allerdings finde ich persönlich "Damned in any Language (A Plague in Words)" um einiges besser. Dennoch stört es an dieser Stelle nicht, da es sehr gut in die Gesamtatmosphäre des Albums passt.
"Presents from the Poison hearted":
Sehr weirder Track, der verdammt abwechslungsreich gestaltet wurde und vor allem mit brachialen Elementen sich in den Vordergrund drängt. Das Arrangement ist wieder mal sehr komplex ausgefallen, so dass man manche Übergänge gelegentlich nicht gerade sehr fließend gestaltet hat. Mir persönlich gefällt der hymnische Mittelteil am besten, wobei der Schluss meiner Meinung nach ein wenig zu lang geraten ist und ein wenig aufgesetzt wirkt. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran, so dass es nicht mehr so sehr negativ in´s Gewicht fällt.
"Doberman Pharaoh":
Ebenfalls eine sehr brachiale Nummer, die irgendwie einen leicht ägyptischen Touch hat. Hauptsächlich ist dieses Stück im Uptempo-Bereich angesiedelt, wobei man es sich auch nicht nehmen lässt eine ruhige und atmosphärische Akustic-Passage einzubauen. Sehr interessant ist übrigens die Tatsache, dass die melodischen Gitarren im Hintergrund nicht gleich bemerkbar sind, sondern erst nach kurzer Zeit auffallen.
"Babalon A.D. (So glad for the Madness":
Da ist sie nun, die erste Singleauskopplung zu "Damnation and a Day", zu dem übrigens auch ein Video gedreht wurde. Also haben Sony doch einen kleinen Eindruck hinterlassen, der allerdings mich zumindest überhaupt nicht stört. Irgendwie erinnert mich "Babalon A.D." vom Anfang her ein wenig an "Doberman Pharaoh", allerdings klingt dieses Stück doch noch ein wenig brachialer. Hier reiht sich ein Killeriff an das andere, wobei man dabei genau so die Atmosphäre und die Stimmung wechselt, was aber auch perfekt zum Untertitel "So glad for the Madness" passt. Auf eine bestimmte Art und Weise hat das Stück einige Ähnlichkeiten mit "Scorched Earth Erotica". Am besten gefallen mir hier übrigens die melodischen Gitarren gegen Ende des Stückes. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieses Stück vor allem live abgefeiert werden dürfte.
"A Scarlet lit the Season":
Erneut ein Intro, welches den vorigen "Damned in any Language" (A Plague on Words) und "The mordant Liquor of Tears" ähnelt und auf das ich deswegen nicht näher eingehen möchte.
"Mannequin":
Mich würde wirklich brennend interessieren, um was es in den Texten bei "Damnation and a Day" geht, weswegen ich mir auch bald die normale CD zulegen werde (Bereits erledigt, muss mir jetzt nur noch die Texte durchlesen, wenn ich mal die Zeit finde - SasH). Aber was kann man bei CRADLE OF FILTH bei einem Titel wie "Mannequin" außer Gemetzel, Wahnsinn oder Tragödien anderes erwarten? Auch dieses Stück hat eine leicht weird, wahnsinnige Atmosphäre, allerdings findet man hier sowohl thrashige als auch melodische Parts, die für mannigfaltige Abwechslung sorgen. Vor allem der etwas verfremdete Gesang von Sarah Jezebel Diva fügt sich hier sehr gut in das Gesamtgefüge ein.
"Thank God for the Suffering":
Sehr genial beginnt "Thank God for the Suffering" (nein, nicht für die Bombe, das Stück ist von Ozzy...). Harmonische Streicher werden von Adrian an den Drums begleitet, bevor die Gitarren einsetzen und wir hier dann Dani zum ersten Mal "singen" hören. Mann, was für ein genialer Anfang, doch wird dies qualitativ ebenso fortgesetzt, wobei die melancholischen, aber dennoch heftigen Gitarren hier besonders hervorgehoben werden. Erinnert mich irgendwie an die "Dusk and her Embrace" Phase; zumindest ein bißchen auch an "A Gothic Romance". Auf alle Fälle bitte mehr davon in Zukunft!
"The Smoke of her Burning"
Sehr heftig beginnt "The Smoke of her burning", wo sich Blastbeats und walzende Doublebass die Hand reichen. Wie auch nicht anders erwartet ist auch dieser Track sehr abwechslungsreich ausgefallen, wobei mir hier besonders die mit 16tel Gitarren unterlegte Strophe auffällt, die Blastbeat-Parts aber auch nicht zu verachten sind.
"End of Daze"
Dies soll dann auch schon der letzte Track auf "Damnation and a Day" sein. Sehr düster wird somit die Scheibe mit Hilfe des Chors und Orchesters abgeschlossen. Einfach genial!
Fazit: CRADLE OF FILTH haben wieder einmal eine Meisterleistung vollbracht und ihren Fans ein wahres Killeralbum geboten, das wirklich keine Wünsche übrig lässt. Alleine der riesige Aufwand dürfte schon die hohe Chartplatzierung - Platz 15 in der ersten Woche! - erklären! Mit "Damnation and a Day" haben CRADLE OF FILTH ein modernes Black Metal Album abgeliefert, dass die Messlatte für künfitge Werke wieder verdammt hoch gelegt hat. Wann wird diese Band mal ein schwaches Album veröffentlichen? Wenns so weiter geht, wohl nie!
SasH
, 11 Punkte
weitere Reviews:
Die Songs:
1. | A Bruise upon a silent Moon |
2. | The Promise of Fever |
3. | Hurt and Virtue |
4. | An Enemy led the Tempest |
5. | Damned in any Language (A Plague on Words) |
6. | Better to reign in Hell |
7. | Serpent Tongue |
8. | Carrion |
9. | The mordant Liquor of Tears |
10. | Presents from the Poison hearted |
11. | Doberman Pharaoh |
12. | Babalon A.D. (So glad for the Madness) |
13. | A scarlet witch lit the Season |
14. | Mannequin |
15. | Thank God for the Suffering |
16. | The Smoke of the Burning |
17. | End of Daze |
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