C - Album |
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Geschmunzelt hab ich schon, als ich "555" zum ersten Mal in der Hand hatte. Zum einen drängte mir das Cover (ein Kreis aus medizinischen Instrumenten) den Vergleich mit meinen Lieblingspathologen CARCASS auf, zum anderen war es dieser ungewöhnliche Bandname: COSTAS CAKE HOUSE. Hatte ich nicht mal einen Costa in der Family? Egal. Das Grinsen verging mir dennoch relativ schnell, als ich den Rundling dann zum ersten mal rotieren lies. Die Karlsruher zocken nämlich ziemlich coolen, na ja... ich würde es mal Metalcore nennen, obwohl diese Bezeichnung dem musikalischen Wirkungsgrad dieser Musiker bei weitem nicht gerecht wird. Die Einflüsse dieser Verrückten kommen aus allen möglichen Ecken musikalischer Krachkultur: schwedisch-geprägter (Death/Thrash) Metal, Hardcore, ja sogar Black Metal Riffs sowie melodisch-melancholische und avangardistisch angehauchte Parts haben ihren Weg auf "555" geschafft. Aus all diesen Einflüssen schafft die Band ein Inferno an musikalischem Chaos, das sich durchaus mit den Großen des Genres, CONVERGE und DILLINGER ESCAPE PLAN, aber auch CALIBAN, messen kann, wobei die Badener wesentlich metallischer zu Werke gehen. Rasende Thrash Metal Attacken und grindiges Geblaste gehen Hand in Hand mit fetten Mosh-Einlagen und melodischen, experimentellen, fast schon jazzig anmutenden Parts. Das alles wird förmlich "zerschossen" von Breaks, die schon richtig weh tun (...und das ist auch gut so!!!), auch wenn nicht alle 100%ig sitzen. Und über allem thronen verdammt fiese Kreischvocals, die hin und wieder von eher Death Metal typischem Grunzen unterbrochen werden und dir die sehr guten, sozialkritischen Texte (allesamt in deutsch!) förmlich durch das Trommelfell ins Gehirn fräsen. Alles in allem schön abgedreht, der Silberling. Fast schon genial. Leider nur fast, denn dummerweise haben CCH ein großes Problem: der Sound ist reichlich bescheiden. Der Drumsound klingt wie bei METALLICA entliehen, fast schon Mülltonnen-like wie auf "St.Anger" und die Gitarre und die 2 (!) Bässe klingen mir zu matschig. Mit einem Richtig fetten Sound hätte die Scheibe es ohne Zweifel zu einem Tip geschafft. Aber was jetzt nicht ist, das kann beim nächsten Mal noch werden, denn Potential ist im Überfluß vorhanden! Trotz alle dem sollten alle Relapse Records-Anhänger (yeah!) und Leute, die auf oben genannte Bands, wie auch auf sonstiges Abgedrehtes im Dunstkreis von Hardcore und Metal stehen unbedingt CCH und ihrem Full Length Debüt mal eine Chance geben. Old School Fanatiker und sonstige Klientel werden sich wohl eher mit Graus abwenden. Ich sag's Euch, da könnte noch was Großes auf uns zukommen...
Phil, 9 Punkte
Die Songs:
1. Behind Enemy
Lines
2. Ein Hauch längst vergangener Stunden
3. Das Ende, bzw. Schatz der Fernseher brennt
4. Brief an Gutzkow
5. Solitude
6. A.K.A. Danke Arschloch
7. Ein Spaziergang im Schatten
8. Costa del Sol
9. Lügen
10. Circus Comes to Town
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