C- Album |
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Nee, was waren das noch Zeiten als Mr. Mike Varney und sein
Shrapnel-Label uns mit Flitzefinger-Mucke wie TONY MAC ALPINE, JOEY TAFOLLA,
VINNIE MOORE, CACOPHONY oder RACER X „verwöhnte“, als JOE SATRIANI für seine
Werke noch Platin einheimste, als STEVE VAI uns mit seinen unglaublichen Licks,
Läufen und Soli um den Verstand klampfte. Aber mal im Ernst, sicher gab es
damals das ein oder andere Album zuviel dieser Art aber obengenannte Sachen
werden teilweise auch heute noch ganz gerne von mir goutiert, wenn auch nicht
sehr häufig.
Nun schickt sich der ehemalige ATTACK / DEMON DRIVE-Gitarrist Thorsten Koehne
mit seinen Kumpanen Frank Kraus (Drums/ ex-DEMON DRIVE / LETTER X) und dem
japanischen Session-Bassisten Keisuke Nishimoto (KELLY SIMONZ BLIND FAITH /
HIDEOUS SUN DEMONS) an dieses alte Fass nochmals aufzumachen. Unterstützt wurden
sie dabei von Gastmusikern wie Michael Angelo Batio von den damals unsäglich
agierenden NITRO, Alex Beyrodt (SILENT FORCE / ex-SINNER), Ferdy Doernberg (AXEL
RUDI PELL, ex-ROUGH SILK) und Carsten Schulz (DOMAIN, EVIDENCE ONE), der die
Vocals bei den drei Songs die nicht im rein instrumentalen Gewand daherkommen
eingesungen hat.
Im großen und ganzen ist „Last Exit for the Lost“ ein Ritt durch den
Notendschungel, wobei man eher im speedigen Hardrock denn im Metal beheimatet
ist, auch klassische Einflüsse sind nur sehr dezent auszumachen („Underneath a
blue Kiss“). Ansonsten gibt es verträumte Instrumentals wie den Titeltrack, mal
rasant-speediges („Polka Beast Stampede“, „Evil : FEX“, letzteres mit
cool-spacigem Keyboard / Klampfen-Duell) oder recht glatt inszenierte Shred-Kost
à la „Shred it !“ zu verzeichnen, die zwar technisch einwandfrei dargeboten
werden aber eine gewisse Sterilität nicht verbergen können. Das mag zum einen an
der ziemlich abwechslungsarmen Schlagzeugarbeit, die so gut wie keine
Überraschung bietet, zum anderen aber wohl auch an der meist biederen Ausführung
ohne Risikobereitschaft und der trockenen Produktion liegen. Auch die
Vocaltracks sind nicht mehr als Ware von der Stange, die eher den Charakter von
VAN HALEN-Füllern aufweisen als wirklich zu begeistern. Aus diesen Gründen
verfliegt der anfängliche Hörspaß an „Last Exit for the Lost“ recht schnell, die
Halbwertzeit der Songs ist aus oben genannten Aspekten eher gering, schon der
zweite Hördurchgang artet in relativer Langeweile aus, Alben dieser Qualität gab
es damals schon mehr als nur genug. Objektiv gesehen ist das ganze aufgrund der
technischen Darbietung natürlich erstklassig, aber technische Perfektion ist
nicht gleichbedeutend mit songwriterischer Finesse und die fehlt nun mal hier,
auch wenn ich „Last Exit fort he Lost“ nun auch nicht gleich als seelenlos
bezeichnen würde.
Anhänger oben genannter Bands sollten ruhig mal ein Ohr riskieren, ob es darüber
hinaus noch Interessenten für eine derartige Mucke gibt wage ich mal leise zu
bezweifeln. Insgesamt ok.
Texas, 7,5 Punkte
Die Songs:
01. Last Exit for the Lost
02. Flyin`High
03. Miracle Times
04. Polka Beast Stampede
05. Hearts in Atlantis
06. Walkin`on thin Ice
07. Evil : FEX
08. Psychotic Nightmare
09. Superwoman
10. Underneath a blue Kiss
11. Shred it !
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