C - Album |
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Wenn eine Band ihr aktuelles Album nach ihrer Heimatstadt benennt hat dies meist mit Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln zu tun. Nun, dies ist im Falle meiner Gute Laune-Rock-Faves CHEAP TRICK gar nicht nötig, weit entfernt von ihrem coolen Bubblegum-Rock mit eigenwilligen manchmal gar weirden Harmoniegefügen samt süßlichen aber selten kitschigen Refrains (die Schmalz-Megaballade „The Flame“ mal ausgenommen)und mit gewaltiger BEATLES-Schlagseite haben sich die Jungs um die beiden Spassvögel Robin Zander und Rick Nielsen eigentlich noch nie, was auch gut so ist. Fast vierzig Jahre rockt man nun mittlerweile beinahe im Original-Line-up die Welt, kann mit den „Live at Budokan“ – Alben, mindestens fünf ihrer Studioalben und Singlehits wie „Surrender“, „I want you to want me“ oder eben „The Flame“ eine gewaltige Ladung Klassiker vorweisen und wird scheinbar auch noch lange nicht müde, auch wenn das letzte Album „Special One“ bereits vier Jahre alt ist. Wenn dann aber Basser Tom Petersson „Rockford“ als bestes Album der Bandgeschichte anpreist wird man auch als Die Hard-Fan etwas skeptischer. Natürlich stimmt dieses verkaufsfördernde Statement auch nicht dennoch ist den ehemaligen Stadion-Rockern wohl das beste Album seit dem 79er-Output „Dream Police“ gelungen. Mit dem kernigen Opener „Welcome to the World“ und der ersten Single-Auskoppelung „Perfect Stranger“, in Zusammenarbeit mit Linda Perry (ex-4 NON BLONDES) entstanden, die übrigens auch bei der Produktion behilflich war, machen CHEAP TRICK dann auch sogleich keine Gefangenen und halten an ihrem Retro-Sound der dennoch zeitlos ist gnadenlos fest. Treibender Power Rock trifft auf grandios ausgearbeitete mehrstimmige Vocal-Arrangements die einfach nur gute Laune machen und den perfekten Soundtrack für den Sommer abgeben. Mit „Come on come on come on“ und dem folgenden „O Claire“ frönen die Tricker auch wieder ihrer Vorliebe für BEATLES-Sounds, denen sie übrigens meist viel näher stehen als oft im Falle KING`S X angedichtet. Hauptsächlich wird aber vor allem abgerockt was das (gemäßigtere) Zeugs hält. Als besonders funny erweist sich „One more“ mit seinen parodistischen BEE GEES-Gedenk-Backing Vocals, Mann, macht diese Scheisse Laune. Überraschungen oder Neuland gibt es nur wenige zu entdecken, allenfalls das abschließende „Decaf“ sorgt mit seinen alternativ angehauchten Gitarrenparts für das Heben der Augenbrauen. Ansonsten halt alles wie gehabt bei den Mannen aus Rockford, Illinois. Potentielle Singlehits en masse (wären wir noch in den 70ern / 80ern), zahlreiche Gimmicks in Sachen Gesang, Gitarren, Sounds und Arrangements. Wer nicht den Fehler begeht CHEAP TRICK als reine Bubblegum-Band zu unterschätzen wird viel Freude an „Rockford“ haben. Denn das sind sie nicht, vor allem sind sie großartige Musiker und Arrangeure mit der Lizenz zum Hit. Da die Zielgruppe aber eh begrenzt sein dürfte und sich schon mit „Rockford“ versorgt haben sollte wird dieser Aufruf wohl ungehört verhallen. Sei`s drum, coole Scheibe.
Texas, 10 Punkte
Die Songs:
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