C - Album


# A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Band:              CATHEDRAL

Titel:                 Endtyme

Label:              Earache Records

Homepage:    www.cathedralcoven.com

VÖ:                   2001

Spieldauer:    9 Tracks / 63:45 min.

 

Es lebe die Zeitlupe! Auf CATHEDRAL's neuestem Opus kommt das Ende sehr sehr langsam. Vorbei ist das Hippie-Flair – vergessen sind die 70er-Einflüsse (naja, nicht ganz) der letzten Scheiben. Hier tobt bzw. schleicht der reinste Metal. Das Intro „Cathedral Flames“ quillt waberig aus den Boxen, wie es die alten BLACK SABBATH wohl auch nicht zäher hinbekommen hätten. Der Opener „Melancholy Emperor“ reißt den Hörer zunächst im Midtempo mit Wucht aus der Lethargie, geht dann aber in eine zähflüssige Masse über. Man fühlt sich versetzt in die Slow-Mo-Welten, wie SAINT VITUS oder COUNT RAVEN sie sie dereinst so gnadenlos langsam zelebrierten. Doch bevor die Gefahr aufkommen könnte, dass sich Langeweile breit macht, kündigt ein kurzer Trommelwirbel den nächsten Tempowechsel an und mit dem treibenden Wiedereinsetzen des Midtempos durchfegt ein Gitarrensolo die Ohren, sodass der geneigte Zuhörer sofort wieder mitgerissen wird und hinabtreibt in die Weiten der Metal-Welt. Und darin liegt der ganze Zauber dieser Scheibe: Die Songs sind so abwechslungsreich arrangiert, variierend im Tempo und mit solch unvorhersehbaren Strukturen durchsetzt, dass selbst nach mehrmaligem Hören noch Neues zum Vorschein kommt und einen in Entzückung versetzt. Das geht hin bis zu einem Song wie „Astral Queen“, der sehr spacig daherschwebt. Hin und wieder wird mit der großen Kelle ein SABBATH-mäßiges Riff hervorgeholt, welches dann wie magisch über dem jeweiligen Song steht. Mein Favorit unter den niemals schwächelnden Songs ist „Whores To Oblivion“. Für den Grundtenor von „Endtime“ kommt er geradezu wütend und bissig daher, lediglich im Mittelteil durch eine kurze ruhigere Passage unterbrochen. Und dazu noch mit einem fast schon mitgröhlmäßigem Chorus. Das ist einfach Doom Metal mit Anspruch! Diese Scheibe lädt zwar nicht zum Tanzen ein (Doom-Jünger werden sie lieben!), doch bietet sie hin und wieder Gelegenheit zu einem gepflegten Schädelschütteln. Auf jeden Fall sollte man sich aber sehr viel Zeit und Muße nehmen, denn CATHEDRAL haben eine Menge Hörenswertes zu bieten. Und mit diesem mehrmaligem Hören wird sich jedem geneigten Musikfreund offenbaren, dass die vier Briten mit „Endtime“ einen Doom-Klassiker geschaffen haben. (Achtung, Doom-Metal-Hasser: Finger weg!!!)

Simon Wohmann, 10 Punkte

Die Songs:

  1. Cathedral Flames
  2. Melancholy Emperor
  3. Requiem For The Sun
  4. Whores To Oblivion
  5. Alchemist Of Sorrows
  6. Ultra Earth
  7. Astral Queen
  8. Sea Serpent
  9. Templars Arise! (The Return)


 

Alle Inhalte (c) Ancient-Spirit-Magazine

Webmaster: info@ancientspirit.de