B - Album


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Band: BROTHER FIRETRIBE
Titel: False Metal
Label: Spinefarm
Homepage: www.brotherfiretribe.com
Stil: AOR/ Hardrock
VÖ:  27.04.2007
Spieldauer: 10 Tracks / 45:01 Min.

 

Objektiv betrachtet ist 'False Metal' eine hervorragend produzierte CD, die soundtechnisch keine Wünsche offen lässt. Alles klingt tight, glatt und sauber. Die Songs sind in sich schlüssig, tanzbar und bieten Hitpotenzial. Da waren Songschreiber am Werk, die ihr Handwerk verstehen.

Wer die 80er und den AOR vermisst kann nicht nur, der SOLLTE unbedingt hier zugreifen, denn BROTHER FIRETRIBE bieten alles, was diese Zeit und diesen Stil ausmachte. Wenig originell, aber perfekt kopiert und vervollkomnet, könnten sie vielleicht Vorreiter einer Revival-Welle sein ... oder?

 

Und subjektiv? Cover, Bandname und Albumtitel suggerieren, dass man es hier mit einer Rotzrock-CD zu tun hat, verrucht, verraucht und cool bis in die Haarspitzen. Allerdings kommt da, wo man HELLACOPTERS oder THE BONES erwartet dann seltsamerweise HEART, SURVIVOR und LOVERBOY raus ... naja ... insofern trifft der Titel des Albums den Nagel dann doch wieder auf den Kopf.

 

'False Metal' von BROTHER FIRETRIBE ist tatsächlich sowas wie ein kräftiger und geschmacklich abgerundeter Aufguss von 80er-Jahre Hardrock Ikonen. Neben den schon genannten fallen einem noch Künstler wie BILLY IDOL ein, frühe BON JOVI, YES, YNGWIE MALMSTEEN oder GTR. Für diesen Stil gab es damals auch die Bezeichnung AOR (adult oriented rock).

Irgendwie assoziiere ich diese Sounds mit regnerischen Sonntag Nachmittagen.

Das Zeug macht mich schwermütig, obwohl die Stücke eigentlich immer dadurch bestachen, leicht zugänglich, melodisch und discotauglich zu sein.

Das kriegen auch BROTHER FIRETRIBE sehr gut hin. Wäre 'False Metal' zwischen 1982 und 88 erschienen, hätte die Scheibe heute vielleicht Klassiker-Status. So ist es halt nur eine Truppe aus Finnland, die einen der dominierenden Musikstile der 80er Jahre in den USA wieder aufleben lässt. Besonders schlimm für mich ist das nervige, ultra-dominante Keyboard, das einen fast erstickt (ganz schlimm z. B. bei "Valerie"). Nur an den Stellen, an denen das Tasteninstrument etwas in den Hintergrund rückt, bin ich in der Lage dem Album etwas abzugewinnen. Das ist z. B. bei dem klischeehaften "Lover Tonite" der Fall. Das Stück rockt ordentlich und kommt nicht halb so schwülstig daher, wie der Rest der CD. Gleich im Anschluss gibt's allerdings die schreckliche Schmalz-Ballade "Spanish Eyes" *schauder*.

Dafür ist der Rausschmeißer "Kill City Kid" nochmal richtig gut. Ja genau, auch hier spielt das Keyboard eine nur untergeordnete Rolle. Das Stück ist ein fetter Hardrock Stampfer, der in jeder Rockdisco die Tanzfläche füllen könnte. Außerdem fehlt hier dieser schmachtende Pathos, der fast dem ganzen Rest des Albums anhängt. Das Stück klingt frisch und modern, fast so, als wäre der AOR in ein neues Gewand gekleidet worden. Würde sich das ganze Album so anhören, wären BROTHER FIRETRIBE echt mein Ding!

 

Insgesamt muss ich aber sagen: Sorry, für mich ist dieses Album definitiv nicht gemacht! Auch wenn ich in den 80ern durchaus auf das Genre stand und mir auch heute noch gerne die Klassiker anhöre, fehlt mir mittlerweile der Zugang zu diesen Sounds und der Stimmung die sie transportieren. Neben den genannten Songs kann ich mich persönlich nur noch für Song Nr. 1 "Break Out" erwärmen, da er auch ordentlich rockt und mit einem mitreißenden Chorus versehen ist.

 

Für AOR-Fans oder Freunde melodischen Hardrocks dürfte aber das gesamte Album aus absoluten Tophits bestehen und sie können hier eigentlich blind zugreifen.

 

Stefan, 5 Punkte

 

Die Songs:

 

1.  Break Out
2.  Valerie
3.  I'm On Fire
4.  Love Goes Down
5.  Devil's Daughter
6.  Midnite Queen
7.  One Single Breath
8.  Lover Tonite
9.  Spanish Eyes
10.Kill City Kid

 

 


 

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