B - Re-Release


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Band: BEHERIT
Titel: The Oath of Black Blood
Label: Spikefarm Records
Homepage: www.spinefarm.fi
Stil: Black Metal Schrott

VÖ:  Januar 2005
Spieldauer: 11 Tracks / 25:51 min.

 

Hahaha, darauf hat die Welt gewartet! Es gibt wirklich kaum ein Black Metal Album, das schlechter ist als das 91er Debüt "The Oath of Black Blood" von BEHERIT, und trotzdem sollte man dieses Werk auf jeden Fall kennen. Warum? Nun, selten habe ich eine Scheibe mit einem solch hohen Unterhaltungswert gehört, und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich an den Klängen dieses zu Musik gewordenen Dilettantismus schief lache. Ursprünglich wurde dieses Album 1991 vom unsäglichen deutschen Label Turbo Music veröffentlicht, welche mit den Debüts von ACHERON und FUNERAL NATION zwar ein gutes Händchen bewiesen hatten, später aber scheinbar ins rechtsextreme Lager abdrifteten. Bei BEHERIT ging es dagegen wohl nur um das Black Metal Image, welches ja bekanntermaßen Anfang der Neunziger wieder stark in Mode kam, zumindest wurde überall ein großer Wirbel um die Band veranstaltet, unter anderem auch mit megakultigen Anzeigen wie "The Devil have Sons, they called BEHERIT". Auf der "The Oath of Black Blood" LP wurden damals zwei Veröffentlichungen als Full Length Debüt zusammengefasst: die ersten sieben Songs des Tapes "Demononmancy - Brutal Tapes Vol. 3" (aufgenommen im Juni 1990) sowie die letzten vier Tracks von der 7" Picture EP "Dawn of Satan's Millennium" (aufgenommen im September 1990). Während seltsamerweise die ersten sieben Songs noch halbwegs akzeptabel sind, wenn auch im Prinzip auf unterstem BLASPHEMY-Niveau, so hat es besonders die später aufgenommene Picture EP in sich. Schon der "Gesang", der damals im Rock Hard - die EP wurde selbstverständlich konkurrenzlos zur "Arschbombe des Monats" gekürt - mit einer Klospülung verglichen wurde, ist tonnenschwerer Kult, man brauchte damals wirklich mehrere Anläufe, um das dubiose, verzerrte Rauschen als "Vocals" zu erkennen. Aber auch die "instrumentale" Seite ist vom Feinsten, ich glaube so könnte ich nach drei Stunden Übung auch spielen, so schräg wie Gitarren und Schlagzeug hier nebeneinander her spielen. Das Sahnehäubchen ist allerdings das Intro "Black Mass Prayer", hier bekomme ich regelmäßig einen Lachkrampf, wenn ich mir dieses aus ein paar wabernden Keyboards und tiefstem Rülpsen bestehende Etwas anhöre - selten so gelacht...

Warum sich Spikefarm dieser "Underground-Perle" angenommen haben und 14 Jahre nach Erstveröffentlichung nochmals herausbringen, ist wohl nicht nur mir schleierhaft, ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Fans gibt, die sich für diesen Schund noch interessieren. Und selbst wenn, ich würde mir wirklich überlegen, ob ich mir ein derart lieblos aufgemachtes Digipak (besteht nur aus einer Seite, ein Booklet sucht man ebenfalls vergeblich) für viel Geld überhaupt zulegen würde. Warum gibt es keine abgedruckten Texte, warum keine Fotos, warum keine Liner-Notes oder sonst etwas? Das hätte doch die Sache wesentlich interessanter gemacht. Aber so? Nee, trotz sicherlich vorhandenem Unterhaltungswert, davon kann ich eigentlich nur abraten. Ach ja, zur Ehrenrettung von BEHERIT muss ich zum Schluss unbedingt noch erwähnen, dass die Finnen mit ihrem 93er Album "Drawing down the Moon" ein wirklich starkes und vor allem atmosphärisches Black Metal Album abgeliefert haben. Sofern jene Scheibe mal neu aufgelegt wird, sollte man auf keinen Fall zögern.

Joe, ohne Wertung

 

Die Songs:

 

1. Intro: Temple
2. Metal of Death
3. The Oath of Black Blood
4. Grave Desecration
5. Witchcraft
6. Goat Worship
7. Demonomancy
8. Black Mass Prayer
9. Beast of Damnation
10. Hail Sathanas
11. Dawn of Satan's Millennium


 

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